Home     I     Olgas Welt

     
 
 
   

 
Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2020 14.
Jan

Auch wenn die eigenen Kinder erwachsen und flĂŒgge werden, hat man immer wieder mit irgendeinem Teenager zu tun. Ab heute kommt mein Blog in diese Phase, denn er wird nun schon 13 Jahre alt 
 jetzt schon ?!?! Ja, es ist soweit.

Ich hoffe aber, dass er auch weiterhin ohne teenagerĂŒbliche Eskapaden auskommt und nicht herumzickt, wenn ich mal zu wenig Zeit fĂŒr ihn habe    🙂
Ich nehme mir wirklich ernsthaft jedes Jahr vor, öfters zu schreiben. Leider kennen wir alle nur zu gut, was mit all den guten VorsĂ€tzen spĂ€testens Mitte des Jahres passiert    😉    aber vielleicht wird es jetzt im Norden anders werden und ich komme wieder viel mehr dazu, etwas Interessantes aus unserem Leben im hohen Norden zum Besten zu geben.

Ideen zum Schreiben habe ich mehr als genug und vielleicht kann ich meinen Blog öfter, dafĂŒr aber mit kĂŒrzeren Geschichten fĂŒttern und dabei hoffen, dass es den lieben und aufmerksamen Bloglesern am Ende nicht unbedingt zu viel wird    🙂    denn ohne euch und eure Kommentare macht das Schreiben dann doch nur halb so viel Freude!

Auf jeden Fall wird heute ein Sekt(chen) aufgemacht. Zum einen muss der Geburtstag meines Teenager-Blogs wĂŒrdig gefeiert werden und zum anderen haben Carsten und ich seit heute unseren neuen Mietvertrag in die HĂ€nde bekommen – schwarz auf weiß und mit Stempel. Wir dĂŒrfen ab 1. Februar die Miete fĂŒr unsere favorisierte Wohnung in Wentorf zahlen. Einziehen mit Sack und Pack und Mobiliar können wir natĂŒrlich auch, aber das wird wohl aus logistischen GrĂŒnden nicht gleich am Monatsanfang passieren können. Heute Abend werden wir einen ungefĂ€hren Zeitplan ausknobeln – darĂŒber schreibe ich aber lieber extra    🙂

Denn jetzt heißt es: Alles Gute zum Geburtstag! Hoch die Tassen!



2019 29.
Nov

Ich persönlich finde es wirklich schwierig, die Frage nach meinem Alter richtig zu beantworten. Die Zahl Ă€ndert sich ja auch jedes Jahr aufs Neue!    đŸ˜‰
Am vergangenen Dienstag war wieder mal der nĂ€chste Zahlenwechsel dran und zum letzten Mal in diesem Leben habe ich nun eine Zahl mit einer Vier als erste Ziffer … 400 werde ich ja sicherlich nicht mehr werden    đŸ™‚

Da die 49 im gesellschaftlichen Sinne kein besonderer Geburtstag ist, wurde dieser ganz einfach gehalten und nur im kleinen Familienkreis gefeiert. Andrea reiste dazu schon am Vorabend aus Österreich an, so hatten wir sogar noch genug Zeit, vorher einen schönen Mutter-Tochter-Tag zu verbringen. Noch bevor wir aus dem Haus gingen, kamen Barbara und Anna vorbei, um mir persönlich zu gratulieren und natĂŒrlich trudelten auch von FrĂŒh bis SpĂ€t GlĂŒckwĂŒnsche von anderen Freunden aus Nah und Fern auf diversen KommunikationskanĂ€len der modernen Zeit ein. Ich war wirklich gerĂŒhrt …

Aber definitiv als Erster hat mir mein Mann alles Gute gewĂŒnscht (beim alltĂ€glichen Aufstehen um 5:30 Uhr) und kurz danach rief auch schon Stephanie an, die gerade ihren Nachtdienst als Wetterbeobachterin beendete. Sie durfte sich auf mĂŒtterlichen Geheiß noch fĂŒr ein paar Stunden ins eigene Bett verziehen, bevor sie sich dann aber schon auf den Weg zu uns nach Dresden machte. Auch Andrea war schon beizeiten wach geworden und flĂŒsterte mir bei einer herzlichen Umarmung jede Menge guter WĂŒnsche zu.

Als sich dann am Nachmittag die gesamte Familie unter einem Dach versammelte, fuhren wir nach Meißen, denn mein Wunsch fĂŒr MEINEN Abend war der gemeinsame Besuch eines Weihnachtsmarktes, aber in Dresden machten sie leider erst einen Tag spĂ€ter auf. Da die Meißner schon seit Montag eröffnet haben, war das eben der entscheidende Grund fĂŒr unseren Ausflug in die Domstadt.

Und was macht man vornehmlich auf einem Weihnachtsmarkt? NatĂŒrlich, man trinkt GlĂŒhwein, beißt in eine Bratwurst rein, knuspert frisch gebrannte Mandeln und traut sich so wie wir vielleicht auch an einen Langos oder ein Knoblauchbrot ran. Das Wetter war sehr nett zu uns, denn es war weder sehr kalt, noch hat es geregnet – also: „Schmecken lassen!“

Erst als es 20 Uhr wurde und die VerkĂ€ufer kurz davor waren, Feierabend zu machen, fuhren auch wir wieder nach Hause. Allerdings nicht ohne 10 Minuten vor Ladenschluss im Schweinsgalopp zum Stand mit den Pulsnitzer gefĂŒllten Spitzen zu rennen, denn frisch schmecken diese einfach umwerfend! Carsten und Stephanie waren wie ĂŒblich schneller als Andrea und ich, dennoch standen sie schon vor heruntergelassenen Rolladen am Stand. HĂ€h ?!?! Die EnttĂ€uschung war groß! Aber plötzlich bewegte sich die Jalousie wieder nach oben … die VerkĂ€uferin war zum GlĂŒck nur mal kurz weg, um die Bestellung fĂŒr den nĂ€chsten Tag aufzugeben. So konnten wir unser Vorhaben doch noch umsetzen und unseren Vorrat an diesen Leckereien großzĂŒgig auffĂŒllen    đŸ™‚

Zu Hause hockten wir noch eine ganze Weile beisammen und quatschten ĂŒber dies und das. Wir bleiben zwar dank der heutigen Möglichkeiten via Messenger, Email, Telefon oder Skype in recht engem Kontakt, aber bei einem persönlichen GesprĂ€ch, ggf. auch mit Kuscheleinheiten auf dem Sofa, erzĂ€hlt man einfach noch viel mehr aus dem Leben.

FĂŒr mich war das ein ganz wunderbarer, lustiger und gleichzeitig sehr gemĂŒtlicher Geburtstag! Mal schauen, wie ich in 366 Tagen den großen Wechsel von der 49 auf die 50 feiern werde    😉    zum GlĂŒck habe ich ja noch ein knappes Jahr, um mir darĂŒber mehr Gedanken zu machen    đŸ™‚



2019 24.
Nov

Um meinen Fotojahresplan fĂŒr 2018 nun endgĂŒltig zum Abschluß zu bringen, möchte ich euch zeigen, wie unsere Versorgung mit den Vitaminen einen Jahr lang Monat fĂŒr Monat geklappt hat.

Januar: Neues Jahr, neues GlĂŒck, aber die Kilos sind noch vom letzten Jahr drauf. Ergo man gibt sich viel MĂŒhe, mehr GemĂŒse zu essen. Etwas Obst passt sich farblich perfekt an und schafft es so auch noch mit auf den Teller:

Februar: Das Ziel unseres Hochzeitstagsurlaubs ist diesmal Florida. Zwei Wochen ohne lĂ€stige Winterklamotten, dafĂŒr aber mit einer Möglichkeit, kurzĂ€rmelig draußen in der Sonne zu frĂŒhstĂŒcken und dabei Obst aus dem gleichen Bundesstaat zu genießen:

MĂ€rz: Da es im Urlaub nicht nur Obst gab, was uns unsere Waage am Ende leider beweisen konnte, griffen wir in diesem Monat erneut verstĂ€rkt auf GemĂŒse zurĂŒck. Man lernt schnell, daraus tolle Salate und Eintöpfe zusammenschustern:

April: Seit der Kindheit ist fĂŒr mich ein Salat aus Radieschen, Gurken, FrĂŒhlingszwiebeln und mit Saurere Sahne angemacht ein sicheres Zeichen des FrĂŒhlings. DafĂŒr warte ich auch gern, bis die kleinen Schwestern des Rettichs aus Deutschland und nicht von woanders her kommen:

Mai: Ach, was soll’s! Ein wenig Exotik wird schon nicht schaden und so peppen ein paar Beeren und auch SĂŒdfrĂŒchte aus fernen LĂ€ndern unsere gesunde Speisekarte auf. Dass der Spargel jetzt ebenfalls dazu gehört, versteht sich quasi von selber:

Juni: Man kann SĂŒĂŸkirschen und Erdbeeren jetzt schon selber im Freien pflĂŒcken. Da nimmt man nur zu gern von allem eine Handvoll zu sich:

Juli: Die farbenfrohe Vielfalt von Beeren und Steinobst wird durch Wassermelonen abgerundet – das Leben schmeckt in diesem Monat so herrlich bunt !

August: Unser Urlaub auf Hawaii verwöhnt die Geschmacksknospen mit all den Obstsorten, welche hier exotisch, dort aber ganz normal sind. Im Secret Falls Retreat auf Kauai gehörte so ein Obstteller zum alltĂ€glichen FrĂŒhstĂŒck – das hĂ€tte ich jetzt sehr gerne wieder so    😉    die Papayas waren ĂŒbrigens direkt aus dem Garten unserer lieben Gastgeber:

September: Wir sind immer noch auf Hawaii unterwegs. Diese FrĂŒchte namens Erdbeer-Guave habe ich auf Big Island eigenhĂ€ndig gesammelt. Ein Weißwein von Maui, hergestellt aus Ananas, passte hervorragend dazu:

Oktober: Man greift zwar wieder vermehrt auf einheimische HerbstfrĂŒchte zurĂŒck, aber das Fernweh lĂ€sst doch noch Mango und Papaya mit auf den Tisch kommen. NatĂŒrlich schmecken sie nicht genau so wie im Urlaub, aber wenn man Geschmack mit frischen Erinnerungen kombinieren kann, ist das immer noch ein Hochgenuss!

