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Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2022 17.
Aug

Oje, diesmal gibt es wieder viel zu berichten und so einiges an Fotos zu zeigen. Vor allem ist schon wieder soooo viel Neues passiert bzw. für uns drei begann ein neuer Abschnitt. Denn bislang war Stephanie hauptsächlich am Wochenende bei uns in Wentorf (FR Holen, SO Bringen) plus in der Regel die erste Woche im Monat von Dienstagnachmittag bis Sonntagabend. Da wir nun aber für sie noch eine weitere professionelle Förderung mit ins Therapieboot geholt haben, wird sie ab der laufenden Woche immer (!) am Mittwochnachmittag abgeholt und am Sonntagabend wieder zurück ins Pflegezentrum gebracht werden. Die Familie kommt also wieder sehr viel öfters und vor allem länger zusammen …

Aber zuerst berichte ich hiermit über die vergangene Woche, wo wir sie schon am Dienstagnachmittag in Lüneburg abgeholt haben, sie an den folgenden drei Wochentagen (MI-FR) ihre ersten Therapiestunden in Wentorf besuchen konnte und wir das Wochenende in Cuxhaven verbrachten, wo wir Andrea und Karl beim Urlauben besuchten.

Ich werde versuchen, es in sinnvolle Blöcke zu teilen, denn alles chronologisch darzustellen könnte mitunter etwas langweilig werden. Beginnen wir mal mit „Was hat sich getan bzw. welche Fortschritte gibt es zu vermelden?“.

Was fällt euch auf den folgenden Fotos auf?

Am Mittwochabend beim Dönermann (nein, Carsten füttert sie nicht, sondern sie fasst gerade ihre 18-Uhr-Pillen ab), …

… auf dem Weg nach Cuxhaven ein Frühstück bei McDonalds, …

… in Cuxhaven dann Einkehr in einem Eiscafé, …

… und abends noch ein Essen im Fischrestaurant:

Falsch, wer jetzt nur auf das Essen geguckt hat    😉    richtig, wer gesehen hat, dass sie zu keinem der gezeigten Mahlzeiten einen Kleidungsschutz a.k.a. Schlabberlatz getragen hat! Bei Flüssigkeiten (z.B. Müsli & Suppen) und sehr krümeligen Angelegenheiten (das Sitzen im Rolli ist dann schließlich wie Kekse im Bett gegessen zu haben) legen wir ihr vorsichtshalber noch einen „Auffänger“ an, aber für alles andere können wir und vor allem sie mittlerweile vollkommen darauf verzichten. Haken dran, Baustelle abgeschlossen – yipeah!!!

Dann hat sie an den uns verbrachten Tage sehr sehr fleißig mit ihrem iPhone geübt …

… und da sie neben dem iPad samt Bluetooth-Tastatur auch mit der kleinen Displaytastatur auf dem Smartphone so gut zurechtkommt, hat Carsten für sie schon mal die App Telegram komplett freigegeben:

Als nächstes werden bald Webbrowser (insbesondere für WORDLE), Fotokamera, Email und Endlos-Quiz folgen …

Ich wiederum habe mit ihr erfolgreich Bilder ausgeschnitten und sie diese auf Karton kleben lassen:

Ganz ehrlich, das mit dem Klebestift hat sie fast schon ganz intuitiv gemacht – ich musste ihr nicht mal viel erklären oder großartig helfen:

Ganz toll macht sie sich auch beim Lesen …

… und Vorlesen. Sie liest uns derzeit fast jeden Tag für 10 Minuten etwas vor – derzeit aus dem Was-ist-Was-Buch „Band 7 – Das Wetter“. Klappte ebenfalls von Anfang an recht gut, denn sie verlor sich nicht in den Zeilen, hatte keine Wortschwierigkeiten oder sprach besonders undeutlich. Wir denken, dass dies eine besonders gute und wichtige Übung für später ist.

Zudem hat sie ab jetzt die Aufgabe, immer unsere Wohnungstür zu öffnen, wenn wir nach Hause kommen:

Wisst ihr eigentlich, wie kompliziert und komplex ein solcher Vorgang sein kann: den Schlüsselbund in die Hand nehmen, den richtigen Schlüssel raussuchen, den Schlüssel mit dem Bart nach unten zum und ins Schloss führen, den Schlüssel in der Hand bzw. mit den Fingern umdrehen, die Tür aufstoßen und zum Abschluss den Schlüssel wieder aus dem Schloss herausziehen, ohne dass die Tür erneut ins Schloss fällt. Puh, sooooo viele Arbeitsschritte! Da wird sie zwar noch ein paar Male bis zur Routine brauchen, aber die Ansätze sind schon sehr vielversprechend.

