… so könnte man versuchen unseren gestrigen Samstag zu beschreiben …
Wenn man bedenkt, dass es ein Wochenende war, sind wir sehr frĂŒh aufgestanden, denn wir haben versprochen Andrea auch an ihrem letzten Praktikumstag zu der Arbeitsstelle zu bringen, damit sie nicht mit Bus und Bahn fahren muss und auf jeden Fall pĂŒnktlich um 8 Uhr anfangen kann. Die öffentlichen Verkehrsmittel tauchen an den Haltestellen an solchen Tagen (Wochenende UND Ferien) eben nicht so oft auf wie an den normalen Arbeitstagen. Wir waren sogar zu frĂŒh vor Ort, aber da es keinen passenden Parkplatz gab, mussten wir unseren armen Teenager einfach vor den noch geschlossenen ReisebĂŒrotĂŒren aussetzen   đ
Carsten und ich wollten diesmal nicht in den heimischen WĂ€nden frĂŒhstĂŒcken, sondern ein weiteres Lokal aus dem umfangreichen „Dresden for Friends Karte“-Angebot austesten. Immerhin bekommt man dank dieser Karte 2x FrĂŒhstĂŒck, muss aber nur einmal bezahlen. Da unser Ziel, das „Lloyd’s Cafe“ (http://www.lloyds-cafe-bar.de), seine Pforten aber erst um 9 Uhr öffnete, mussten wir irgendwie noch eine StundeÂ ĂŒberbrĂŒcken. Zum GlĂŒck waren auf der altstĂ€dter Elbuferseite schon jede Menge StĂ€nde des samstĂ€glichen Trödelmarktes aufgebaut. So schlenderten wir ganz gemĂŒtlich durch die GĂ€nge und schauten uns altes, gebrauchtes und dennoch interessantes an. Einen riesigen TeddybĂ€ren hĂ€tte ich am liebsten gleich mitgenommen, aber ich wurde von meinem Mann gerade noch rechtzeitig von dem Stand weggezerrt   đ   . Das Wetter war zwar besser als vorausgesagt, aber ein kalter Wind begleitete uns doch ĂŒberallhin.
Um so mehr freute ich mich als ich etwas durchgefrohren kurz nach 9 in dem gemĂŒtlichen Cafe mit schönem Ambiente, entspannender Musik und leckerem, frischen FrĂŒhstĂŒck sitzen konnte. Um mehr oder weniger alles aufzuessen benötigte ich kaukrĂ€ftige UnterstĂŒtzung meines Mannes, aber er hilft mir in solchen Situationen ja immer sehr gerne. Nach einer guten Stunde waren wir mit dem reichhaltigen Angebot fertig und bereit, etwas nicht nur fĂŒr unseren Magen zu tun, sondern auch fĂŒr den Geist.
Wir fuhren zum Deutschen Hygiene-Museum Dresden (http://www.dhmd.de), denn dort gibt es seit Sommer 2009 die Ausstellung „Arbeit. Sinn und Sorge“, welche mich interessierte. Wir wurden davon nicht enttĂ€uscht und verbrachten dort statt der geplanten 2 sogar ganze 3 Stunden, denn DHMD versteht schon seit Langem, wie man auch schwierigen Themen und sogar öde Statistiken mit Hilfe von Multimediainstallationen sehr interessant gestallten kann. Ich kann seitdem zumindest behaupten, dass mein Verdienst mehr oder weniger im ostdeutschen Durchschnitt liegt   đ   . Vieles hat uns zum Nachdenken und langem Austausch angeregt. Die neueste Ausstellung dort möchte ichÂ ĂŒbrigens auch mal bei Gelegenheit besuchen, denn wen interessiert die Frage „Was ist schön?“ nicht?
Ob man es glaubt oder nicht, aber mein Schatz hat danach vorgeschlagen, mal durch die Altmarkt-Galerie und die Prager StraĂe zu laufen – dass er freiwillig in die hiesigen Einkaufstempel geht, passiert wirklich nicht oft! Wir bummelten durch diverse LĂ€den, aber als wir etwa die Mitte der groĂen, ladenreichen FuĂgĂ€ngerzone erreichten, regnete es ganz plötzlich recht heftig und wir kehrten so schnell wie möglich zu unserem Auto zurĂŒck. Meine EC-Karte zitterte ĂŒbrigens völlig umsonst: wir haben zwar viel angeschaut, aber auĂer 2 kleine Flaschen Wasser bei Aldi fĂŒr 80 Cent nichts gekauft   đ
Da seit unserem FrĂŒhstĂŒck inzwischen viel Zeit vergangen ist, waren wir bereit fĂŒr die nĂ€chste Mahlzeit des Tages. Diesmal hat mich mein Mann in das Brauhaus am Waldschlösschen entfĂŒhrt, weil er dort bereits im Rahmen einer Weiterbildung mal gegessen hat und das Ganze ganz toll fand. Ich fand es auch toll! Das Essen war lecker, das Zwickelbier schmeckt in den sĂ€chsichen Brauereien immer gut und das Ambiente gefiel mir ebenfalls. Sogar das Preis-LeistungsverhĂ€ltnis passte aus meiner Sicht wunderbar zum WohlfĂŒhlgefĂŒhl   đ
Danach wollten wir im Grunde genommen nur noch nach Hause, hielen aber unterwegs noch an einer Videothek an, um 1-2 DVDs fĂŒr den Abend mitzunehmen. Unsere Auswahl fiel auf „12 Runden“, ein  Actionfilm dessen Handlung allerdings sehr stark mit „Stirb langsam“ und „Speed“ verwandt ist. Ob sich die beiden FilmeÂ ĂŒber diese „Verwandschaft“ freuen, ist eher fraglich …  :fragend:    aber fĂŒr 1,50 EUR pro Tag kann man ihn schon mal ausleihen und ansehen. Wir waren froh, dass wir damals nicht ins Kino gegangen sind!
Den zweiten haben wir fĂŒr heutigen Morgen aufgehoben. Ein Film, ĂŒber den ich hier bereits am 22. November berichtete. Diesmal hat das Angucken geklappt und wir kennen nun auch die aktuellste Dokumenation von Michael Moore. Ich habe es mit gemischten GefĂŒhlen gesehen, besonders das Ende. Ohne Arbeitskampf geht es wohl auch in Amerika nicht … aber besser so, als alles zu verlieren und aufzugeben. Die jazzige Version der „Internationalen“ als Begleitung des Nachspanns weckte wieder jede Menge Erinnerungen an meine sozialistische Erziehung. Ich werde bestimmt nicht mehr den ganzen Text mitsingen können , aber den Anfang und Refrain kriege ich noch locker hin – in Russisch versteht sich   :lachen-xxl:
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