November: Die Vitamine aus einheimischen GemĂŒsesorten gewinnen erneut an Bedeutung. Es wird allerdings weniger roh gegessen, sondern immer mehr im Backofen oder im Topf zubereitet:

Dezember: Es ist die Zeit der WeihnachtsdĂŒfte und das geht fĂŒr mich gar nicht ohne Orangen und Mandarinen. Ohne diese wĂŒrde ich / man in der dunklen Jahreszeit ja erst gar nicht in die richtige Stimmung fĂŒr die Feiertage  kommen, oder?

Somit ist mein Jahr 2018 nicht nur aus dem Blickwinkel der „Vitamine auf meinem Teller“ sondern auch in Bezug auf meinen Fotojahresplan erfolgreich abgeschlossen    🙂

Im Jahr 2019 habe ich einfach mal eine kreative Pause gebraucht – deshalb auch diese lange Warte- und Aufbereitungszeit in Bezug auf die Nachreiche der ausstehenden 2018er Projekte. Aber nun schmiede ich Ă€ußerst schöpferisch schon PlĂ€ne fĂŒr das kommende Jahr  – ihr dĂŒrft gespannt bleiben    🙂



2019 03.
Nov

Ich stelle mal wieder mit Schrecken fest, dass ich mich beim Schreiben hier erneut rar gemacht habe. Nun versuche ich euch mal ganz schnell in all das einzuweihen, was Carsten und ich in den letzten Tagen so erleben konnten.

Vor genau zwei Wochen beschlossen wir beide, einen schon etwas lĂ€nger an unserer Pinnwand hĂ€ngenden Gutschein einzulösen. Diesen hatte ich schon vor knapp einem Jahr von Lisa und Kathrin als Dankeschön fĂŒr meine Russisch-Nachhilfe erhalten. Jetzt waren wir reif dafĂŒr, mal wieder so richtig schön brunchen zu gehen und da kam uns dieses Geschenk von den beiden MĂ€dels natĂŒrlich gerade recht. Wir haben bislang noch nie im Rosengarten gegessen und waren dementsprechend sehr gespannt. Trotz Nieselregens entschieden wir uns vom Apartamento OLCA bis dort zu Fuß zu gehen, denn wir konnten auf der AltstĂ€dter Seite gemĂŒtlich entlang der Elbe schlendern, einen Blick auf den heute stattfindenden Flohmarkt werfen, musste dann nur noch den Fluß via AlbertbrĂŒcke ĂŒberqueren und liefen sogar erst noch durch den fĂŒr dieses Lokal namensgebenden Rosengarten. Es gab auch noch vereinzelt ein paar BlĂŒtenstĂ€nde …

Die gesamte Umgebung machte selbst bei diesem etwas ungemĂŒtlichen Herbstwetter einen sehr netten Eindruck als man auf das Restaurant zuging:

Das Ganze sieht im Sommer bestimmt noch sehr viel besser aus! Nur den Gedanken, eventuell draußen sitzen zu können, haben wir Ă€ußerst schnell verworfen:

Im Herbst bleibt man doch lieber in ĂŒberdachten und beheizten RĂ€umen sitzen, um das melancholisch anmutende Wetter nur durch ein schĂŒtzendes Fenster zu beobachten. Der Brunch richtete sich ganz nach italienischem Geschmack und auch die Musik, welche im Hintergrund lief, kam aus Italien: Eros Ramazotti schmachtete mehrere Lieder lang aus den Lautsprechern. Wir fanden das Angebot auf dem Buffet sehr ansprechend, das Personal sehr entspannt und hilfsbereit und haben unsere Zeit mit mehrgĂ€ngigem Herumnaschen zusammen mit Reden ĂŒber alles mögliche, was uns gerade durch den Kopf ging, sehr genossen.

In die große Uhr ĂŒber dem Buffet haben wir uns auch verliebt, denn wir beide finden, dass diese auf der Klinkerwand einfach spitzenmĂ€ĂŸig aussieht! WĂŒrden wir sofort kaufen wollen, aber uns fehlt einfach eine entsprechende Wand dafĂŒr …

An dieser Stelle nochmals ein riesengroßes Dankeschön an Kathrin und Lisa – ohne euch hĂ€tten wir dieses Kleinod der Dresdner Gastronomie höchstwahrscheinlich nie entdeckt!

Als wir dann mit vollen BĂ€uchen durch den Rosengarten zurĂŒck zur Innenstadt liefen, entdeckten wir durch Zufall noch etwas ganz Besonderes!

Dieser BĂ€r von Rudolf Löhner ist wirklich zum Schreien liebenswĂŒrdig!

Wir gingen nach dem Essen ĂŒbrigens nicht nach Hause, sondern mal wieder zu einer Igeltour. Diesmal war es eine FĂŒhrung, welche durch die Innenstadt fĂŒhrte und das Thema „Der 9. November – (K)ein deutscher Schicksalstag in Dresden?“ behandelte. Gemeint sind natĂŒrlich die Jahre 1918 (Novemberrevolution), 1938 (Brand der Synagoge) und natĂŒrlich 1989 (Wende).  Wir konnten mal wieder einiges aus einem anderen Blickwinkel sehen und nun habe ich auch eine genaue Vorstellung darĂŒber, wie die Dresdner Synagoge vor dem Brand aussah und was dabei passierte. Das neu errichtete NachfolgegebĂ€ude fand ich noch nie sonderlich hĂŒbsch – es erinnert mich eher an eine Burg mit Schießscharten. Jetzt kenne ich sogar auch das alte Aussehen und finde die neue Version bei weitem nicht so attraktiv wie das ursprĂŒngliche Werk von Gottfried Semper – Architekt der berĂŒhmten Semperoper:

Am darauffolgenden Sonntag war das Wetter wesentlich besser und wir folgten nur allzu gern einer Einladung von Kerstin, mit ihr und ein paar ihrer Freunde durch den Rabenauer Grund zu wandern.

Dies war nicht unsere erste Laufrunde in dieser Gegend, denn wir waren schon einmal mit Ines und Torsten dort unterwegs und ein weiteres Mal zu einer gefĂŒhrten Wanderung mit einem Trainer aus dem Fitnessstudios unseres Arbeitgebers. Aber selbst bei diesem dritten Mal entdeckten wir wieder etwas komplett Neues, wie zum Beispiel die Somsdorfer Klamm (steil bergauf) und die Himmelsleiter (steil bergab) … beides war obgleich der vielen Stufen und der rutschigen BlĂ€tter definitiv nicht meine Lieblingsabschnitte dieser Ganztagswanderung! Ich liebe eben ein entspanntes Laufen und Umhergucken, doch diese beiden Strecken erforderten jegliche Aufmerksamkeit und große Konzentration von einem. Ansonsten war es ein wunderschöner, sonniger Herbsttag und man hatte viele netten Menschen um sich, mit den man ĂŒber Gott und die Welt plaudern konnte.

Jetzt, wo wir schon mal im Entdeckermodus waren, trauten wir uns gerne an die nĂ€chste neue Erfahrung: Ich war schon mal vor 2 Jahren zu einem GeschĂ€ftsessen im vegetarischen Restaurant „brennNessel“ und damals sehr von der gemĂŒtlichen AtmosphĂ€re und den leckeren Gerichten angetan. Schon damals konnte ich mit meiner SchwĂ€rmerei auch Carstens Neugier wecken, aber als spontaner Besucher hat man so gut wie nie eine Chance, einen Tisch zu bekommen und wir hatten es leider immer wieder verpasst, vorab zu reservieren. Also planten wir unseren Besuch nun sehr zeitig und bekamen auch erfolgreich einen Tisch am Dienstagabend. Der Laden war tatsĂ€chlich auch an dem Tag (mitten in der Woche!) rappelvoll! Das Essen schmeckte erneut superlecker. Ich hatte einen Polenta-Spinat-Auflauf und dies war Carstens SpĂ€tzle-Lauch-Zucchini-Auflauf mit Brie:

Auch wenn das fĂŒr die meisten unserer Freunde und Bekannte völlig unglaubwĂŒrdig klingt, aber mein Mann fand das vegetarische Essen tatsĂ€chlich sehr lecker und hat alles ganz brav aufgegessen! Danach kehrten wir noch bei McDonalds ein … nein, Scherz!    😉

Der Abend des darauffolgenden Mittwochs nĂ€hrte mich mit geistiger Nahrung, denn in der Dresdner Hauptbibliothek wurde das neue Buch der inzwischen sehr angesagten russischen Autorin Gusel Jachina vorgestellt und ich bin Anna sehr dankbar, dass sie an mich gedacht und mich mitgenommen hat. Ich habe mal von einer Freundin ihr erstes Buch als Geschenk bekommen – natĂŒrlich in der Originalsprache. Dieses Buch ist inzwischen in 34 Sprachen ĂŒbersetzt: auf deutsch „Suleika öffnet die Augen“ . Wer ernste Literatur mag und keine Probleme damit hat, sich mit dem traurigen Kapitel der russischen Geschichte zur Zeit Stalins zu befassen, dem kann ich das Buch nur wĂ€rmstens empfehlen! Ich konnte es beim Lesen einfach nicht zur Seite legen! Diesmal wurde ihr neues Buch „Wolgakinder“ vorgestellt. Es geht darin um die Geschichte der deutschen Familien, welche einst einer Einladung Katharina der Großen folgten, sich an der Wolga ansiedelten und nun den Wirrungen und Katastrophen der Zeiten nach der Oktoberrevolution ausgeliefert waren. Leider wurde es vor Ort nur in deutscher Übersetzung verkauft. Zum GlĂŒck hat die Autorin auch mitgebrachte BĂŒcher signiert:

Das neue Buch habe ich mir nun in russischer Sprache ĂŒber einen Online-Buchversand bestellt, es ist gerade geliefert worden. Ich schĂ€tze, dass ich fĂŒr die knapp 490 Seiten auch diesmal nicht zu viel Zeit benötigen werde, weil ich es hintereinander weg lesen will.

