Sep
Das Wochenende verlief entsprechend den besungenden Deutschen Tugenden mit Wein, Weib und Gesang. Ok, „mit Weib“ ist fĂŒr Carsten, ich habe statt dessen einen Mann genommen.
Wirre GedankengĂ€nge beiseite… :0)
Dieses Wochenende ist wie jedes Jahr ein Weinfest sowohl in Altkötzschenbroda (Radebeul) als auch in Meissen.
Carsten hat es geschafft, mich am Freitagabend um 20:00 aus dem Haus zu locken, um das Herbst- und Weinfest in Radebeul zu besuchen. Jahrelang haben wir es nur am Sonntag vormittags mit Freunden besucht und nun war es wirklich an der Zeit, die Feierlichkeiten auch am ersten Abend zu sehen.
Am Freitag ist der Eintritt noch frei und die Gassen zwischen den Buden und HĂ€usern waren schlicht und einfach ĂŒberfĂŒllt. Man schubste sich durch die Menschenmassen und hielt sich an der Hand fest, um nicht verloren zu gehen. Ich habe schon seit Langem nicht mehr so viele Leute gesehen, welche hĂ€ndchenhaltend unterwegs waren! Zwischendurch, an einem halbwegs freien Weinstand habe ich meinen ersten Becher FederweiĂer gekauft. Es war ein Plastikbecher, daher ohne Pfand, was uns weitere Bewegungsfreiheit ermöglichte. Irgendwie vermisste ich dort die erwartete entspannende Wirkung vom Alkohol, der Wein war wohl doch noch etwas zu jung. Dennoch schoben wir uns weiter, lieĂen uns in etliche Innenhöfe mit Live-Konzerten der unterschiedlichsten Musikrichungen reintragen, kĂ€mpften uns nach einiger Zeit wieder hinaus bis zum nĂ€chsten Innenhof. Auf einem recht groĂen Platz habe ich meinen inzwischen leeren Becher mit der nĂ€chsten Portion FederweiĂer fĂŒllen lassen. Ich wollte eigentlich nur 0,2l haben, der Becher war allerdings fĂŒr 0,4l gedacht. Der Mann hinter dem Tresen hat ihn voll gefĂŒllt, aber ich habe nur meine bestellte Portion bezahlt, was mich gelehrt hat, auf das nĂ€chste Fest mit dem eigenen TrinkgefÀà zu gehen :0)
Unweit des Standes des groĂzĂŒgigen Mannes war eine BĂŒhne aufgestellt und die Musik dort gefiel mir recht gut. Kein Wunder, war ja auch eine Gruppe aus der Ukraine, allerdings habe ich noch nie von ihr gehört. Sie hieĂ „Perkalaba“, wie das StĂ€dchen in der Westukraine, wo die Jungs herkamen. Falls jemand mal reinhören möchte: http://perkalaba.com.ua/en/index.html. Die Musik hatte echt Feuer und vor der BĂŒhne tanzten jede Menge Leute.
Nach einigen Liedern zogen wir aber von dannen, weil es mir doch zu kĂŒhl wurde und spĂ€t war es ohnehin schon geworden. Bis wir zu Hause ankamen war es schon nach Mitternacht.
Am Samstag hatten wir ein groĂartiges Wetter und den Vormittag verbrachten wir mit Gartenarbeiten wie RasenmĂ€hen (nĂ€chste deutsche Tugend ;0) ) und ĂstezurĂŒckschneiden.
Am spĂ€ten Nachmittag fuhren wir nach MeiĂen zum anderen Weinfest.
Hier war die FestflĂ€che um einiges gröĂer, denn im Grunde genommen war die gesamte Innenstadt ein Fest. Ăberall standen die Buden mit vielfĂ€ltigem Essen- und GetrĂ€nkeangebot, die Musik war nicht nur auf den BĂŒhnen zu hören, man nutzte fast jede freie FlĂ€chen fĂŒr unterschiedliche Stile. Durch die Menschen lief auch eine auĂergewöhnliche Gruppe, welche perfekte Werbung fĂŒr sich gemacht hat, denn auf allen Instrumenten stand der Link zu ihrer Seite: www.heide-guggis.de . Aber auch die Kleidung der Musiker war sehr auffĂ€llig: die Sachen waren grĂŒn und knallgelb, die Wangen waren mit einer Art schwungvoll aufgemalten Tattoo in Drachenform oder Ă€hnlichen geheimnissvollen Bildern verziert und die Musik, welche sie gespielt haben, kam einem irgendwie bekannt vor, es hat aber ein wenig gedauert, bis man z.B. „The Wall“ erkannt hat. Man hört solche Lieder doch zu selten von einer Blasmusik- und Trommlertruppe.
Auf diesem Fest verbrachten wir ebenfalls reichlich Zeit, haben viel gesehen, Klassiker der 80er Jahre gehört, ich habe natĂŒrlich auch hier einen Wein getrunken, aber irgendwann waren wir mit den EindrĂŒcken ĂŒberfĂŒllt und wollten zurĂŒck nach Hause.
Nachdem wir beide Feierlichkeiten besucht haben wĂŒrde ich sagen, gemĂŒtlicher und mehr weinorientierter ist in meinen Augen das Fest in Altkötzschenbroda, bunter, aber auch irgendwie weihnachtsmarktÀÀnlicher ist die Veranstaltung in MeiĂen. In Radebeul verlangt man allerdings am Wochenende Eintritt, die MeiĂner lassen jeden unentgeltlich rein. Also es ist fĂŒr jeden Geschmack etwas dabei und unter anderen ist es gut, dass beide Feste parallel laufen, denn sonst wĂ€ren sie gnadenlos ĂŒberfĂŒllt.
28. September 2008 um 21:30
Also hattet ihr ein richtig schönes Wochenende….und ich gehe mal davon aus,dass eure beiden MĂ€dels beim Papa sind !?
Liebe GrĂŒsse – zur Zeit aus Deutschland
2. Oktober 2008 um 10:48
ICH WILL AUCH FEDERWEISSER TRINKEN!!!
Euer Wochenendbericht hört sich gut an. Allerdings mag ich so ĂŒbervolle MĂ€rkte nicht so sehr. Da bezahle ich lieber und habe ein bisschen mehr Bewegungsfreiheit.
Vielleicht sollte ich euch mal um diese Zeit besuchen kommen. đ
Gruss
Eva