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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2010 30.
Nov.

Normalerweise schreibe ich jedes Wochenende einen Blogeintrag. Diesmal habe ich das nicht geschafft, da es sehr ausgefüllten Tage geworden sind.

Ich bin nämlich am Freitag ein Pfirsich geworden. Wobei ich gestehen muss, dass die Zahl 40 mir weniger Angst macht als ich es mir vorher ausgemalt habe.

Seit Donnerstag habe ich gebacken, gekocht und war völlig aufgekratzt. Am Freitag feierte ich mit den Kollegen auf Arbeit und wurde von ihnen mit vielen süßen (im wahren und im übertragenen Sinne) überrascht. Auch die Kunden haben sich gemeldet, nicht um zu bestellen, sondern mir einfach alles Gute zu wünschen. Von einer Firma habe ich mit Blumenboten einen Blumenstrauß mit eingebundenen Teddy bekommen. Das war schon der zweite am gleichen Tag     😀    Mein Mann verteidigt nun unser Bett, da noch mehr Bären dort einfach zu viele wären     😉    Zu Hause wartete auf mich die ganz traditionelle Post von Alex und von Eva. Ich war sehr gerührt, nicht nur über die tollen Worte der Beiden, sondern auch über den Überraschungsinhalt der Botschaft aus Portugal    :geschenk:

Nachmittags feierte ich mit meinem Mann und meinen Mädels. Ich muss sagen, ich habe eine wirklich kreative Familie. Von Carsten habe ich Pfirsisch-Ohrringe und -Kette sowie ein T-Shirt bekommen, welches er selber speziell für mich entworfen hat und bedrucken ließ. Ich musste ihm versprechen, beides bei meiner großen Feier im Zschongergrundbad am Samstag zu tragen. Die Kinder haben einen ganz witzigen Auftritt vorbereitet und haben mir eine Flasche ukrainischen Sekt geschenkt, Gummibären und einen Ordner mit den Geschichten und Bildern aus eigener Hand. Ich werde sie fragen, ob ich die bärige Geschichte hier veröffentlichen darf, denn ich fand sie wirklich süß, alles andere natürlich auch, aber das würde hier den Rahmen sprengen.

Den Rest des Abends verbrachten wir zusammen in der Küche und haben uns für die Fete am kommenden Tag vorbereitet. Am Samstag mussten wir ganz früh aufstehen, weil meine Schulfreundin Dina, welche jetzt seit 5 Jahren in Bergisch Gladbach wohnt, schon kurz vor 8 Uhr morgens am Flughafen ankam. Sie wurde heute früh von meinem Schatz schon wieder zum Flughafen gebracht, denn so viel Urlaub konnte sie leider nicht nehmen, wie wir gebraucht hätten, um wirklich alles zu bequatschen     😀

Der Samstag war einfach nur grandios, fantastisch, umwerfend und voller toller Überraschungen!!!! Darüber werde ich auf jeden Fall einen gesonderten Blogeintrag schreiben und bei Picasa einige Beweisbilder reinstellen.



2010 20.
Nov.

Jaja, so konnte man in der vergangenen Woche unsere geliebte Casa OLCA tatsächlich umbenennen.

Ich hatte bis Donnerstag noch mit meinen Stimmbändern zu kämpfen, aber immerhin bin ich inzwischen so weit, dass ich vernünftig reden kann. Schreien, Brüllen, laut Lachen und Singen geht allerdings immer noch nicht so gut. Ok, das Problem mit dem Singen hatte ich schon immer gehabt, ohne Stimme und ohne musikalisches Gehör kann ich eigentlich nur bei völlig ausgelassenen Feiern oder in einem großen Chor singen, denn dort fällt es keinem so richtig auf, dass ich dafür absolut untauglich bin      😉

Aber als ich am Donnerstag gesundheitstechnisch schon nahezu die Kurve gekriegt habe war der Rest meiner geliebten Familie nicht mehr so gesund und munter wie sonst.

