Im September, zu seinem 38. Geburtstag, habe ich meinem Schatz ein besonderes Geschenk gemacht. So uneigennützig wie ich nun mal bin, schenkte ich ihm nicht nur eine Panzerfahrt, sondern buchte das komplette „Brandenburg Spezial“-Wochenende beim Panzerkutscher. Den passenden Termin haben wir bereits im Januar ausgesucht und vereinbart – dieses Wochenende war es dann endlich soweit. Bis zur letzten Minute zitterten wir zwei etwas, ob auch alles gut geht, denn nachdem ich mit Husten und Schnupfen fast fertig war, fing mein Mann mit dem Kränkeln an. Aber glücklicherweise wurde er rechtzeitig nahezu komplett gesund und das Wetter hat auch wunderbar mitgespielt :verliebt:
Also ging es gestern früh, irgendwann zwischen 8 und 9 Uhr morgens auf die Autobahn gen Brandenburg. Gefrühstückt haben wir unterwegs beim Goldenem M, dem zuverlässigen Versorger aller Fahrenden. Da das Wetter versprach, schön zu werden, fuhren wir mit unserem SMART ganz gemütlich (dank Tempomat) hin und kamen sogar eine Stunde eher am Spielplatz der großen Jungs an, als vereinbart war. Dort bestätigte sich nochmals der Spruch „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ und schon ein paar Minuten später quetschte sich Carsten in die enge Luke des Bergepanzer T55-T, während ich mich relativ gemütlich auf der „Dachterrasse“ des Gefährts aus russischer Fertigungsschmiede ausbreiten konnte. Die 30 Minuten vergingen bei diesem Fahrspaß durch Matsch und Gelände im Nu! Es war für uns beide eine ganz neue Erfahrung und Carsten hat am Ende dieser Fahrt seinen Panzerführerschein in die Hand gedrückt bekommen. Danach ergab sich noch die Möglichkeit, für kleines Geld (10 EUR/Nase) bei einer Speedfahrt mit einem BMP Schützenpanzer mitzufahren. Ich, als einzige Dame der 6er-Gästetruppe, durfte einen Helm tragen, vorne in einer Luke stehen und hatte somit ganz gewiss den besten Blick von allen. Der Fahrer passte sehr gut auf mich auf und fragte über Funk immerzu, ob alles ok ist. Ich konnte mich gut festhalten und war schlau genug bei dem seeeeehr unebenen und schlammigen Gelände mit angewinkelten Beinen zu stehen 😀 naja, einen großen am Bein und einen blauen Fleck am Ellbogen habe ich nun dennoch als Andenken mitgenommen. Das Militär sollte ernsthaft mal darüber nachdenken, solche Fahrzeuge besser auszupolstern 😉 die mitfahrenden Soldaten werden es bestimmt danken :lachen-xxl:
Als der Fahrspaß dann leider endgültig vorbei war, gönnten wir uns am Imbisswagen noch eine Curry-/Bratwurst und beobachteten dabei, wie sich andere Fahrer mit Material und Gelände zurechtfanden. Es gab übrigens auch Frauen, welche eine solche Fahrt als Geburtstagsgeschenk bekommen haben!
Als die Panzer nacheinander das Gelände verließen, stiegen auch wir wieder in unseren Kleinwagen und fuhren zu unserer Pension. Dort haben wir die Bekanntschaft mit einem „bissigen“ Hund (so das Schild) gemacht, der sich nach einem Keks aber ganz schnell als sehr kuschelbedürftig entpuppte. Das Zimmer war für eine Nacht richtig gut, das Bad mussten wir zwar mit einem weiteren Gästepaar teilen und das Haus ist relativ hellhörig, aber sonst war alles sauber, ordentlich und alle auch sehr freundlich.
Nun hatten wir bis zu unserem gebuchten Candle-Light-Dinner noch etwas Zeit und nutzten diese für einen Spaziergang durch Fürstenwalde. Eine Kleinstadt wie sie im Buche steht 🙂 wir waren sogar sehr überrascht, dass wir dort relativ viele Ausländer gesehen haben – allerdings wohl nicht als Touristen. Der Dom St. Marien hat uns am besten gefallen, denn die sehr gelungene Mischung aus Erhalt der zerstörten historischen Bausubstanz und der Aufbau mittels moderner Architektur fügt sich optimal zusammen! Und unser Spaziergang an der Spree war einfach nur romantisch :verliebt:
So romantisch wie unser Restaurant „Seeblick“: sehr liebevoll ausgestattet, das Essen (Fisch für mich, Steak für Carsten) schmeckte ausgezeichnet und die Betreuung durch den Chef persönlich rundete das kulinarische Erlebnis perfekt ab! Unsere Apperetifs genossen wir zuvor auf der Terrasse, ganz ungestört in einer herrlichen Ruhe und mit Blick auf einen großen See, und das 3-Gänge-Menü wurde uns im Restaurant serviert – alle Sonderwünsche waren kein Thema!
Am heutigen Sonntag nutzten wir die Zeit nach dem Frühstück, welches wir noch mit anderen Panzerfahrtbegeisterten von gestern einnahmen, die ebenfalls in dieser Pension gebucht hatten, um die Umgebung etwas näher kennen zu lernen. Unser Ziel war der Scharmützelsee, speziell das Städtchen Bad Saarow. Am frühen Morgen ist auch dieser Kurort noch recht menschenleer und wir haben ganz in Ruhe und fast schon Einsamkeit einen schönen Spaziergang entlang des Seeufers gemacht, konnten zwei Anglern beim Hechtfangen zugeguckt und ich stellte mit Erstaunen fest, dass der berühmte russische Schriftsteller Maxim Gorki in diesem Ort seine Lungentuberkulose behandeln ließ.
Danach entscheiden wir uns noch für einen kleinen Abstecher nach Wendisch-Rietz und anschließend fuhren wir bei traumhaftem, sonnigem Wetter in unserem offenen Cabrio über Landstraßen zurück nach Hause. Unterwegs staubten wir in einem Gasthof noch ein Mittagessen ab und kamen gegen 17 Uhr glücklich und mit leicht gebräunten Gesichtern wieder in der Casa OLCA an. Was soll ich sagen … es war einfach ein wundervolles Pärchen-Wochenende :verliebt:
Ein paar Fotos folgen in Kürze, vorab nur dies eine:
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