Und wo wir von Routine sprechen: die Fahrt in die Notaufnahme sind für Carsten und Stephanie auch schon fast zu einer geworden. Vier Tage vor dem eigentlichen Wechsel im Pflegezentrum hat sich Stephanies SPDK mal wieder für eine Blockade entschieden und der Schlauch durch die Bauchdecke bis in die Blase kann leider nur mit urologischer Hilfe ausgetauscht werden. Doch Carsten und das Kind haben (vor-)mittags zunächst ganz brav ihre Termine absolviert und sind dann erst ins Krankenhaus gefahren, haben die eine Stunde Warten mit Spielen (2×2-Tangram-Figuren) überbrückt …

… und am Ende konnte die Urologin sich sogar noch ganz genau an Stephanie erinnern. Sie war nämlich schon beim ersten Mal, damals Ende Februar diesen Jahres, die behandelnde Ärztin in der Notaufnahme.

Nach 90 min war alles vorbei (das hatten wir auch schon mal sehr viel länger!) und beide kamen mit Hunger nach Hause – es war schließlich Zeit fürs Abendessen    😉

Die größte Neuerung bei und für Stephanie in dieser Woche war aber der Besuch einer Lern-Praxis. Im Pflegezentrum bekommt unser Kind größtenteils Therapien mit physischem Charakter und wir machten uns vor ein paar Wochen mal Gedanken, wie wir parallel auch die geistige Förderung mit unterbringen könnten. Stephanie ist zwar noch jung, aber aus staatlicher Sicht nicht mehr schulpflichtig … doch genau so ein Schulbesuch würde ihr definitiv ganz gut tun. Also haben wir über Nachhilfe & Co. für das Lesen, Schreiben, Rechnen usw. nachgedacht und erinnerten uns, dass wir eigentlich fast jeden Tag ein Stockwerk tiefer an einer Tür mit dem Schild „Lern-Praxis“ vorbeigehen. Wir haben deshalb mal unverbindlich nachgefragt, Stephanie gleich mit vorgestellt und die Lerntherapeutin sah in unserem Kind eine sehr schöne Herausforderung, derer sie sich sehr gerne annehmen würde, da sie auch eine kleine Abwechslung zur normalen Klientel der Erstklässler bis Abiturienten darstellt.

Für uns könnte es nicht perfekter sein: während wir am Donnerstag und Freitag im HomeOffice arbeiten, kann Stephanie nur ein Stockwerk tiefer ihrer geistigen Weiterentwicklung von 10:30 bis 12:00 nachgehen. Ja, es ist am Ende nicht nur eine Entscheidung von uns gewesen, sondern es wurde im Vorfeld genau mit dem Kind abgesprochen und sie begrüßte diese zusätzlichen Therapie- und Unterrichtstunden sehr. Natürlich sicherlich auch mit Blick auf die beiden zusätzlichen Tage bei uns in Wentorf sein zu können    😉

In dieser Woche jedenfalls trafen sich Stephanie und Sabine Loose gleich an drei Vormittagen und die Chemie zwischen den beiden stimmt, Stephanie hat zudem sehr großen Spaß an den 90 min pro Tag und die ersten gewonnenen Erkenntnisse der ausgebildeten Therapeutin ergänzen hervorragend unsere hobbypsychologischen sowie aus dem Bauch heraus kreierten Maßnahmen für das Training und die Übungen zu Stephanies Genesung. So manches Verhalten von ihr kann nun noch besser erkannt, analysiert und der Prozess zur Optimierung bis zur Selbstständigkeit unterstützt werden. Wir jedenfalls gehen nun noch positiver in unsere optimistische Zukunftsaussicht, bei der wir damit rechnen, dass Stephanie in ca. 3-4 Jahren wieder zu einem eigenständigen Leben übergehen kann. Tschakka – wir schaffen das!

Zudem hat die Lern-Praxis auch noch ein paar mehr Spiele und Hilfsmittel parat, die wir zusammen mit Stephanie nutzen können. Ich startete gleich mal mit diesem Tangram-Spiel, welches Carsten und sie auch mit im Wartebereich der Notaufnahme hatten:

So, die verbliebenen beiden Tage (SA & SO) würde ich dann gerne wieder chronologisch beschreiben wollen, denn bei all dem Üben und Trainieren darf eine Auszeit auf keinen Fall zu kurz kommen. Derzeit sind die Große und ihr Freund aus Österreich bis an die Nordsee gekommen, um ebenfalls ein paar Tage ausspannen zu können. Also haben wir uns für das Wochenende in Cuxhaven verabredet, wo Andrea und Karl eine Ferienwohnung gemietet haben und wir uns für die eine Nacht in ein Hostel einquartierten.

Auf der Hinfahrt (morgens entstanden hier auch die McDonalds-Fotos, s.o.) bewies Stephanie erneut, wie gut sie trotz der Einschränkung von Linki schon beide Hände einsetzen kann, denn sie fütterte Carsten während der Fahrt mit Weintrauben, die sie zuerst noch von der Rebe abpflücken musste:

Dabei fiel ihr wirklich keine einzige Weintraube oder gar die ganze Schüssel runter und sie vergaß auch keinen Stiel zu entfernen! Bravo, Bravissimo!!!