Carsten kann derzeit nicht gut sitzen, was bei einem Arbeitstag am Rechner natürlich nicht so prickelnd ist. Stephanie musste sich von ihrem ausgefallenen Unterlippen“schmuck“ trennen und ließ sich ihre Ranula entfernen. Danach war für sie ein Leben mit Kühlakkus und Babynahrung angesagt. Ihre Empfindungen hat sie im eigenen Blog verarbeitet und für die Welt dokumentiert. Andrea war mal wieder bei einer Untersuchung in UKD und kam mit schwerem Geräten nach Hause zurück. Sie hatte 24 Stunden lang ein Päckchen und eine Armmanschette zu tragen, da man bei ihr eine Langzeitblutdruckmessung machen wollte.

Über eine Sache bin ich aber wirklich sehr froh: Meine  Familie mag zwar zeitweise nicht 100%-ig gesund sein, aber selbst wenn es ihnen nicht sonderlich gut geht, verlieren sie nicht ihren Sinn für Humor, so lässt sich das Ganze auf jeden Fall leicher ertragen     😉

2 Kranke(n)schwestern

2 Kranke(n)schwestern



2010 17.
Nov.

Kaum gibt es etwas Neues in der Casa OLCA, schon interessieren sich alle dafür! Das Gerät haben wir uns nach langen Überlegungen doch noch gestern bei Cyberport besorgt, sozusagen als vorgezogenes Familienweihnachstgeschenk    :lachen-xxl:    Schuld an unserem Interesse an der Apfelmatte haben definitiv Axel und Kathrin. Denn erst bei ihnen konnten wir das Ding in der Hand halten und damit herumspielen. Tage danach stöberten wir damit auch noch lange in der Auslage von MediaMarkt und testeten alle vergleichbaren Produkte aus. Aber das Ergebnis hieß dann schlicht und einfach: „Diesmal hat das Apfelhaus sich wirklich etwas außergewöhnlich Gutes ausgedacht“ und das aus dem Mund meines Mannes, der sonst sein ganzes Geld lieber an Bill überweist.

Da heute in Sachsen Buß- und Bet(t)tag und damit frei ist, nutzte Carsten die Zeit, um gleich alles zu konfigurieren. Kaum war die Einrichtung vollständig, kamen auch schon die neugierigen Teenagerfinger ins Spiel. Sie fanden das Ding echt gut, zu meinem Leidwesen     😉     Mit ihrer Begeisterung steckten sie auch andere Bewohner der Casa OLCA an. Jetzt schaut mal, was passiert ist:

Erste gemeinsame Begutachtung

Erste gemeinsame Begutachtung

Heinis Pfoten sind zu kurz zum Tippen

Heinis Pfoten sind zu kurz zum Tippen

Kl. Dinkelmann versucht es mit der Nase

Kl. Dinkelmann versucht es mit der Nase

Bonnie geht damit sehr vorsichtig um

Bonnie geht damit sehr vorsichtig um

Nur Gr. Dinkelmann hat den Dreh raus

Nur Gr. Dinkelmann hat den Dreh raus



2010 05.
Nov.

Es gibt in der russischen Sprache eine Beschreibung „…как собака: все понимает, только сказать не может“, was so viel heisst „… wie ein Hund: Versteht alles, kann aber nichts sagen“.  Irgendwie begreife ich diesen Satz jetzt wesentlich besser. Es ist schon wirklich-wirklich seltsam, wenn man nicht zu Wort kommt, weil man einfach nicht gehört wird.  Dafür wird meine Nackenmuskulatur durch das ständige Nicken oder Kopfschütteln gut in Schuß bleiben    :unschuldig:    Meine Familie trägt das mit Humor, klar, ich kann jetzt nicht meckern, nicht maulen und nicht diskutieren. Nicht nur die Kinder finden das toll     😉     Glücklicherweise ist Carsten keine verschwiegene Person und so führt er auch weiterhin souverän die alltäglichen Diskussionen mit den Mädels.

