Jun
Bevor ich zur eigentlichen Zusammenfassung des Wochenendes komme, hier schon mal vorab die AnkĂĽndigung, dass man bei diesem Blogeintrag unbedingt den allerletzten Absatz lesen sollte!!! Â Â
FĂĽr alle, die jetzt nicht bis dahin runterscrollen, hier die Beschreibung unserer Erlebnisse der letzten Tage … viel trainieren konnten wir diesmal eigentlich nicht und somit gibt es leider aber auch nichts ĂĽber groĂźe Fortschritte oder Erfolge zu berichten. Doch auch wenn unsere diversen TagesausflĂĽge viel Zeit kosten und dem Lernen damit nicht mehr viel Platz lassen, erhoffen wir uns fĂĽr Stephanie, dass sie dadurch immer möglichst viele neue EindrĂĽcke bekommt, Alltagssituationen noch besser kennenlernt, entstehende Erinnerungen dazukommen und ältere aufgefrischt werden oder eben, dass ein einfaches Learning-by-Doing stattfindet. Es muss ja nicht immer alles in ein strammes Trainingskorsett gezwungen werden  Â
Von unserem Besuch am Dienstag gibt es nicht viel zu erzählen, denn wir saßen bei schönstem Sommerwetter draußen und haben gequatscht, gespielt und gegessen. So voller Grün fühlt man sich im Hof des Pflegezentrums fast schon wie bei einem Picknick:
Es ist doch richtig idyllisch dort, oder? Allerdings kann laut Stephanie die Vogelwelt schon ganz schön laut sein und mit der Zeit nerven – vor allem die Spatzen, die eigentlich rund um die Uhr zum Zwitschern aufgelegt sind!
Am Freitag holten wir sie dann wieder wie gewohnt in LĂĽneburg ab, aber diesmal nicht aus dem Gut WienebĂĽttel, sondern aus der Notaufnahme des LĂĽneburger Krankenhauses … ihre SPDK war mal wieder verstopft und musste vom Urologen gewechselt werden. Da im Anschluss daran länge Zeit der Transport nicht kam, um sie zurĂĽck ins Pflegezentrum bzw, zu uns zu bringen, haben wir gegen 18:30 kurzerhand den Fahrdienst ĂĽbernommen (nur 10 min Fahrt) und sind dann direkt vom Krankenhaus ins wohlverdiente Heimatwochenende gefahren – mit dem obligatorischen Zwischenstopp fĂĽr den Wochen(end)einkauf. Es wurde durch das lange Warten zwar alles sehr viel später, aber dafĂĽr konnte dieser Sonnenuntergang auf dem RĂĽckweg recht gut entschädigen:
Den Samstag haben wir dann hier verbracht …
… auf der Kieler Woche. Das Kind hatte am Freitag die Wahl bekommen, ob sie bei dem angekĂĽndigten Sonnenschein mit vielen vielen Menschen an der OstseekĂĽste sein will, oder lieber etwas einsamer durch einen schattigen Wald spazieren möchte. Erstaunlich, aber sie entschloss sich statt der möglichen Ruhe und Gelassenheit sogar fĂĽr die Menschenansammlung:
Uns sollte es recht sein, denn wir waren für beides offen. Kiel liegt zum Glück auch nur etwas mehr als eine Autostunde von uns entfernt. Und da wir früh am Morgen starteten, bekam sie kurzerhand noch einen anderen, vor kurzem geäußerten Wunsch erfüllt: ein Frühstück bei McDonalds:
Sie entschied sich natĂĽrlich fĂĽr den größten und dicksten Egg-McMuffin und Carsten musste ihr eine helfende Hand beim VerdrĂĽcken reichen. Egal, Kind war glĂĽcklich – erste Mission erfĂĽllt!  Â
Und es sollten im Laufe des Tages noch mehr (ungesunde) Leckereien dazukommen, wie z.B. diese Hotdogs …
… Churros …
… Fischbrötchen …
… und Donuts:
Jep, an diesem Laden KONNTEN wir einfach nicht vorbeigehen, ohne darin gesĂĽndigt zu haben. „Sorry Dunkin Donuts, aber gegen den Royal Donut kannst du wahrlich einpacken!“ – so ungefähr waren auch Stephanies Worte bei diesem Anblick:
Nehmen wir nur mal den Donut oben links: Erdbeeren und Kinder Bueno als Topping UND eine Erdbeermarmelade sowie Nutella als FĂĽllung!
Oder den unten links: das da oben drauf ist ein kompletter Kinder Maxi King!!! Und drumherum ist ganz ganz viel KaramellsoĂźe – alles soooooooooooooooooooooooo lecker!!!!!!!!!!
Aber auch wenn es so scheint, wir haben nicht nur gegessen oder dem Essen zugesehen …
[Spanferkel kannte Stephanie noch nicht bzw. nicht mehr]
… nein, wir haben auch getrunken  Â
Genug gescherzt, wir haben uns natĂĽrlich vor allem von der See, dem Maritimen und den vielen Schiffen in den Bann ziehen lassen:
[die Windjammerparade ist leider erst kommenden Samstag, doch dann dĂĽrfte es hier proppevoll sein]
Sehr beeindruckt war das Kind von den riesigen Kreuzfahrtschiffen, die sie zuerst sogar gar nicht als etwas auf dem Wasser wahrgenommen hat, sondern eher an ein Gebäude dachte … ging uns doch sicherlich beim ersten Mal auch so, oder?