In Cuxhaven angekommen, haben wir Andrea und Karl eingesammelt und sind bei einer Fischbude zum Mittagessen eingekehrt … mehr als riechen wollte Stephanie den Fisch allerdings nicht und entschied sich als einzige für eine fischfreie Portion Pommes:

Wir bezogen dann unser Zimmer und eigentlich hätte es bei Stephanies Erinnerung rumoren können, denn dieses Interieur kannte sie eigentlich schon aus ihren insgesamt sechs Monaten in Bremerhaven, wo sie in einem Hostel dieses Betreibers untergekommen ist, welches ebenfalls genau diese großflächig roten Akzente aufwies:

Schade, doch hier konnte nix herausgekitzelt werden    🙁    aber macht nix.

Wir sind dann zu fünft durch das Hafengelände gelaufen, …

… nahmen die vielen maritimen Eindrücke in uns auf, …

… wechselten uns beim Schieben immer wieder mal ab, …

… und genossen den herrlichen Ausblick auf die Elbemündung in die Nordsee:

Einen noch besseren Ausblick hatten wir aber von dem Dach unseres Hostels (7. Stock), von wo man nicht nur auf unser Autogespann herab sah, …

… sondern auch gleich viel mehr vom Hafenbecken und der Elbe (am Horizont) entdecken konnte:

Wir haben dort oben echt lange gestanden und dem regen Treiben da unten zugeguckt:

Zwar verließen wir diese Lokation für das Abendessen in einem nahe gelegenen Fischrestaurant, …

.. aber pünktlich zum Sonnenuntergang …

… und Mondaufgang …

… waren wir wieder dort oben. Wir hatten sogar das Glück, eine aus Hamburg auslaufende AIDA mitzuerleben:

Stephanie und wir waren von allem sehr beeindruckt! Und entdeckten hier und da immer wieder mal was neues und interessantes:

Es wurde ein superschöner Ausklang an diesem Tag:

Zum Sonntagsfrühstück trafen wir uns wieder mit Andrea und Karl, die zuvor in der Fußgängerzone bzw. im Lotsenviertel ein kleines aber feines Café entdeckt haben, …

… wo wir neben leckerem Kaffee auch ein solches Frühstück abgreifen konnten:

Es war alles soooooo lecker und mit viel Liebe zubereitet. Selbst die Wespen waren hier nur wenig vertreten und begnügten sich auch schon mit allem, was wir extra für sie ausgelegt haben:

Am Ende verweilten wir sogar insgesamt zweieinhalb Stunden dort und machten uns erst nach 12:00 auf den Weg zur Elbe bzw. dem dazugehörigen Deich mit seinen Steigungen und Abfahrten – runter klappt beim Rolli immer nur rückwärts:

Wir sind dann am Yachthafen vorbei …

.. bis zu einem Badestrand, wo wir erneut den herrlichen Ausblick auf die Elbe genossen:

Ob riesengroße, vorbeifahrende Schiffe …

… oder kleinere Ausflugsboote, …

… es war alles so nett anzusehen. Entspannen wie bei einem richtigen Urlaub    😉

Wir mussten unseren Ausguck (bei dem Sommerwetter herrlich im Schatten eines Leuchtturmes) aber trotzdem wieder verlassen …

… und sind dann mit den Kindern zusammen zu deren Ferienwohnung gelaufen, …

… wo wir vor der dreistündigen Autofahrt bis Lüneburg noch einmal im Schatten verschnaufen und Wasser auftanken konnten:

Diesen kleinen Kerl hier fand ich übrigens besonders süß:

Eben ein richtig wahrhaftiger Wasserhahn!!!

Wir quatschten und schäkerten noch ein wenig bis 15:00 …

… und machten uns dann auf den Weg zurück in Pflegezentrum, wo wir pünktlich gegen 19:00 ankamen:

Bevor wir Stephanie für die nächsten drei Tage (!!!!!!!) – am Mittwoch wird sie ja schon wieder abgeholt – verabschiedeten, dekorierten wir noch schnell ihre Zimmerwand mit einem Poster, …

… welches sie sich zuvor selbst ausgesucht hatte. Ist klar warum, oder?    😉

Wir hatten jedenfalls eine ganz ganz tolle Zeit mit den Kindern, haben wieder einmal viel erlebt und auch immer etwas Neues dazugelernt – die ganze Woche von Dienstag bis Sonntag hindurch. Es wird einfach nie langweilig bei den OLCAs!

Mal sehen, wie uns der neue Termin- und Wochenplan auf dem Weg von Stephanies Genesung behilflich sein kann – wir sind jedenfalls sehr zuversichtlich und solange das Kind weiterhin so gut mitmacht wie bisher, wird es neben Spiel, Spaß und Freude sicherlich auch Erfolg bei den Therapien und weitere Fortschritte geben. So schnell ist sie noch lange nicht „kaputtgespielt“, wetten!?!

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