Gestern habe ich lange überlegt, ob ich meinen Mann zum Spanisch-Unterricht begleite. Ich habe mich dann doch dafür entschieden, mit einem Sprachrohr nebenan ist das auf jeden Fall zu schaffen. Winnie, unsere Lehrerin, war sehr nachsichtig mit mir, aber sie ist ja ohnehin eine ganz Liebe. So habe ich meine Sätze geschrieben oder sie  Carsten ganz leise gesagt. Er hat dann den Rest erledigt. 

Ich werde jetzt meine sturmfreie Bude geniessen und meine Finger über die Tastatur laufen lassen. Es ist sozusagen Glück im Unglück, dass ich durch diese Krankheit etwas Ruhe habe und mich mit unserem Australienbericht befassen kann.



2010 24.
Okt.

Ja, mich hat es in zweierlei Hinsicht ganz arg erwischt.

Seit Wochen plage ich mich schon mit Schmerzen im rechten Arm, inzwischen werden auch solche einfachen Sachen, wie Haarekämmen, Brötchenschneiden und Mausschieben zu kleinen Alltagsherausforderungen. Und nun gesellt sich auch noch eine fiese Schnödderseuche dazu    🙁 

Meinen Taschentuchvorrat habe ich bereits der Stephanie wegen in der letzten Woche aufgefüllt, aber nun nutze ich ihn selber ganz stark. Die Stimme ist auch recht launisch geworden, denn mal ist sie da, mal ist sie weg.  Vitamin C wird somit zum Hauptnahrungsmittel, das andere Zeugs schmeckt ohne Geruchssinn sowieso absolut gleich. 

Mein Mann war ganz ehrlich zu mir und meinte, dass ich einfach nur schrecklich aussehe, aber er hat mich nach dieser Aussage gleich in den Arm genommen, bis ein starker Nieser mich wieder aus seiner Umarmung herausriss. Mein Entschluss, am Montag zur Ärztin zu gehen, steht jetzt fest. Als Arbeitskraft bin ich im Moment nicht wirklich gut zu gebrauchen. Man kann mich eher dazu nutzen, die gesamte Belegschaft anzustecken und alle auszurotten …

Ich werde daher auch hier eine Pause einlegen, bis ich mich wieder wohl in meiner Haut fühlen kann …



2010 17.
Okt.

Unser 4. Hochzeitstag in Andalusien liegt zwar schon einige Monate zurück, aber die Erinnerung daran konnte nicht verblassen, denn wir haben nämlich in unregelmäßigen Abständen an unserem Reisebericht gearbeitet.     😀

Diesmal lag das Gros der getanen Arbeit definitiv bei Carsten, denn ich fand einfach keine Zeit, meine Textversion zu verfassen. Seine ist aber auch gut geworden und ich hoffe, dass viele Leser diese Meinung teilen werden.     🙂 

Unser Klingelbrett hat nun einen neuen Knopf bekommen, auf welchen ab sofort munter gedrückt werden kann!

Viel Spaß beim Lesen und Bilderanschauen!



2010 09.
Okt.

Diese Woche hat mir erneut bewiesen, dass ich  mich auch dann nicht langweilen kann, wenn meine Mäuse nicht da sind    😉    Das mindert etwas meine tägliche Angst vor ihrem Auszug aus unseren vier Wänden. Carsten sorgt auf jeden Fall schon für ausreichend Abwechselung (nur im positiven Sinne zu verstehen    😉    ).

So hatten wir Zeit uns ein paar Filme aus der Videothek auszuleihen und anzusehen. „Up in the Air“ mit George Clooney ist ein wirklich guter Film, schlüssig in seiner Geschichte und mit autentischen Interviews von Leuten, denen man gerade mitteilt, dass sie entlassen werden (z.T. sogar auch in Real-Life). In dem Film geht es um Job und Beziehungen, Lebensphilosophie und menschliche Werte. Summa sumarum – wirklich empfehlenswert!