Zum Thema BĂŒcher und Neuentdeckungen habe ich noch etwas anderes zu erzĂ€hlen. Ich stöberte mal wieder dem Bioladen an der UKD und enteckte dabei neben vielen sehr leckeren Sachen auch einen Jahresplaner von Matabooks: diese werden aus Graspapier gefertigt und ich fand sie nicht nur wegen des Materials und der Haptik oder auch weil es ein Unternehmen aus Dresden ist, echt klasse:

Der Jahresplaner mit dem Elefanten auf dem Buchdeckel wurde von Sophie Thiele, der Tochter von ganz lieben Freunden, gestaltet und unsere ganze Familie ist schon seit Jahren ein echter Bewunderer ihres Talents! Wir durften schließlich auch schon ihre großflĂ€chigeren Werke bestaunen und haben bei so manchem Besuch auch den Schritt der Entstehung gesehen. NatĂŒrlich habe ich gleich zwei Kalender mitgenommen – Weihnachten ist ja schließlich nicht mehr weit und unsere Kinder freuen sich schon    😉

Den Reformationstag, welcher mittlerweile gleichzeitig auch als Halloween Einzug in die deutsche Kultur hĂ€lt, haben Carsten und ich diesmal nicht in den eigenen vier WĂ€nden verbracht und wir konnten somit auch keine SĂŒĂŸigkeiten verteilen. Ich habe aber stilecht das T-Shirt angezogen, welches ich quasi nur einmal im Jahr trage kann:

Damit ging es fĂŒr uns beide zuerst ins Restaurant „Steak Royal“ , wo der Name natĂŒrlich sehr fĂŒr die vorhandene Essensauswahl steht – Steaks in allen Variationen:

Ich schĂ€tze, nach der modernen Kategorisierung von Essgewohnheiten, kann man uns getrost als „Flexitarier“ bezeichnen, denn einen Begriff fĂŒr die Menschen, welche einfach abwechselnd so ziemlich alles essen, habe ich sonst bislang nicht entdeckt    🙂    unsere Steaks (Carsten hatte ein argentinisches Roastbeef mit Fettrand und ich ein argentinisches RinderhĂŒftsteak) waren ĂŒbrigens sehr gut, auf den gewĂŒnschten Punkt gegart und Ă€ußerst lecker!

Nach dem fleischigen Mittagessen gingen wir nach langer Abstinenz mal wieder ins Kino:

Wir haben bis jetzt noch keinen einzigen Terminator-Film verpasst und nun kam eine Woche zuvor Teil Nr. 6 in die deutschen Kinos: „Terminator: Dark Fate“ . Nachdem wir den fĂŒnften Film der Reihe etwas verworren und die Story relativ nichtssagend fanden, hatten wir trotz recht guter Bewertungen, z.B. bei N-JOY („Nette Action mit starken weiblichen Hauptrollen. Leider wird das Rollenbild nicht ganz zu Ende gedacht, dafĂŒr ist der Film aber wirklich sehr witzig, selbstironisch und echt kurzweilig. 4 von 5 Sterne“) nicht allzu hohe Erwartungen gehabt. Um so grĂ¶ĂŸer war die Überraschung ĂŒber eine frische Geschichte, ĂŒber die coolen SprĂŒche, ĂŒber knallige Actionszenen und ĂŒber das Wiedersehen mit (einem deutlich gealterten) Arnold Schwarzenegger und (einer noch Ă€lter und verbraucht wirkenden) Linda Hamilton. Nicht zuletzt fand speziell ich die starken Rolle der Frauen in einem Film wie diesen einfach großartig – die MĂ€nner werden den Film aber auch mögen, da bin ich mir ziemlich sicher. Die ca. 130 Minuten waren viel zu schnell vorbei …

So, nun seid ihr ganz gut ĂŒber unsere letzten Freizeit- und OLCA-AktivitĂ€ten im Bilde. Ich hoffe, ihr genießt wie wir die vielen schönen Seiten dieses Herbstes!



2019 27.
Jul

Ich, Heini, habe jetzt mit Schrecken festgestellt, dass ich schon ganz lange nichts mehr von meinen Erlebnissen bĂ€richtet habe – Vulkanasche auf meinen BĂ€renkopf!

Ich versuche deshalb jetzt in den nĂ€chsten Wochen mal nach und nach von meinen vielen Reisen zu erzĂ€hlen. Der Wille ist jedenfalls da!     😉

Meine Mama hat ja schon geschrieben, dass wir im Februar auf Madeira waren.

AbĂ€r sie hat es natĂŒrlich nur aus ihrer Sicht bĂ€richtet … jetzt erzĂ€hle ich mal selbĂ€r, was ich in diesen zwei Wochen auf der Vulkaninsel gemacht habe. Am Anfang dachte ich, dass es ein ruhiger Urlaub wird:

  • ganz gemĂŒtlich im Bett auf dem Zimmer ein bisschen Internetten …

  • einen Blick auf die nĂ€here Umgebung werfen …

  • und vielleicht auch mal am Pool abhĂ€ngen …

AbÀr es dauerte nur ein paar Tage und schon juckte es mir doch gewaltig in den Tatzen! So ruhig die Zeit zu verbringen kann ich liebÀr zu Hause, mit meinen Kumpels. In der Ferne lockt eben das Abenteuer und so machte ich mich auf den Weg, um diese auch hautnah zu erleben:

Ich legte mir fĂŒr mein Vorhaben sogar extra einen echten Wanderstock zu! Der war zwar ein bisschen zu groß, abĂ€r im Laufe der Zeit wurde er von steinigen Wegen und unwegsamen Pfaden ganz gut auf meine GrĂ¶ĂŸe abgeschliffen:

Unterwegs war es ebenfalls immer sehr spannend und es gab so viel zu entdecken! Ich habe den kleinen WasserfĂ€llen beim Tröpfeln zugeschaut …

… aber auch den großen auf ihren langen Wegen von oben nach unten mit Getöse fallen sehen:

Ich gab meinem Drang, auf BĂ€ume zu klettern, nur zu gern nach:

AbÀr auch mit den ganz ganz riesigen StÀmmen habe ich es aufnehmen wollen, doch da bin ich mit meinen kleinen Tatzen nicht sehr hoch gekommen:

Selbst nicht so hochgewachsenen Pflanzen ĂŒbĂ€rraschten mich mit ihren Ausmaßen:

Die Natur dieser Insel ist so nah beieinander – der Himmel und die Erde!

Auf meinen Entdeckungsreisen schob ich mich immer wieder durch die steinigsten EngpĂ€sse …

… suchte nach GeheimgĂ€ngen zu eventuell unerschöpflichen HonigvorrĂ€ten …

… und entdeckte mehr oder weniger zufĂ€llig, dass das Rutschen auf glatten BlĂ€ttern einen enormen Spaß macht:

Manche Höhlen, die ich unterwegs gefunden habe, waren so unfassbar groß! So groß, dass ich mich nicht mal hineintraute. Ich hatte schließlich Bedenken, dass ich den Ausgang nicht mehr erreiche – man konnte den vom Eingang aus auch ĂŒbĂ€rhaupt nicht sehen!

Die BĂ€rge um mich herum waren einfach großartig! Diese hĂŒgeligen Landschaften könnten einem Heini-BĂ€rchen echt den Atem rauben, wenn ich denn welchen hĂ€tte …

Die felsigen KĂŒsten am Rande der Insel mit dem unendlichen Ozean waren auch wunderschön! Man konnte dort ganz lange sitzen und dem Wellenspiel stundenlang zusehen:

Auf meinem Weg begegnete ich auch so manchem Ureinwohnern der Insel – sie waren allerdings nicht sonderlich gesprĂ€chig. Nicht schlimm, denn ich Dummerchen hatte sowie so mein Wörterbuch „BĂ€risch-Portugiesisch / Portugiesisch-BĂ€risch“ vergessen …

Wenn meine Tatzen vom vielen Laufen zu mĂŒde waren, erholte ich mich in einem der vielen weichen und leichten Blumenbetten:

Essen habe ich unterwegs immer problemlos gefunden. Zum GlĂŒck sind BĂ€ren ja Allesfresser! Manchmal habe ich sogar einen ganzen Kohlkopf auf meinem Speiseplan gehabt:

Der liegt abÀr ziemlich schwer im Bauch, dagegen war ein Salat vom Feld schon eine wesentlich leichtere Kost:

Rote Beete gab es gelegentlich auch, abĂ€r bis man diese aus der Erde herausgezogen hat,  ist man ja schon fast verhungert!

Als sĂŒĂŸen Abschluss einer Mahlzeit gab es entweder Orangen, direkt vom Baum …

… oder Bananen, die zwar noch grĂŒn aussahen, aber fĂŒr einen BĂ€rengaumen schon ausreichend SĂŒĂŸe besaßen:

Nur Wasser zum Trinken gab es so gut wie gar nicht in der Wildnis zu finden. Manchmal habe ich dann gleich am frĂŒhen Morgen einfach ein paar Tröpfchen auf einer Pflanze abgestaubt:

Das war abĂ€r immer nur ein Tropfen auf der trockenen BĂ€renzunge … andere Versuche, an eine trinkbare FlĂŒssigkeit ranzukommen, waren auch nicht immer erfolgreich. Diese Flaschen hier waren alle leer …

… und die FĂ€sser leider auch:

Ich wollte dann eben mal einen Rat von der waldÀltesten Pflanze holen und kletterte eifrig auf ihren BlÀttern bis zur Mitte:

Die Farne wollen abĂ€r ihr Millionen Jahre altes ÜbĂ€rlebensgeheimnis mit niemanden teilen und schauten lediglich etwas hochnĂ€sig von oben auf mich herab:

Also war ich gerne bĂ€reit, in die Zivilisation zurĂŒckzukehren. Als eines der ersten HĂ€user habe ich gleich eine GaststĂ€tte entdeckt und freute mich schon wie ein Kamel auf eine Oase:

AbĂ€r egal, wie stark ich klopfte und auf die TĂŒrklinke drĂŒckte, die TĂŒr des Restaurants blieb mir verschlossen. Mein Durst, von dieser vergeblichen Hoffnung noch mehr geweckt, war schlimmer als zuvor. In meiner Verzweifelung schaute ich sogar nach, ob ich in der nĂ€chstliegenden Levada etwas frisches Wasser bekommen könnte:

Es sah nicht gut fĂŒr mich aus … außerdem war meine Nase inzwischen schwerer als mein Bauch und ich fiel in den Kanal hinein. Das Klettern auf den rauen, zementierten WĂ€nden war ganz schön kraftraubend:

Hilfe kam buchstÀblich in letzter Sekunde:

Die rettende Hand von meinem Papa war gerade rechtzeitig zur Stelle! Ab da war alles wieder gut. Ich musste auch nicht mehr selbÀr laufen, was ich nach meinen ganzen Abenteuern sehr entspannend fand:

Ich wurde mit einer superleckeren Pastel de Nata und einem stÀrkenden Kaffee verwöhnt:

Auf unseren weiteren, jetzt wieder gemeinsamen Unternehmungen, ließ ich es mir so richtig gut gehen, denn jetzt war ich wirklich bĂ€reit fĂŒr den chilligen Teil des Urlaubs:

Bei unseren AusflĂŒgen achteten wir wie immer aufeinander. Hier passe ich auf meinen Papa auf, der da ganz weit oben, auf der absoluten Spitze vom Pico Grande steht:

Meiner Mama mit ihrer Kamera in der Hand entgeht ja ohnehin nichts, zumindest nichts, was sie unbedingt als Foto haben möchte    😉

Bei der RĂŒckkehr nach Dresden hatten meine Eltern mehr Abenteuer durchzustehen als ich (Mama hat ja bĂ€richtet), denn ich bin in der glĂŒcklichen Lage, bei allen FlĂŒgen und An- bzw. Abreisen einfach schlafen zu dĂŒrfen.