Bei solchen Ausblicken meinte sie nur, dass sie das Wasser (z.B. aus ihrer Zeit in Bremerhaven) so richtig dolle vermisst …
… und vor allem auch mal wieder sooo gerne schwimmen gehen wĂĽrde:
Tja, leider war dies nicht das Einzige, was derzeit unerreichbar ist und ihr an diesem Tag verwehrt wurde, denn natĂĽrlich liebäugelte sie auch mit so etwas – wie schon damals als kleines, unerschrockenes Mädchen:
Bei diesem Herren zog sie ebenfalls den KĂĽrzeren:
Unser Argument, dass wir im Gegensatz zu ihm doch auf vier Rädern unterwegs wären, zog leider nicht. Er holte dann sein Megafon raus, heulte damit rum und als wir nachgaben und auswichen bedankte er sich bei uns mit einer Konfettidusche aus seiner GieĂźkanne. Er ist halt doch der professionellere Charmeur von uns gewesen …  Â
Die Attraktionen der Kieler Woche sind ja bekanntlich ĂĽberall im inneren Stadtgebiet verteilt und wir tingelten Dank der guten Kartenlesekenntnisse von Carsten und Stephanie (man war sich jedenfalls nicht immer einig!) durch die StraĂźen und Hafenanlagen:
Uns ist sicherlich dennoch vieles entgangen, z.B. den Muddi-Markt haben wir definitiv verpasst, aber wenigstens entdeckten wir dieses Wasserbecken …
… mit einem Seehund …
… und kamen an diesem schön aufgebauten Dorf mit Holzhäusern sowie dem obligatorischen Backfisch-Leuchtturm (oben wird gebrutzelt und auf einer Rutsche gelangen die fertigen Backfische nach unten in den Verkaufsraum) vorbei:
Selbst unser Autogespann haben wir abends auf Anhieb wiedergefunden:
Es war echt ein sehr schöner Tag geworden und wir fanden trotz ĂĽbergroĂźem Rolli immer ausreichend Platz zum Ausruhen und Durchfahren. Trotz einer groĂźen Menschenmenge kam es zu nicht einer einzigen Rempelei oder unschönen BerĂĽhrung – die Menschen hier im Norden sind eben alle unheimlich gechillt und zuvorkommend! Es muss einfach an der täglichen Portion Meer und diesem wunderschönen Blau liegen:
Uns gefällt es hier oben im Hohen Norden jedenfalls echt sehr gut und wir werden sicherlich auch noch sehr viel mehr mit und ohne Kind von der Umgebung und KĂĽste erkunden – da bin ich mir ganz ganz sicher …
Am Sonntag dehnten wir nach dem Ausschlafen das Sitzen am FrĂĽhstĂĽckstisch mit Essen, Spielen …
[zugegeben, das haben größtenteils Carsten und ich gestapelt]
… und Quizzen auf fast drei Stunden am StĂĽck aus, ohne dass Stephanie unruhig geworden ist. Doch leider konnten wir diesmal keine finale Grenze austesten, denn mit Baden, Beautyprogramm, Mittagessen und RĂĽckfahrt gegen 18:00 hatten wir noch einen straffen Zeitplan vor uns – schade …
Und dann waren auch schon wieder zweieinhalb Tage vorbei … es geht ja immer so verdammt schnell vorbei.
Diese Scans von ihren Tätigkeiten aus dem Pflegezentrum möchte ich euch aber noch eben zeigen. Neben ihrem vielen gelösten Sudokus (insgesamt 12 StĂĽck, wovon wohl nur eines falsch war und zwei noch unvollständig, da sie wahrscheinlich gestört wurde) …
… präsentierte sie uns diesmal auch mehrere Zettel mit ihren Schönschreibversuchen …
… und sogar Englischaufgaben, die sie derzeit von den Logo-Therapeuten bekommt, welche zudem auch Englisch mit ihr sprechen:
So etwas beruhigt uns immer ungemein, denn es zeigt doch eindrĂĽcklich, dass trotz ihrer gewaltigen Hirnschädigungen noch ganz viel Wissen und Intelligenz ĂĽbrig geblieben ist und der Weg zurĂĽck ins Leben nicht nur von Hoffnung oder Zuversicht geprägt wird – Stephanie findet auf jeden Fall noch ihren Weg zurĂĽck in die Selbstständigkeit, davon bin ich nach solchen Dingen immer wieder aufs Neue ĂĽberzeugt.
Nun zum letzten Absatz, den ich ja schon gleich zu Beginn dieses Eintrags angekĂĽndigt hatte:
Carsten, Stephanie und Olga werden sich am 9. Juli (ist ein Samstag) von ca. 12:00 bis sicherlich abends um 22:00 in Dresden auf der Wiese neben dem Johannstädter Fährgarten positionieren und euch allen wenn möglich die Chance geben, mal wieder mit uns Vis-a-Vis ins Gespräch zu kommen, uns in den Arm zu nehmen und uns nach so vielen Monaten und mittlerweile schon Jahren zu treffen. Damit meine ich nicht nur Freunde und Bekannte von Carsten und mir, sondern natĂĽrlich auch von Stephanie – in und um Dresden dĂĽrften sicherlich noch genĂĽgend aus ihrer Schulzeit, ihrem Volleyballverein oder der Nachbarschaft geblieben sein, oder? Wir drei wĂĽrden uns auf jeden Fall ganz dolle auf ein Wiedersehen mit euch allen freuen – dies ist auch erst einmal nur eine AnkĂĽndigung fĂĽr eure eventuelle Wochenendplanung an besagtem Samstag, denn Einzelheiten werden wir noch in den nächsten Tagen hier im Blog und auch per Email nachreichen. Wir sind echt gespannt, wer sich zurĂĽckmeldet oder so alles einfinden wird. Jetzt muss fĂĽr das Event nur noch das Wetter stimmen …
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