Weniger zu empfehlen ist dagegen „Armored“. Da habe ich mir mehr Action und eine bessere Geschichte gewünscht. Als Zeitvertrieb ist der Film aber für einmal absolut ok.

Die Zeit hat aber auch für gemeinsame Einkäufe, Spaziergänge und viele, viele Gespräche gereicht    😀

Am Donnerstag setzten wir ein lang gehegtes Vorhaben endlich um: Wir haben für uns die neuen EU-Führerscheine beantragt. Mir fiel diese Entscheidung besonders schwer, denn wie kann ich so treulos sein und mich von meinem allerersten deutschen Lichtbildausweis trennen?! Es gab ja Zeiten, da konnte man bei H&M nur dann mit EC-Karte bezahlen, wenn man so etwas vorlegen konnte. Ich habe aber damals meinen ukrainischen Reisepass wie einen Augapfel gehütet und natürlich immer zuhause gelassen. Ich schätze, selbst wenn ich diesen beim Shoppen vorgelegt hätte, wäre das Misstrauen der Kassiererinnen wohl kaum minimiert worden.    :weinen:    Einen „richtigen“ Ausweis hatte ich aufgrund der ukrainischen Staatsbürgerschaft damals logischerweise nicht gehabt.

So half mir dieses Bild z.B. Babysachen für Stephanie zu kaufen, ohne immer Bargeld mitschleppen zu müssen. Ist diese Spur von der verrosteten Klammer der Führerscheinstelle in meinem Gesicht nicht wunderschön?    😉    Diese Sondermarkierung gab es gleich mit dem frischen Führerschein sofort nach der bestandenen praktischen Fahrprüfung  gratis dazu.    :lachen-xxl:

Naja, jetzt warten wir ein paar Wochen, bis wir unsere neuen, chipkartengroßen Führerscheinen mit „schmucken“ biometrischen Bildern abholen können. Anfang November ist es dann schon soweit …



2010 28.
Sep.

In Sachsen ist mal wieder Regenzeit angesagt. Seit Samstag gibt es kaum eine Stunde, in welcher es nicht tropft, nieselt oder in Strömen regnet … naja, es ist zwar Herbst und das Wetter gehört dazu, aber trotzdem habe ich Sehnsucht nach ein wenig Sonne und buntgefärbten Wäldern. Ich vermute, dieses Jahr wird mir der genussvolle Spaziergang in der Dresdner Umgebung mit vielen farbenprächtigen Aufnahmen eher nicht gelingen. Ein Glück, dass ich mir in den letzten Jahren schon einen guten Vorrat an herbstlichen Fotomotiven zugelegt habe. So kann man im Trockenen sitzen, alte Bilder durchgucken und sich am Herbst erfreuen.     :verliebt:

Der Regen hat eine eigenartige Wirkung auf die Menschheit: Das Gros der Leute in meiner Umgebung ist entweder dauerhaft hundemüde oder permanent schlecht gelaunt. Bei manchen kombinieren sich diese beiden Eigenschaften und dann sehe ich nur zu, dass ich das Weite suche, um mir den Tag nicht zu verderben.     😉 
Glücklicherweise habe ich eine optimistisch gestimmte Familie, es findet sich immer etwas, worüber wir lachen oder uns amüsieren können. Derzeit ist bei uns z.B.  das Spiel „Halli-Galli“ fast täglich angesagt. Das Spiel haben die Mädels Carsten zum Geburtstag geschenkt – ich habe sie zwar finanziell unterstzützt, aber die Idee stammt definitiv von ihnen. Es geht schnell und macht enorm viel Spaß, ich kann es nur empfehlen, denn es geht auch zu zweit zu spielen.