So viel zu meiner Madeira-Geschichte. Es dauert ĂŒbrigens gar nicht mehr lange, dann geht es fĂŒr meine Eltern, mich und Stephanie nach Kanada. Vielleicht kann ich dort mal mit eigenen Knopfaugen die echten (!) und großen Schwarz- oder GrizzlybĂ€ren aus sicherer Entfernung sehen? Ich gebe mir dann auf jeden Fall ganz ganz viel MĂŒhe, meinen ReisebĂ€richt so schnell wie möglich zu schreiben – BĂ€renehrenwort!



2019 14.
Jul

In meinem Leben passieren mal wieder jede Menge interessanter Dinge, die mir in dem derzeit recht anstrengendem Arbeitsalltag (aufgrund Urlaubsvertretung) immer wieder Aufwind geben.

Als erstes möchte ich natĂŒrlich davon berichten, was mich ĂŒberhaupt auf diesen etwas ungewöhnlichen Vergleich gebracht hat. Wie letztes Jahr wurde vom Sportstudio unseres Arbeitgebers auch in diesem Sommer als Spezialevent FlĂŒge mit einem Segelflieger angeboten. Zwar ohne Carsten, aber dafĂŒr mit meiner besten Freundin Anna, war ich deshalb erneut mal wieder auf dem Flugplatz des Fliegerclubs in Bronkow … da kannte ich mich also inzwischen schon ein wenig aus.

Anna wollte es diesmal eben auch ausprobieren und zum GlĂŒck hatte sie vorher Geburtstag und somit fiel meine Entscheidung fĂŒr ein geeignetes Geschenk sehr schnell: ein Gutschein fĂŒr zwei FlĂŒge    đŸ˜‰
So wie es aussieht, ist sie jetzt wohl ebenfalls (wie wir) auf den Geschmack gekommen    🙂

Ich bin natĂŒrlich auch zweimal mit einem erfahrenen Piloten geflogen. Beim ersten Mal hatten wir sehr viel GlĂŒck mit der Thermik und konnten kreisend immer mehr an Höhe gewinnen, beim zweiten Flug hat das leider nicht mehr so geklappt, weshalb es nur eine schnelle Nummer wurde – aber schön war es trotzdem! Die Jungs des Fliegervereins kĂŒmmern sich außerdem immer Ă€ußerst rĂŒhrend um ihre FluggĂ€ste! Nur das Catering an Bord lĂ€ĂŸt bedauerlich sehr zu wĂŒnschen ĂŒbrig    đŸ˜€

Im Gegenzug kĂŒmmerten Anna und ich uns dann freiwillig und mit viel Herz um Max … ein schwarzer Hund, den der Pilot Manfred mit zum Flugplatz gebracht hat:

Es war aber auch ein so lieber, der Max … Manfred natĂŒrlich auch    🙂

Wir hatten jedenfalls alle einen sehr tollen Freitagnachmittag und damit einen absolut hervorragenden Start ins Wochenende. Und dieses hatte fĂŒr mich noch weitere Highlights im Angebot.

Zum einen konnte ich zwei ganz bezaubernde Models fotografieren, die ein großes Faible fĂŒrs Mittelalter haben – zumindest in Bezug auf die Kleidung. Ich prĂ€sentiere euch an dieser Stelle „Schneeweißchen und Rosenrot“ a.k.a. Romy und Julia:

Es sind sehr viele schöne und lebendige Bilder entstanden. Vielleicht komme ich irgendwann mal zeitlich dazu, hier in meinem Blog in altbekannter Manier eine Geschichte damit zu „basteln“    đŸ˜‰
Romy ist allerdings nicht nur vom Mittelalter angetan, sondern hat außerdem noch eine Vorliebe fĂŒr das Universum der Elfen, was man auf diesem Bild sicherlich unschwer erkennen kann:

An dem Wochenende konnten Carsten und ich zudem noch unser Interessen in Bezug auf Dresdner Geschichten auf einen weiteren bislang unbekannten Bereich richten: bei der Igeltour „Dresdens zweite Gartenstadt – die Eigenheimsiedlung in Briesnitz“ . DafĂŒr mussten wir nur ganz in die NĂ€he unseres ehemaligen Wohnsitzes fahren und konnten dort beim Gang durch die Strassen am Rande des Zschonergrundes in die liebevoll erzĂ€hlten Geschichten aus den vergangenen Jahrhunderten eintauchen.

Am Ende dieser Tour haben wir noch einen kleinen Abstecher zur ehemaligen Grundschule unserer Kinder gemacht, da diese quasi auf dem RĂŒckweg lag. Wir waren beide sehr ĂŒberrascht, wie prĂ€chtig sich die 2006 eigenhĂ€ndig von uns als Abschlussgeschenk gepflanzte HĂ€ngebirke inzwischen entwickelt hat:

Hier ist das Vergleichsbild – so sah das Birkchen aus, als es in die karge und steinige Erde am Rande des Schulhofs eingebuddelt wurde:

Was die vergangenen 13 Jahre doch ausmachen, nicht wahr?

Am Montag haben Carsten und ich dann relativ spontan beschlossen, abends mal wieder ins Kino zu gehen.

Wir sahen vor einiger Zeit den Trailer zur Doku „Unsere große kleine Farm“ und diese Vorschau hat uns so neugierig auf den Film gemacht, dass wir gleich die Möglichkeit der Preview genutzt haben – seit dem 11. Juli (Donnerstag) kann man ihn dann ganz regulĂ€r im Kino sehen … sehr wahrscheinlich aber auch nur in ausgewĂ€hlten Programmkinos.

Wir können ihn wirklich sehr empfehlen, denn die darin agierenden Leute, die aus einem unwirtlichen, ausgebeuteten und vernachlĂ€ssigten StĂŒck Land bei Los Angeles im Einklang mit den Gesetzen der Natur ein grĂŒnes und blĂŒhendes Paradies erschaffen haben, erzĂ€hlen ihre Geschichte so persönlich, dass es einen einfach nur berĂŒhren kann. Und die Tiere, welche in diesem Film definitiv den grĂ¶ĂŸten Platz einnehmen, sind einfach nur goldig – wenn auch nicht immer artig    😉

Mit meinen Arbeitskolleginnen aus den Patientenaufnahmen habe ich dann am Donnerstag einen sehr schönen Abend im Biergarten „Paul Rackwitz“ verbracht, denn im Alltagsgeschehen kommt man ja eher selten dazu, ausgiebig (ĂŒber private Dinge) zu schwatzen.

Wir verstehen uns alle recht gut und da war ein entspannter Abend zum Schnattern bei einem Bierchen bzw. Weinchen ein schöner Ausklang nach getaner Arbeit. Ich bin an dieser Stelle den Mitarbeitern des Biergartens zudem sehr dankbar, dass sie nach nur einer kurzen Reservierung per Email am Vormittag extra fĂŒr uns zwölf Personen eine große Tafel vorbereitet haben, die wir dann um 18 Uhr ganz fĂŒr uns alleine hatten. In einem Biergarten eher selten, oder nicht?

Dieses Wochenende war wieder nahezu ein sehr ruhiges, denn wir mussten nicht groß raus oder waren zeitlich an irgendetwas gebunden. Carsten hat zwar seinem Arbeitskollegen versprochen, sich von Freitag bis Montag um dessen Stubentiger zu kĂŒmmern …

… aber die jeweils kleinen, ca. 10 min langen SpaziergĂ€nge schoben wir irgendwann mal nachmittags zwischen das allgemein recht große Faulenzen. War aber auch kein großer Akt, denn wir ĂŒbernahmen schon ab und zu mal diesen Dosenöffnerdienst, nur bei den vorherigen FĂŒtterungsbesuchen hat sich die Katze immer nur in einer geschĂŒtzten Ecke hinter der Couch im Wohnzimmer versteckt. Erstaunlicherweise blieb sie jetzt trotz unserer Anwesenheit doch mal auf ihrem Beobachtungsposten:

Man beachte ihre Schwanzposition    😉    wir haben uns auf jeden Fall darĂŒber gefreut, dass sie jetzt nicht mehr so verĂ€ngstigt ist. Allerdings konnten wir des Halters Wunsch nicht nachkommen, dem Tier auch noch eine Tablette zu verabreichen, denn so nah ließ sie uns dann doch nicht an sich heran. Wir haben es beim ersten Besuch kurz versucht, aber ihre ZĂ€hne und Krallen sind nicht zu verachten …

Was vergessen? Ach ja, wir bekamen auch mal wieder fĂŒr ein paar Tage Besuch von Stephanie. Diesmal hatte sie allerdings im Vorfeld ihres Dresdenbesuchs ziemlich viele Verabredungen mit ihren Freunden ausgemacht und daher haben wir nicht so oft zusammenhocken können. Aber das holen wir dann wĂ€hrend unseres vierwöchigen Urlaubs in Kanada nach … in etwas mehr als eine Monat ist es nĂ€mlich endlich soweit und wir werden mit ihr 30 Tage in einem Wohnwagen irgendwo zwischen Vancouver und Calgary verbringen.



2019 30.
Jun

Am letzten Juni-Donnerstag dieses Jahres habe ich erneut einen Russisch-Kurs an der VHS zu Ende gebracht. Diesmal war es fĂŒr meine Teilnehmer besonders spannend: ich habe einen Konversationskurs durchgefĂŒhrt, bei dem nicht ich als Lehrerin die meiste Zeit reden musste, sondern sie selber. Ich habe allerdings festgestellt, dass es fĂŒr mich als Kursleiterin ebenfalls eine gehörige Herausforderung war, denn es gibt einfach keine LehrbĂŒcher und auch keine Leitlinien, wie man so einen Kurs gestalten kann. Da gab ich meinem Affen Zucker und erstellte einfach einen eigenen Unterrichtsaufbau und die dazugehörigen Methoden – schließlich hatte ich einst in meinem Studium als Lehrerin fĂŒr Russische Sprache und Literatur an der Uni Charkow auch solche FĂ€cher wie „Methodik des Unterrichts“. Die Unterrichtsvorbereitungen waren dadurch zwar etwas zeitintensiv, dafĂŒr hatte ich aber auch unglaublich viel Freude, wenn ich im Unterricht merkte, dass Leute sich immer mehr trauten, offen zu reden. Nach lediglich 13 Abenden war aus meiner Sicht schon ein sehr großer Fortschritt zu merken!

Aber nun ist bei mir, zumindest vorerst, Schluss mit dem Unterrichten. Zum einen habe ich sowieso wie gewohnt nach einem Semesterende Ferien, aber zum anderen beschloss ich auch nach langem AbwĂ€gen und Überlegen, mal auf unbestimmte Zeit eine Pause von meiner Rolle als Kursleiterin einzulegen – zumal sich der Unterricht (zwei Stunden am Donnerstag) und die Vorbereitungen (i.d.R. 2-3 Stunden am Wochenende) ja auch noch zu meiner 40-Stunden-Arbeitswoche addieren. Ich habe fĂŒr mich diese Entscheidung schon am Anfang des Semesters gefĂ€llt und meine VHS-Chefin wusste ebenfalls beizeiten darĂŒber Bescheid. Auch meine Teilnehmer habe ich rechtzeitig informiert, dass es von diesem Kurs (leider) keine WeiterfĂŒhrung geben wird … nicht alle waren glĂŒcklich darĂŒber, aber es ist wie es ist.

Seit MĂ€rz 2012, also ganze sieben Jahre lang, habe ich nun parallel zu meiner Vollzeitstelle unterrichtet und es hat mir immer sehr, sehr viel Spaß gemacht. Aber nun merke ich, dass ich inzwischen eine kreative Pause gebrauchen kann. Dazu kommen noch einige andere VerĂ€nderungen, z.B. bei meinem Hauptarbeitgeber: meine unmittelbare Chefin wird das Unternehmen am kommenden Freitag fĂŒr immer verlassen und ab da ihre Zeit als fitte und reiselustige Rentnerin genießen. Ich gönne ihr das von ganzem Herzen … aber weder ich noch andere Kolleginnen und Kollegen der Abteilung wissen derzeit, wie es mit der neuen Leitung weitergehen wird. Wir lassen uns einfach mal ĂŒberraschen    😉

ZurĂŒck zu VHS. Ich habe ursprĂŒnglich geplant, aufgrund der zum ersten Mal reduzierten Stundenanzahl von 13 Unterrichtseinheiten (normalerweise sind es 14 Abende mit insgesamt 3 x 45 min) bis zur letzten Minute ordentlich zu unterrichten, aber meine Gruppe hat mich ĂŒberzeugt, dass wir am letzten Unterrichtstag genauso gut einfach nur alle gemĂŒtlich beisammen sitzen könnten. Jeder von ihnen und natĂŒrlich auch meine Wenigkeit hat etwas zum Buffet beigesteuert und so hatten wir am Ende eine recht gut gedeckte Tafel beisammen:

Auf dem Foto fehlen allerdings noch das GurkenschaumsĂŒppchen und der Pudding aus weißer Schokolade mit Lavendel – die kamen erst ein wenig spĂ€ter dazu. Wir hatten eine schöne Mischung aus deutschen und russischen Gerichten – Völkerfreundschaft funktioniert beim Essen und Trinken nun immer noch am besten    đŸ˜‰

Da ich mich im Unterricht beim Thema „Hobby“ mal verquatscht habe und von meiner AffinitĂ€t zu BĂ€ren berichtete, haben sich die Teilnehmer als Abschlussgeschenk etwas ganz Besonderes ausgedacht:

Ich fand das echt lieb! Ich bin der Meinung, dass dies nun eine wundervolle und sehr persönliche Erinnerung an meine Kursleiterzeit ist! Das BĂ€rchen wurde von der SchwĂ€gerin eines Teilnehmers extra fĂŒr mich erschaffen! Als ich mit Karlchen nach Hause kam, seufzte mein Mann zwar ganz tief, rollte aber nur ganz leicht die Augen, sodass der Kleine auch mit seinem Segen ins Apartamento OLCA einziehen durfte    đŸ™‚    seinem Teddyblick kann doch einfach keiner widerstehen, oder?    đŸ˜‰

Nun beginnt auch fĂŒr mich (zumindest am Donnerstagabend und am Wochenende) die unbeschwerte Sommerzeit, wobei ich ehrlich gestehen muss, dass es mir immer noch etwas komisch vorkommt, dass ich jetzt keine Unterrichtsvorbereitung mehr machen muss und mich nun jeden Abend mit Freunden und Bekannten verabreden kann. Ich denke aber, daran werde ich mich ganz schnell gewönnen    đŸ™‚



2019 16.
Jun

Endlich habe ich die Zeit gefunden, meine Quadrologie zu unserem Hawaii-Urlaub im Sommer 2018 abzuschließen – nach den Teilen …

Unser Hawaii-Urlaub Teil 1 von 4

Unser Hawaii-Urlaub Teil 2 von 4

Unser Hawaii-Urlaub – Teil 3 von 4

folgt jetzt Teil 4 – viel Spaß damit.

Maui war also unsere letzte Station bei diesem Inselhopping. Wir empfanden sie nach den bereits gemachten Erfahrungen als touristisch besonders gut erschlossen, dafĂŒr aber auch am wenigsten hawaiianisch. Man hat auf der Insel zum Beispiel mehr „Bleichgesichter“ (sogenannte Haoles) wie wir es sind gesehen und nicht wie auf den vorherigen das braungebrĂ€unte, runde und strahlende UreinwohnerlĂ€cheln.

Auch auf dieser Insel waren wir sehr viel unterwegs. Dabei ist Maui flĂ€chenmĂ€ĂŸig lediglich 54 x 42 km groß, aber wir haben es wieder einmal geschafft, innerhalb von acht Tagen insgesamt 1173 km mit unserem Jeep abzufahren.

Unser B&B lag in Kihei (relaiv im SĂŒden), heißt „Sojourn“ und wird ganz liebevoll von Lila und James betrieben.

Beide sind vor Jahren vom Festland hierher gezogen, um vom gut entwickelten Tourismus zu profitieren und sich den Traum von immerwĂ€hrenden Sommer zu verwirklichen – das ist ihnen gelungen:

Dieses B&B hatte aber eine – besondern fĂŒr amerikanische VerhĂ€ltnisse – außergewöhliche Besonderheit, denn im gesamten Haus gab es keinen einzigen Fernseher. Nein, auch nicht auf den GĂ€stezimmern! DafĂŒr hatte man somit mehr als genug Möglichkeiten, immer wieder mit den Gastgebern und auch mit den anderen GĂ€sten ins GesprĂ€ch zu kommen. Besonders abends am Pool bzw. auf der Terrasse … vor allem bei den immer wieder atemberaubenden SonnenuntergĂ€ngen (s.o.):

Der FrĂŒhstĂŒckstisch wurde auch hier jedes Mal mit sehr viel Liebe gedeckt und das Essen war auch in diesem Haushalt stets „organic“

Der oben erwĂ€hnte Pool stand natĂŒrlich auch uns als GĂ€sten zur VerfĂŒgung, aber wir haben lediglich nur ein einziges dieses Recht fĂŒr uns beansprucht …

… denn wir waren nach wie vor viel viel lieber im Ozean baden:

James hat uns zudem seinen Lieblingsschnorchelplatz verraten – der Strand heißt „Secret Beach“ und liegt ganz in der NĂ€he unseres B&B und des sehr viel mehr bekannten sowie besuchten Poolenalena-Strand. Im Gegensatz dazu hat man am Secret Beach tatsĂ€chlich fast kaum Menschen gesehen:

Deshalb wird ein Abschnitt dieses Strandes auch gern von FKK-AnhĂ€ngern genutzt, was fĂŒr uns, die im Osten Deutschlands beheimatet sind, natĂŒrlich gar kein Problem darstellte. Aber ich muss schon gestehen, das es schon Ă€ußerst ein spannendes Bild ist, einem nackten Mann bei seinen YogaĂŒbungen zuzusehen    đŸ˜‰

Wir waren hier aber viel mehr im Wasser als am Strand und erlebten dort eine wahre Schildkrötenautobahn:

Die lebenden Panzer schweben nĂ€mlich vom Strand aus gesehen immer zwischen zwei ca. 100 m voneinander entfernten Felsformationen von rechts nach links und wieder zurĂŒck, wohl um immer mal zwischen den Mahlzeiten ein wenig Bewegung zu haben. Badende und Schnorchelnde haben sie dabei auf dem nur von Sand bedeckten Abschnitt so gut wie gar nicht beachtet:

So viel Ruhe hatte man an den hotelnahen StrĂ€nden im Norden der Insel dann nicht mehr, denn es tummelten sich fĂŒr mein GefĂŒhl einfach viel zu viele Menschen im Wasser. An so einer ĂŒberfĂŒllten Stelle habe ich mal erfolglos versucht, einer auf mich zusteuernden Schildkröte auszuweichen, denn ich hatte noch die Höhe der Strafe fĂŒr das BerĂŒhren dieser Tiere gut im Kopf – somit schulde ich dem US-Bundesstaat Hawaii jetzt wohl 3000 USD:

Aber unseren vielen Fahrtkilometer haben wir natĂŒrlich nicht beim Schnorcheln gesammelt. Auf Maui gibt es eine sehr berĂŒhmte, 103 km lange Straße, welche die StĂ€dte Kahului und Hana verbindet und den Namen „Road to Hana“ trĂ€gt:

Auf dieser Strecke erwarten einen 54 BrĂŒcken, 619 Haarnadelkurven und immer wieder jede Menge umwerfende Panoramablicke:

Da das Abfahren inzwischen zu einem „Must-see“ auf der Insel gehört, empfahlen uns Lila und James, die Strecke lieber in umgekehrter Richtung zu fahren, also von Hana nach Kahului und zum Teil auf unbefestigten Straßen. WĂ€hrend also der touri-guide-gesteuerte Normalo morgens im Uhrzeigersinn vom Norden der Insel in den Osten bis Hana und nachmittags dann die gleiche Strecke zurĂŒckgefahren ist, starteten wir unsere „Road to Hana“ morgens im SĂŒden und sind immer gegen den Uhrzeigersinn durch Hana bis Kahului und durch die Inselmitte zurĂŒck zum B&B gefahren. Damit zuckelten wir eben nicht die ganze Zeit in einer Kolonne mit all den anderen Touristen – das war ein richtig guter Tipp! Wir konnten unterwegs so auch viel ungestörter an vielen Stellen anhalten und uns das eine oder andere genauer ansehen.