Gestern abends haben wir, die Großen, uns aber noch etwas anderes zum Erheitern gegönnt. In strömendem Regen und tiefster Dunkelheit düsten wir zum Zentralgasthof Weinböhla. Ich habe nämlich vor einer Woche entdeckt, dass dort eine Lesung von Wladimir Kaminer geplant war und bestellte ganz geschwind die Tickets dafür. Das war meine bislang längste Lesungserfahrung, es gab sogar eine Pause! Da uns seine Art zu sprechen (er hat einen ganz typischen russischen Akzent) nicht fremd war, haben wir den Abend wirklich genossen. Ich mag seine Geschichten wirklich gern, denn er schafft es aus dem Alltag heraus eine schöne, interessante, witzige und irgendwie philosophisch angehauchte Erzählung zu stricken. So kamen wir erst kurz vor Mitternacht mit guter Laune und ich persönlich auch mit vom vielen Lachen schmerzenden Kiefer nach Hause. Natürlich ließ ich es mir nicht entgehen, ein Buch von ihm signieren zu lassen, ich habe schon eins zu Hause gehabt    😀    nämlich das mit dem schönen Namen „Es gab keinen Sex im Sozialismus“. Der Spruch stammt aus der Perestroika-Zeiten, aber das ist eine Extrageschichte, welche jedoch wohl jeder ehemaliger Sowjetbürger noch ganz gut kennt.     😀

Als die Verantstalung vorbei war bestätigte sich erneut meine Beobachtung, dass die Menschheit im Regen immer noch unglücklich bleiben möchte, ganz egal, was man dagegen zu unternehmen versucht. An der Garderobe maulte man in der Schlange, dass es so lange dauert bis man seine Jacke wieder bekam (nur 2 Frauen flitzten hin und her) und dass die Akustik im Saal so schlecht war, dass man nichts verstanden hatte (Herr Kaminer benutzte ein Mikrofon und wir haben sogar in der vorletzten Reihe als Pärchen unter anderen 498 Besucher alles verstehen können). Wenn jemand etwas zu motzen sucht, dann findet er es auch. Vermutlich aber auch an einem sonnigen Tag …



2010 26.
Sep.

Diese Überschrift ist aus dem Kommentar auf Facebook entstanden, denn so klang die Rückmeldung von Gaby als ich in 2 Sätzen beschrieben habe, was wir uns im Großen und Ganzen vorgenommen haben: Dieses Wochenende verlief komplett im Zeichen der Familie und Freunde.

Freitagabend genossen unsere Teenager ein sturmfreies Haus während Carsten und ich durch Altkötzschenbroda , einem Teil von Radebeul, stapften. Am dritten Wochenende im September ist dort immer Weinfest angesagt und der Federweißer fließt in Strömen.  Trotz der schlechten Wettervorhersage wurde es ein lauer, fast sommerlicher Abend und ich nippte hier und da an dem süffigen Wein während wir uns umherschubsen ließen. Irgendwann war uns dieses Geschubse an den Ständen zu doof und wir seilten uns mal in den einen, mal in einen anderen Seitenhof ab, wo kleine Bands Live-Musik gespielt haben. Wahrscheinlich werden wir langsam alt, denn zu viel Publikumsverkehr auf solchen Festen passt uns nicht mehr so recht. Aber wir konnten immerhin die ersten gebrannten Mandeln dieser Saison kaufen, denn auf diese habe ich wirklich Appetit bekommen, weil sie sooooo schön gerochen haben!

Am Samstag standen auf dem Tagesplan: Russisch Unterrricht mit den Mädels, Spanisch-Hausaufgaben mit Carsten und als Belohnung für die Mühen des Tages und um meinen ersten erledigten Übersetzungsauftrag zu feiern, gingen wir ins Dresdner „Sushi & Wein“-Restaurant. Ok, am Wein war mal wieder nur ich interessiert, aber Sushi finden schon wieder 3 Familienmitglieder toll. Stephanie kann auf dem Teller fast keiner Fischart etwas abgewinnen, die Ausnahmen sind Thunfisch aus der Dose sowie Fischstäbchen, daher durfte sie a la Card, sprich Nudeln mit Fleisch und Gemüse, essen.  Wir fanden nicht nur das Essen schön, sondern auch die Möglichkeit wieder mal ungestört über alles Mögliche zu reden: Freunde, Erinnerungen, Pläne für die Zukunft, Gefühle, usw., usw.. Unseren Nachtisch haben wir bei Burger-King eingenommen. Ich finde ihre neue süße Sünde „Dessert Shots“ nämlich ganz praktisch:  man isst etwas Verführerisches, aber eben nur eine kleine Portion und hat danach kein schlechtes Gewissen. Am leckersten ist  „Caramel“, die Geschmacksrichtung „Zitrone“ dagegen fand ich am schlimmsten, weil am künstlichsten.