Auf dieser Strecke gibt es zum Beispiel auch eine ganz tolle Möglichkeit, in einem Wasserfall zu baden. Man muss zudem nicht so wie wir auf Oahu zuerst viele Kilometer durch den Dschungel laufen, sondern erreicht nach nur ein paar Metern vom Parkplatz plus eine kleine Kletterpartie auf Felsbrocken die Alelele-Falls:

Ein wenig abseits der Hauptstraße gibt es eine kleine Kirche namens „Palapala Hoomau Congregational Church“ , welche 1864 gegrĂŒndet wurde:

Auf ihrem Friedhof fand der berĂŒhmte Pilot Charles Lindbergh, der 1927 im Alleinflug nonstop den Atlantik von New York nach Paris ĂŒberquerte, seine letzte Ruhe:

Ebenfalls etwas abseits des Hauptwegs liegt der Red Sand Beach. Da wir aber noch einige Kilometer Autofahrt vor uns hatten, entschlossen wir uns kurzerhand nur zu einer Wanderung dorthin und dem obligatorischen Foto fĂŒr meine „FĂŒĂŸe-im-Wasser-Galerie“. Den Fußweg dorthin hat man typisch amerikanisch mit einer Dangerous-Warnung versehen …

… doch fĂŒr uns, die bereits das Dschungelabenteuer auf Oahu ĂŒberlebt und viele Wanderungen in der SĂ€chsischen Schweiz hinter uns haben, war es wirklich nur ein 20-minĂŒtiger Spaziergang:

Als wir aber an diesem bilderbuchhaften Strand ankamen, bereuten wir zutiefst, dass wir unsere Badesachen im Auto zurĂŒckgelassen haben. Carsten war deshalb so lieb und ist freiwillig die gesamte Strecke nochmals zum Wagen gelaufen, um unser Zeug zu holen. Es war wirklich eines der schönsten Badeerlebnisse des Urlaubs!

Draußen tobte zwar das Meer, aber die Wellen wurden durch vorgelagerte Felsen, welche den Bereich bis zum Strand zu einem natĂŒrlichen Becken machten, gebrochen – so hatte man ein tolles und mitunter krĂ€ftiges Wellenschauspiel vor Augen wĂ€hrend man dennoch im erfrischenden und recht ruhigen Wasser lag:

Unsere Road-to-Hana-Fahrt endete schließlich im beschaulichen StĂ€dtchen Paia und bevor man zum Stadtzentrum kam, hatte man noch eine gute Möglichkeit, vom Felsen herab zahlreichen Surfern bei ihrem Warten und Wellenreiten zuzusehen:

Hier mal unsere erste große Erkenntnis ĂŒber das Surfen im Allgemeinen: Um Geduld zu erlernen, muss man einfach mal mit dem Surfen anfangen, denn das Gros der Zeit verbringen die Surfer nur damit, auf die fĂŒr sie in dem Moment perfekte Welle zu warten – aber es gibt sicherlich sehr viel Unangenehmeres:

An einem anderen Tag entdeckten wir genau an dem Strand einen fast komplett mit großen schwarzen Steinen bedeckten Abschnitt. Und da die Leute diesen mit viel Hingabe fotografierten, kamen auch wir etwas nĂ€her heran und dann wussten wir warum: es war gerade eine Ruhestelle von mindestens 40 Schildkröten!

Ja, nicht alles, was hier wie ein Felsen oder nasser Stein aussieht, ist auch einer …

Und es kamen sogar immer mehr an, nur leider hatten sie kaum eine Chance, noch ein gutes und trockenes PlĂ€tzchen zu finden. Manche davon ließen sich daraufhin wieder ganz langsam von den Wellen ins Meer hinausziehen:

Nachdem wir alle BrĂŒcken passiert und alle Haarnadelkurven auf der „Road to Hana“ mit Bravour gemeistert haben …

… trieb uns der Hunger ins Zentrum von Paia. So landeten wir im „Paia Fish Market“ , was aber anders als der Name suggeriert kein Markt, sondern ein Schnellimbiss. Das Bier dort war sehr erfrischend und das Essen wird erst bei Bestellung zubereitet und ist somit Ă€ußerst frisch und auch ganz ganz lecker.

Wo wir mal wieder beim Thema Essen angelangt sind: da dies nun unsere letzte Station auf unserer Hawaii-Reise war, ließen wir uns an einem Abend fĂŒr ein immer recht schnell ausgebuchtes Luau auf die Warteliste setzen. Ich war etwas besorgt, ob wir am Ende tatsĂ€chlich drankommen wĂŒrden, aber Lila meinte, dass es so gut wie immer klappt und ich vertraute ihren Worten. Eigentlich hatten wir ein solches Festessen im Freien, mit traditionellen Gerichten der Einheimischen und den dazugehörigen TanzauffĂŒhrungen schon auf Kauai und auf Big Island ins Auge gefasst, aber es hat sich irgendwie nie ergeben.

An diesem Abend mussten wir also mal unsere, inzwischen fast mit der Haut verschmolzenen Badesachen ablegen und zogen uns nach gefĂŒhlten Monaten zum ersten Mal wieder gut bĂŒrgerlich an:

Wir trugen sogar unsere „normalen“ Schuhe statt Badelatschen und Sandalen!

Die Veranstaltung fand im KĂŒstenstĂ€dtchen Lahaina statt und trĂ€gt einen stolzen Namen „Luau Feast At Lele“ … Lele ist der frĂŒhere Name von Lahaina. Ich muss sagen, es war ein wirklich luxuriöses Luau – mit einem fabelhaften Sonnenuntergang direkt am Strand …

… mit sehr gutem Essen und feurigen TĂ€nzen von den vier verschiedenen Regionen des Pazifiks: Hawaii, Tahiti, Samoa und Aotearoa (bei uns wohl eher unter dem Namen Neuseeland bekannt).

Erstaunlicherweise waren alle GetrĂ€nke, auch Spirituosen und alkoholische Cocktails, im Preis inbegriffen und ich habe dabei feststellen mĂŒssen, dass man beim Mixen mit dem Alkohol definitiv nicht gegeizt hat.

Übrigens, Lahaina haben wir noch ein weiteres Mal besucht, um am letzten Abend vor der Abreise dort zu essen. Diese kleine Stadt ist zweifelsohne ein sehr gut entwickeltes Touristenzentrum, das hat man sofort an den zahlreichen LĂ€den gesehen, die die Hauptstraße der Stadt sĂ€umen und in denen man jede Menge Badesachen und Nippes fĂŒr zu Hause kaufen konnte. Wir hörten auch diesmal wieder auf die Empfehlung eines Ortskundigen und gönnten uns eine, zugegeben etwas kostenintensive, aber dafĂŒr sehr gute Henkersmahlzeit mit Blick auf den Ozean:

Ich habe vorletztes Jahr im Monterey Aquarium (Kalifornien, USA) eine Abalone als ein fĂŒr mich ganz neues Wesen entdecken dĂŒrfen und hier im „Honu“ konnte ich diese Seeschnecke nicht nur meinem Zahn und im Mund fĂŒhlen, sondern durfte auch noch die herrliche Perlmuttmuschel behalten. Auf die war ich wirklich sehr scharf, denn ich liebe Perlmutt!

Auf Maui konnten wir allerdings nicht immer ins Wasser springen wie es uns gefiel, denn es gab wÀhrend unseres Aufenthalts auf der Insel immer wieder mal eine Sturmwarnung auf Carstens Handy:

Der nĂ€chste Hurrikan hielt auf die Inseln zu und die HĂ€ndler der zahlreichen Touri-Shops reagierten sofort: Olivia, so der Name dieses Wirbelsturms, war zwar noch gar nicht angekommen, aber die obligatorischen „I survived“-T-Shirts konnte man bereits kaufen:

Die Sonne ließ uns auf Maui fast nie im Stich, aber in den höheren Lagen der Insel kann das trotzdem auch mal ganz anders aussehen. Im Haleakala-Nationalpark (nebenbei erwĂ€hnt der einzige NP auf Hawaii, fĂŒr den wir Eintritt zahlen mussten) waren wir sehr froh, dass wir unsere Fleecejacken immer griffbereit im Auto platziert hatten!

Nur um diese Anhöhe lag eine dichte Wolkendecke und somit war es dort im Allgemeinen Ă€ußerst kĂŒhl, feucht und neblig:

Den dort beheimateten RebhĂŒhnern macht das offensichtlich genau so wenig aus wie die Höhe, in welcher sie ganz entspannt herumspazieren:

Auch die seltene, einheimische Pflanze mit dem Namen Silberschwert gedeiht dort prÀchtig:

Uns war die Luft bzw. der Sauerstoffgehalt in einer Höhe von 3055 m doch etwas zu dĂŒnn …

… so habe ich diesen Umstand anfangs ein wenig unterschĂ€tzt und bezwang die etwa 40 Treppenstufen zu dieser Anzeige noch im Schweinsgalopp. Aber als ich dann oben ankam, blieb mir nicht nur wie gewohnt ein wenig die Puste weg, sondern komplett. An dem Tag habe ich verstanden, was man meint, wenn man einen Zustand als „atemlos“ beschreibt. Ich hĂ€tte nur zu gern Helene Fischer in dieser Höhe gesehen!   😉

Der von mir schon erwÀhnte Hurrikan Olivia schickte wie sein VorgÀnger Lane (siehe Teil 2: Kauai) etliche RegenauslÀufer voraus, was uns zumindest die geplanten WanderplÀne in höheren Lagen zunichte machte:

Das wurde selbst den sonst recht widerstandsfĂ€higen KĂŒhen zu viel und sie suchten noch ein relativ trockenes PlĂ€tzchen unter BĂ€umen:

Zum GlĂŒck war der Tag der Abreise in Kihei ĂŒberall wieder schön sonnig. Wir nutzten die Zeit bis zum Abflug in heimische Gefilde, um nochmals am Secret Beach Schnorcheln zu gehen. Es war ein absolut perfekter Abschluss!

Wir mussten nach vier Wochen allerdings nicht nur von tollen Menschen, traumhaft schönen StrĂ€nden, Abenteuern aller Art und im positiven Sinne einprĂ€gsamen Erlebnissen Abschied nehmen … Carstens Lieblingsreisesandalen, welche schon das Wasser und die StrĂ€nde von Bali, Miami und nun auch Hawaii hautnah miterleben durften, quittierten genau am letzten Urlaubstag bzw. sogar in den letzten Stunden vollstĂ€ndig ihren Dienst und durften daher auf Maui bleiben:

Wir dagegen zwangen uns abends im Flughafen von Kahului wieder in unsere langen Jeans und traten die RĂŒckreise nach Dresden an. Aloha, Hawaii! Und Mahalo fĂŒr diese wunderschöne Zeit!



2019 10.
Jun

Irgendwie hat es sich so ergeben, dass die Elbe in unserer verflossenen Woche eine sehr zentrale Rolle gespielt hat. Vor knapp zwei Jahren habe ich Carsten zum Geburtstag ganz uneigennĂŒtzig    😉    einen Gutschein fĂŒr die Fahrt mit dem Elbe-Taxi geschenkt. Mein Mann machte fĂŒr den vergangenen Mittwochabend einen Termin aus und so saßen wir schon eine gute Stunde vor der geplanten Abfahrt um 21:15 Uhr im Biergarten „FĂ€hrgarten Johannstadt“ … praktischerweise befindet sich die Anlegestelle von Elbe-Taxi nĂ€mlich direkt am Ufer davor. Es war ein lauer Sommerabend wie es im Buche steht – ein perfekter Auftakt fĂŒr eine romantische Bootsrundfahrt!

Das Motorboot kam ĂŒberpĂŒnktlich an. Wir waren die einzigen GĂ€ste und schon bald saßen wir bei einem vom Fahrer spendierten, gekĂŒhlten Prosecco im Boot, um die Tour „Dresden @ Night“ zu beginnen. Zuerst ging es mit jede Menge Power von der Anlegestelle flussaufwĂ€rts bis zum Blauen Wunder.

Man glaubt gar nicht, mit wie vielen Insekten man plötzlich eine mehr als enge Bekanntschaft macht, wenn man so schnell auf dem Wasser unterwegs ist! So fĂŒhlt sich also eine Windschutzscheibe    đŸ™‚

Hinter der BrĂŒcke, in der Höhe des „Schillergarten“ , wurde gewendet und dann tuckerten wir ganz gemĂŒtlich flussabwĂ€rts Richtung der Dresdner Altstadt und somit diesem Sonnenuntergang entgegen:

Die Farben des heutigen waren wieder einmal einfach nur mĂ€rchenhaft! Wir konnten uns an diesen die ganze Fahrt lang nicht satt sehen …

Schon bald darauf folgte die Blaue Stunde und die Lichter der Stadt gingen nach und nach an.

Das Zusammenspiel des natĂŒrlichen und kĂŒnstlichen Lichtes fanden wir Ă€ußerst harmonisch!

Wer schon mal abends in Dresden unterwegs war, weiß, dass man von der barocken Skyline der Altstadt niemals genug haben kann, wenn man auf dem gegenĂŒberliegenden Königsufer Posten bezogen hat. Von der Elbe aus hat man schon wieder einen ganz anderen Blick auf diese Schönheit – eine solche Kulisse hat uns beide sehr berĂŒhrt:

Ich kann diese Erfahrung wirklich nur wÀrmstens weiterempfehlen!

Wie ich schon eingangs schrieb, war das natĂŒrlich nicht unsere einzige Begegnung mit der Elbe in dieser Woche. Wir wollten die Gunst eines langen Pfingstwochenendes nutzen und haben fĂŒr den Samstag einen Tagesausflug inklusive 20 km Wanderung zur Elbquelle geplant – vor allem, um danach noch zwei weitere Tage zur Erholung zu haben.

Im Januar konnten wir in Cuxhaven sehen, wo die Elbe in der Nordsee mĂŒndet – an dieser Kugelbake:

Nun also mal ans Ende unseres Hausflusses in die andere Richtung, denn die Quelle liegt im Nachbarland Tschechien. Von Dresden muss man mit dem Auto allerdings schon so ca. 3,5 Stunden Fahrzeit einplanen, um endlich via Bundesstraßen und vielen Serpentinen zum Anfang des zur Elbquelle fĂŒhrenden Wanderweges in der Stadt SpindlermĂŒhle im Riesengebirge anzukommen.

GlĂŒcklicherweise ist unsere Entscheidung ein Rundweg    đŸ™‚    denn diese Hin- und ZurĂŒcktouren damals auf Madeira waren nicht wirklich mein Fall – alles Rauf muss im Gegenzug auch wieder runter und umgekehrt und man bekommt eben nicht auf der gesamten Strecke immer nur Neues zu sehen. Hier ist das total anders. Man sieht auf dem Foto, dass die Wege der Strecke gut ausgebaut und ordentlich markiert sind:

Der Aufstieg ist zum GlĂŒck nicht zu steil. Wir sind außerdem erst bei 1200 m Höhe gestartet und als höchsten Punkt mussten wir 1484 m erklimmen, das Ende lag dann wieder bei 752 m … 

… und ja, wir haben bei der ursprĂŒnglichen 25 km langen Wanderung etwas geschummelt und sind von der SpindlermĂŒhle zur Spindlerbaude ca. 5 km bzw. 450 Höhenmeter zuerst bequem mit dem Bus gefahren.

Zum GlĂŒck gab es auf dem ausgesuchten Weg immer wieder die Möglichkeit, eine kleine Pause einzulegen und bei umwerfendem Weitblick einen Schluck Wasser zu trinken oder eine der mitgeschleppten Kleinigkeiten zu essen:

Je höher wir kamen, um so hÀufiger hat man in der Umgebung Stellen entdeckt, wo auch noch im Juni Schnee zu sehen ist!

Die Vegetation in diesen Höhen entsprach ziemlich genau dem in der Schule mĂŒhsam erworbenen Wissen: niedrig gewachsen und sehr robust:

Carsten meinte bei dieser Landschaft, dass sie ihn ganz stark zum einen an die LĂŒneburger Heide und zum anderen an eine großflĂ€chig angelegte Landesgartenschau erinnert – ich gebe  ihm (ausnahmsweise) in beiden Punkten recht.

Die Elbquelle, welche sich ganz offiziell so nennen darf, liegt in einer Höhe von 1386 m. Eigentlich beginnen die QuellbĂ€che der Elbe schon ein paar hundert Meter abseits auf einer Wiese, aber da man sich in einem Nationalpark befindet und die vorgegebenen Wege nicht verlassen soll, hat man extra fĂŒr die vielen Besucher eine etwas besser erreichbare Stelle als das eigentliche, sumpfartige Gebiet eingerichtet:

Hier ist der Beweis, dass ich es tatsĂ€chlich bis dorthin geschafft habe    🙂    und im Hintergrund sieht man die ersten Meter eines der grĂ¶ĂŸten FlĂŒsse Deutschlands mit insgesamt 1095 km LĂ€nge, wovon 727 km innerdeutsch sind:

Und ja, auch hier habe ich kurz meine FĂŒĂŸe ins Wasser gehalten    🙂

Die Elbe ist an dieser Stelle wirklich noch ungewohnt schmal und zierlich:

Aber auf unserem RĂŒckweg haben wir schon einige BĂ€che gesehen, welche von der Seite dazukommen und ihr richtig viel Wasser hinzufĂŒgen. Bereits nach wenigen hundert Metern, welche den Beginn des Abstiegs markieren, hat die Elbe als Wasserfall bedeutend mehr Inhalt zu bieten:

FĂŒr mich, die sonst eine Elbe immer nur als halbwegs breiten und gemĂ€chlichen Fluss in der SĂ€chsischen Schweiz, in Dresden und in Meißen sowie als ganz breiten Strom im Norden bzw. in Hamburg erleben konnte, ist es immer noch schwer zu realisieren, dass ich hier nun einen Rinnsal und einen lauten und stĂŒrmischen Elbfall gesehen habe.

Bei dem zunÀchst 4 km langen und steilen Abstieg war man vom Flusslauf eine Zeit lang (leider) gÀnzlich voneinander getrennt:

Aber als dieser Abschnitt dann zu Ende war, haben wir eine schon um einiges breitere, wenn auch noch recht flache Elbe bewundern können, die in der Abendsonne einen richtig goldfarbenen Touch bekam:

Auf den letzten 5,5 km bis zum Parkplatz, wo unser Smart ganz brav einen ganzen langen Tag auf uns gewartet hat, sahen wir noch viel mehr ZuflĂŒsse, die hineinströmten, und die Elbe somit weiter anschwellen ließen:

Der im tschechischen als Labe bezeichnete Fluss ist auf diesem Bild ĂŒbrigens links.

Am Ende dieser Wanderung meinte Carsten, dass er sich in seinem Leben noch mit keinem anderen Fluss derart intensiv gelebt hat: Besuch der Quelle im Riesengebirge, Besuch der EinmĂŒndung an der Kugelbake in Cuxhaven, Abschnitte in ÚstĂ­ nad Labem, DecĂ­n, der SĂ€chsischen Schweiz, Dresden, Radebeul, Meißen, Riesa, Torgau, Hamburg und BrunsbĂŒttel, zweimal (2002 & 2013) mit extremem Hoch- und unzĂ€hlige Male mit Niedrigwasser. Und da meine OrangenhĂ€lfte Ende Oktober dieses Jahres bereits sein 18. UmzugsjubilĂ€um feiern wird, hatte er inzwischen jede Menge Zeit, die Elbe von ihrer Entstehung bis zu ihrer Auflösung kennen zu lernen … zugegeben, ich auch    đŸ™‚



2019 04.
Jun

Nach der Wikipedia-Definition ist „Quality Time“ die Zeit,  in der man seiner Familie und seinen Freunden besondere Aufmerksamkeit widmet. So gesehen hatte ich in der vergangenen Woche jede Menge Quality Time erleben dĂŒrfen. Andrea kam am Montag fĂŒr ein paar Tage in das Apartamento OLCA und da wir schon eine Weile nicht mehr ausgiebig miteinander quatschen konnten, holten wir das zum einen beim Sushi-Essen im „Tokyo-Kaiten-Sushi“ in der Innenstadt direkt am Montag und zum anderen im Rahmen eines Familientages am Donnerstag nach. Jener Donnerstag war nĂ€mlich Christi Himmelfahrt, ein deutschlandweit freier Tag. Insbesondere auch als Herren- oder MĂ€nnertag bekannt, wird er im Osten der Bundesrepublik allerdings gern von MĂ€nnern jeder Altersklasse dazu genutzt, in GrĂŒppchen durch die Gegend zu ziehen und Bierprodukte sowie diverse kleine SchnĂ€pse zu vernichten. Da Carsten kein Alkohol trinkt und an einem solchen Zeitvertreib eh kein großes Interesse hat, wurde es bei uns eben kurzerhand ein OLCA-Familientag … leider ohne Stephanie, die sich mit Freunden zu einem verlĂ€ngerten Paintball-Wochenende inklusive Turnier verabredet hat. Nach einem gemĂŒtlichen FrĂŒhstĂŒck in den eigenen vier WĂ€nden ging es fĂŒr uns drei dann in den Großen Garten zum Minigolfspielen. Das Wetter war ja an dem Tag spitzenmĂ€ĂŸig!