Am Sonntag stand Sächsisch im Vordergrund. Wenn man schon Freunde aus dieser Gegend zu Besuch hat, dann kann man sich auch der Umgebung anpassen    😉    Wir haben schon lange keine Möglichkeit mehr gehabt, ausgiebig mit Jens und Sabine zu quatschen, dabei haben wir noch so viel gemeinsam unternommen, als unsere Kinder noch zusammen in die Schule gingen … ursprünglich war eine Fahrradtour zum oben genannten Weinfest geplant, aber da es seit Samstagmorgen nur noch regnet, haben wir uns lieber gemütlich zu Hause hingesetzt. Für diesen Plan B hatten Carsten und ich nämlich schon vorsorglich etwas Federweißen am Stand bei unserem Lieblingwinzer gekauft    😀 
Die Händler auf allen Märkten tun mir an diesem Wochenende wirklich leid, denn das Wetter hat ihnen ganz gewiss im wahrsten Sinne des Wortes einen Strich durch die Rechnung gemacht …



2010 19.
Sep.

Mein Mann verspürt im Gegensatz zu mir nicht immer das Bedürfnis seinen Geburstag in einer großen Runde zu feiern. Deshalb beschlossen wir es dieses Jahr wirklich ganz ruhig, sprich zu zweit, anzugehen, da die Kinder eh ein Papa-Wochenende hatten.

Zu Hause zu bleiben passte uns aber nicht wirklich, deswegen wurden 2 Pläne „ausgearbeitet“: bei gutem Wetter ein Ausflug zum Alternativen Bärenpark nach Worbis in Verbindung mit dem vor ewigen Zeiten geplanten Besuch der Gedenkstätte in Buchenwald oder bei schlechtem Wetter ein Schwimm- und Saunatag in den Badegärten Eibenstock. Schon lange hatten wir nicht so derartiges Interesse an Wetterprognosen für ein Wochenende gehabt, wie in dieser Woche!     😀     Letzendlich beschlossen wir lieber den Tag im Freien zu verbringen.

Daher standen wir am Samstag schon um 5:30 Uhr auf, um uns eine Stunde später auf den Weg gen Westen zu machen, denn wir hatten etwa 300 km vor uns. Der Wettergott war uns genau so hold wie der Stauverwalter (auf der  Gegenspur gab es einen LKW-Unfall, welcher die Autobahn für mehrere Stunden blockierte, da ein Sattelschlepper quer auf der Straße stand – zum Glück alles nur Blechschäden). Es gab ein schnelles Frühstück bei McDonalds, wobei Carsten sich mehr dem klassischen Frühstücksangebot dieser Kette widmete, während ich meinen Kaffee und Bagel bei McCafe organisierte.