Es spielten allerdings nicht nur Kinder und Frauen auf den 18 Bahnen    😉

Die Herren hinter Andreas RĂŒcken waren mit 8 Spielern zwar zahlreicher als jede andere Minigolfgruppe, aber dennoch sehr umgĂ€nglich – sie fielen gar nicht mehr aus der Masse auf, wenn man denn mal endlich an ihnen vorbeigezogen ist (unsere Wege kreuzten sich auf dem Bahnen 6 bis 8).

In Bezug auf Minigolf kann ich nur eines sagen:  ich bin stets bemĂŒht …

… aber meine Familie weiß dennoch meine spielerischen FĂ€higkeiten realistisch einzuschĂ€tzen    đŸ˜‰

Ich muss gestehen, dass ich gar keine Chance habe, hierbei einen Widerspruch einzulegen. Ich habe wie immer gedacht, dass der Gewinner die meisten Punkte haben muss … und die hatte ich mir auch diesmal wieder mit 87 ZĂ€hlern (von immerhin maximal 126 möglichen: 6 SchlĂ€ge + 1 Strafpunkt bei 18 Löcher) hundertprozentig gesichert    😉

Ich hoffe, dass ich wenigstens als Gewinnerin der Herzen gelten kann, denn meine SchlĂ€ge haben am Ende nicht nur meine eigene Begleitung zum Grinsen gebracht, sondern auch zur Belustigung nebenan spielender Minigolfer beigetragen    đŸ™‚     ja, auch die Herrengruppe wurde auf mich aufmerksam.

Nach der sportlichen BetÀtigung ging es dann weiter per Pedes zum Mittagessen in die Innenstadt.

Wir haben uns dort fĂŒr das „Ontario“ entschieden, denn Steaks gehen in unserer Familie immer!

Der anschließende Verdauungsspaziergang fĂŒhrte uns ĂŒber die BrĂŒhlsche Terrasse und am Altmarkt vorbei schließlich wieder zurĂŒck in den Großen Garten. Am Ende unseres Ausflugs landeten wir in dem am Rande des Parks in diesem Jahr neu eröffneten Biergarten „Paul Rackwitz Neue Welt“ – wir hatten zwar keinen großen Hunger mehr, aber es war einfach ein zu schöner Tag, um so schnell wieder nach Hause in die eigenen vier WĂ€nde zu kommen.

Die GetrĂ€nke- und Speisekarte ließ sich sehr gut lesen. Man merkte allerdings, dass heuer die erste Saison ist und das auch gerade mal am unmittelbaren (Sommer-)Anfang, denn das Bewirtungsteam muss sich noch sehr viel besser einspielen – aber fĂŒr uns war es nicht wirklich schlimm, denn wir hatten es ja nicht eilig. Ich schĂ€tze trotzdem, dass wir diesen Biergarten noch einige Male besuchen werden. Sicherlich lassen sich die Fortschritte bei der Bestellung und dem Abholen dann auch schnell erkennen …

Ein anderes Highlight der Woche war fĂŒr mich der Ausflug nach Polen am Samstag. Die Stadt Liegnitz, auf polnisch heißt sie Legnica, hat eine lange und recht ereignisreiche Geschichte vorzuweisen. Mir ist der Name beim Lesen einer alten Chroniken aufgefallen – ja, gelegentlich lese ich auch solche BĂŒcher    đŸ˜‰
Im Jahr 1241 fand bei Liegnitz eine große Schlacht zwischen dem mongolischen Heer und einer deutsch-polnischen Streitmacht statt. Die Armee der Goldenen Horde (damals auch Tataren genannt) war stĂ€rker und konnte diese Schlacht am Ende siegreich fĂŒr sich entscheiden. Dennoch hat Batu Khan danach nicht noch weitere Teile Westeuropas angegriffen und erobert, sondern kehrte ab dieser Stelle einfach wieder um – warum dies geschah, weiß bis heute keiner genau. Als mögliche Antworten liest man, dass sie einen neuen AnfĂŒhrer wĂ€hlen wollten oder auch, dass sie vom Mut der deutschen und polnischen Krieger derart beeindruckt waren, dass sie ihre ĂŒbrig gebliebenen KĂ€mpfer schonen wollten.

Soviel aber zum Grund meines Interesses an diesen Ort. Es hat sich dazu noch ergeben, dass sowohl Anna als auch Julia an diesem Tag nichts weiter geplant hatten und somit recht spontan mitkommen wollten. Man fĂ€hrt zudem von Dresden nur ca. zwei Stunden dorthin – also ein perfekter Tagesausflug.

Die Stadtarchitektur ist eine Mischung aus Historischem und Sozialistisch-Modernem:

Diese Mischung gilt aber leider auch fĂŒr den Markt bzw. den alten Stadtkern:

Auf der rechten Seite des Bildes sieht man ĂŒbrigens das Haus „Unter dem Wachtelkorb“ , das GebĂ€ude stammt aus dem 16. Jahrhundert und man erkennt es leicht an dem runden Erker mit zwei Etagen sowie an der mit Sgraffiti reich verzierten Wand.

Ebenfalls schöne und sehr beeindruckende Sgraffiti gibt es an der Fassade des ehemaligen Scholz-Hauses:

Diese Art von Wandschmuck ziert auch eines der sogenannten Heringsbuden am Markt, aber leider kann man es auf dem Bild nur schwach erkennen (das fĂŒnfte Haus), aber ich verlasse mich da einfach auf eure Vorstellungskraft    đŸ˜‰

Wir besuchten außerdem noch das Piastenschloss:

Heutzutage beherbergt es nur noch BĂŒros und VerwaltungsrĂ€ume, deshalb hat man jetzt dort kaum noch Glanz und Gloria zum Anfassen.

Sehr ĂŒberrascht hat es mich, im ansonsten sehr katholischen Polen eine evangelische Kirche, die Liebfrauenkirche zu sehen, die dazu noch einen farblich etwas außergewöhnlichen Innenausbau vorweisen kann:

Es war wirklich alles sehr interessant, aber eigentlich war es noch nicht das, weshalb ich ursprĂŒnglich in diese Gegend wollte. DafĂŒr mussten wir noch ca. 10 km gen Osten fahren, um in das Dorf Legnickie Pole zu gelangen. Dort besuchten wir in der gotischen Dorfkirche das Museum der Schlacht von Wahlstatt:

Die Ausstellung ist klein aber fein und dazu noch gleich in mehreren Sprachen – auch in Deutsch.

Man kann zwar auch noch auf den Turm hochgehen, aber von dort lĂ€sst sich die Umgebung leider nur von Innen durch ein paar kleinere Fenster ansehen. Allerdings sind beim Aufstieg an den WĂ€nden jede Menge Fotos zu entdecken, welche die Geschichte der lĂ€ngste vergangenen Tag noch etwas lebendiger machen – Freunde von „Ritterspielen“ und dem Nachstellen von Schlachten in OriginalkostĂŒmen sei Dank:

GegenĂŒber der kleinen Museumskirche befindet sich die Kirche zum Heiligen Kreuz und St. Hedwig von Schlesien,  welche einst ein Benediktiner-Kloster war:

Wir haben das große GlĂŒck gehabt, dass wir zwischen zwei hintereinander stattfindenden Hochzeiten kurz hineingehen konnten – es wĂ€re auch zu schade gewesen, wenn wir diese ĂŒppigen Fresken von Cosmas Damian Asam nicht gesehen hĂ€tten!

Wir fanden seine Art der Malerei bereits vor Jahren, wĂ€hrend unseres Besuchs in der Asamkirche in MĂŒnchen, wunderschön.

Nach so vielen EindrĂŒcken und Herumlaufen hatten wir Hunger und kehrten in der von der Mitarbeiterin des Museums empfohlenen GaststĂ€tte im Hotel Dworek ein. Ich war etwas ĂŒberrascht, dass in der Speisekarte Reibekuchen bei den Fleischgerichten standen – allerdings mit dem Zusatz „ungarischer Art“ … meine Neugier hat am Ende wie immer gesiegt und nach der Bestellung hatte die Lösung vor mir stehen:

Der sogenannte Ungarische Reibekuchen fĂ€llt ganz schön groß aus und ist sehr großzĂŒgig mit Paprika-Gulasch gefĂŒllt. Lecker war es auf jeden Fall! Carsten nahm das Schnitzel mit Spiegelei und unsere Begleitungen haben sich fĂŒr das in Polen sehr bekannte Gerichte Pierogi entschieden:

Am bezauberndsten fanden wir alle allerdings die „Freikarten“ fĂŒr den ansonsten kostenpflichtigen Besuch der Toilette – diese Zettel mit Stempeldrucken waren wirklich fĂ€lschungssicher    😉

Es gab pro Kunde der GaststĂ€tte je ein Zettel und alle anderen WC-Suchenden mussten bei der Toilettenfrau fĂŒr ihre BedĂŒrfnisse bar bezahlen.

Mit einem Schmunzeln und vollen BĂ€uchen rollten wir dann vergnĂŒgt wieder nach Hause. Da der Sommer es jetzt wohl endlich auch nach Dresden schafft, schĂ€tze ich, dass nun noch jede Menge Quality Time mit unseren Freunden Einzug in unseren Alltag halten wird. So soll es doch auch sein, oder?