Der Bärenpark war toll! Für mich als Bärenfan war es natürlich wahnsinnig interessant zu sehen, wie sich die Meister Petze vertun, wenn der Mensch sie nicht ständig rumkommandiert. Jeder Bär hatte ein trauriges Schicksal hinter sich, bevor er in dieser großzügigen Anlage ankam. Als Zirkusbär oder als einer, welcher in einem engen Käfig etliche Jahre verbringt, hat man kein einfaches Leben. In Worbis gibt es eine Zufluchtstätte für solche Tiere. Die jüngeren und fitteren Bärlis teilen ihr Reich sogar mit einigen Kanadischen Wölfen, aber die „Rentner“ haben ihren eigenen, wolfsfreien Bereich, die sogenannte „Senioreresidenz“. Die Bären dort sehen und hören schlecht und damit könnten ihnen die Isegrims das Leben schwer machen, wenn es z.B. um die Futterverteilung ginge. Bären sind zwar Allesfresser, d.h. sie finden auch Äpfel und Eisbergsalat durchaus attraktiv, aber hin und wieder gibt es auch Hirsch oder Kalb im Ganzen und das finden die Wölfe natürlich äußerst interessant. Ach, ich könnte jetzt Stunden darüber schreiben, was ich alles gesehen und über das Leben der Bären dazu gelernt habe …    😀    Auf jeden Fall fand ich den jüngsten, 6-jährigen Bären namens Pedro am lebhaftsten und von seinem Benehmen her am knuffigsten, aber auch Goliath überzeugte mich durch seine Art, sich um ihn zu kümmern und ihn dennoch nicht auf seiner Nase herumtanzen zu lassen. Leider hat letzterer Arthritis und es fällt ihm nicht sonderlich leicht, sich zu bewegen. Emma ist eine ganz besondere Bärin, mit hellem dichten Fell, welches sie immer wieder an irgendeinem Baumstamm „gekämmt“ hat.  Auch die Anderen sind einfach schön zu beobachten, besonders zu den Fütterungszeiten und in den Stunden danach.    😉    Die Einzelheiten über jeden einzelenen Bewohner dieses Parks kann man auf der liebevollen und sehr informativen Homepage nachsehen.

Nach ca. 4 Stunden in der bärigen, kauenden und schmatzenden Gesellschaft hatten wir auch Hunger und gönnten uns ein Mittagessen in einem kleinen Restaurant, welchen wir unterwegs gesehen und für vertrauenswürdig befunden haben. Das Essen war superlecker, sowohl Carstens Roulade mit Klößen und Rotkohl als auch mein Rehrücken mit Steinpilzen und Kartoffelecken. Aber mein Essen war am Ende doppelt so teuer wie seins …    :unschuldig:

Danach fuhren wir nach Buchenwald. Als wir bei der Gedenkstätte ankamen, waren wir von der Größe der Anlage überwältigt. Wir versuchten, das Gelände auf eigene Faust zu erkunden, schlossen uns aber bei der erstbesten Gelegenheit einer kostenlosen Führung an, welche leider schon nahezu vorbei war. Danach sahen wir uns noch im Schweinsgalopp eine der vielen Ausstellungen an und gaben am Ende doch auf. Wir beschlossen nochmals zu kommen und einen ganzen Tag hier zu verbringen, denn alles andere wäre dem Ganzen einfach nicht gerecht … von dieser Gedänkstätte wusste ich schon seit meiner Schulzeit, unter anderem durch das Lied „Buchenwalder Mahngeläut“ und es war einfach nicht richtig, sich mit der Geschichte dieses Ortes nur oberflächlich zu befassen. Aber auch unser kurzweiliges Auseinandersetzen hat am Ende zu einer Diskussion über die Schuldfrage der in diesem KZ Arbeitenden zwischen mir und meinem geliebten Geburtstagskind geführt.

Wir verließen das Gelände und fuhren zu dem Mahnmal, welches wir immer von der Autobahn aus gesehen haben. Hier gibt es die genaue Beschreibung dieser gesamten Anlage. Aber sogar an solchen traurigen Orten kann man die herbstlichen Sonnenstrahlen geniessen, denn Sonne gab es dieses Jahr nicht wirklich oft zu sehen …

Die Bilder von beiden Ausflügen habe ich bei picasa hochgeladen: Bärenpark und Buchenwald.

Es war ein wirklich schöner Tag und ich bin unglaublich froh darüber, dass mein Mann die gemeinsame Zeit mit mir auch nach fast 9 gemeinsamen Jahren immer noch als das schönste Geschenk (im Vergleich zu dem Nüvi von Garmin und einem Anti-Stress-Sack) betrachtet. Denn ich geniesse die Stunden und Tage mit ihm genau so!     :verliebt: