Home     I     Olgas Welt

     
 
 
   

 
Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2023 22.
Jul

Ihr könnt es euch denken: unser Sommerurlaub ist mittlerweile schon längst wieder vorbei. Dennoch komme ich vor lauter To-Do-Liste und anderer Wichtigkeiten leider nicht zum Blogschreiben. Warum sollte ich aber in einem solchen Fall dann nicht mal das Kind die ersten Eindrücke und Erlebnisse zusammenfassen lassen?    ðŸ˜‰

Und ganz ehrlich, sie hat es mit Bravur gemeistert. Erst zum Ende hin musste ich ein wenig stärker korrigierend eingreifen, aber insbesondere die ersten zwei Drittel stammen genau so aus ihrer Feder bzw. ihren Tastaturanschlägen! Lediglich ein paar inhaltliche Fehler und ihre Zeichensetzung wurden von mir verändert …

Hier also Stephanies eigenen Worte zu unserem diesjährigen Sommerurlaub, eine 18-tägige Kreuzfahrt zu sechst (!) …

… mit der „Mein Schiff 4“ …

… von Kiel nach Norwegen (Alesund, …

… Geiranger, …

… Nordkap), …

… dann sogar noch nördlicher nach Spitzbergen (Honningsvag) …

… und zurück über Island (Akureyri, …

… Isafjördur, …

… Reykjavik) …

… sowie Norwegen (Stavanger) …

… nach Kiel. Zusätzlich zu den Bewohnern der Residencia OLCA (Olga, Carsten & Stephanie) gesellten sich auch noch, extra aus Österreich angereist, meine Große (Andrea), ihr „Lebensabschnittsgefährte“ Karl und deren Baby Olivia (7 Monate) mit dazu. Es wurde ein richtig schöner Familienurlaub in für uns ungewohnt großer Runde, der zudem weitestgehend ohne Stress und vor allem ohne nervige Aufgaben bzw. To-Do-Liste blieb – abgesehen natürlich von den täglichen Normalitäten, die ein Baby und eine Rollstuhlfahrerin so mit sich bringen, wie z.B. Wickeln, Füttern, Orthesieren, Baden/Duschen etc.. Man war einfach zur Untätigkeit verdammt (1-2 Seetage, ein Landausflug, 1-2 Seetage usw.) und für das leibliche Wohl war rund um die Uhr (bitte wörtlich nehmen!) mit riesengroßen Buffets, kleineren Imbissen und Drinks an den zahlreichen Bars gesorgt.

Das sollte zur anfänglichen Erklärung ausreichen, denn ich schrieb ja in meiner Einleitung, dass heute primär Stephanie zu Wort kommen soll – ich übergebe nun eure Augen hiermit an die Zusammenfassung des Kindes:

„Hallo,

hier nun meine persönlichen Eindrücke von der Ohana-Familie hoch bis nach Island!

Ich hatte mit Sabine [Anmerkung: ihre Lerntherapeutin] eine Packliste erarbeitet und die Eltern hatten ihre, von den früheren Reisen zu zweit, auch mit hineingebracht, sodass wir am Ende eine laaange Liste zusammengestellt haben. Die Österreicher kamen einen Tag vorher, sodass wir das mit dem Packen alles ganz in Ruhe machen konnten.

Unsere erste Reise mit einem Kreuzfahrtschiff war eine super Idee! Man musste sich bis auf die Ausflüge vor Ort um nichts kümmern (oder die Eltern haben es so gut versteckt, dass ich davon nichts mitbekommen habe).

Wir hatten durch die verschiedenen Konstellationen der Personen (wir waren immerhin zu sechst) jeden Tag was Neues erleben können. Unser Zimmer, also das von Mama, Carsten und mir, bestand räumlich aus zwei Bereichen: ein Doppelbett und an der Wand rechts ein Einzelbett.

Ich durfte ins Doppelbett, nachdem sie mich gefragt und ich so meinen Wunsch dazu geäußert hatte. Ich habe meist neben Carsten gelegen, da er beim ersten Mal auf dem etwas sehr harten Einzelbett so dermaßen geschnarcht hat, dass ich es auch mit den Ohropax, die ich jede Nacht trug, mehr als deutlich gehört hatte.

Unser Zimmer war sowieso super. Hier hatte man eindeutig mitgedacht! Zu meinem Erstaunen haben die Zimmerdamen/-herren jedes Mal ein Tier o.ä. aus den Kissen und Decken gemacht. Es war für mich cool, zu erraten, was das immer so sein soll    ðŸ˜€

Zum Zimmer des anderen Teils der Familie kann ich nicht viel sagen, da ich es nicht so richtig gesehen habe [Anmerkung: wir sind nur einmal mit Stephanie dort hinein und haben sie kurz an das Außenfenster transferiert, d.h. die Aussicht auf das Meer hat sich wahrscheinlich mehr eingeprägt, als der Rest des Raumes].

Man kam mit dem Rollstuhl nicht sehr weit ins Zimmer, in dem sie gewohnt haben.

Wir hatten Vollverpflegung an Essen und es ließ einfach keine Wünsche übrig! Zum Einen gab es 24/7 etwas zu Essen, zum Anderen war es so abwechslungsreich, dass man eigentlich jeden Tag immer etwas total anderes essen hätten können.

Mama war wieder die, die am meisten probiert hatte. Es gab auf dem Schiff auch das sogenannte „Hanami“, ein Sushi-Restaurant von Tim Raue. Andrea und Karl waren da einmal essen und an Abenden wie diesem haben wir uns dann um Olivia gekümmert.

Mama war von Anfang an begeistert und hat sich sehr gefreut, mal wieder ein Baby im Arm zu halten und auch Carsten hatte Spaß daran, sie im Kinderwagen zu schaukeln. Nur ich konnte nicht wirklich einen Draht zu ihr finden. Ich hatte mich schon im Vorfeld viel eher auf die Zeit mit Andrea gefreut, …

… die wir mal mit Spielen (z.B. Nintendo oder Kartenspiel) und mal mit Quatschen verbrachten. Und einfach wieder nur Rumblödeln wie früher war ab und an auch mal drin!

Auf dem Schiff hatten wir lange, ebene Wege, die ich mit meinem Aktivrolli gut nutzen und schön entspannt fahren konnte, ohne am Ende auf so viele Hindernisse achten zu müssen.

Das war aber am Buffet aber wieder anders, denn da habe ich ein Brett/Tischchen bekommen, mit dem ich selber aussuchen durfte, was ich gerne essen möchte. Ich kam nur leider nicht immer selber dran, also musste Mama oder Carsten mit mir kommen.

Es gab aber auch eine Station, die ich für Carsten und auch ab und zu für mich ganz alleine angesteuert habe: die Eisstation. Da konnte ich sagen, welche Kugeln ich gerne hätte und dann wurden sie mir rüber gereicht. Dann ging es wieder zurück zum Platz.

Es gab für uns durch Olivia und mich bei der Tischsuche im Buffetrestaurant immer zwei Optionen von 6er-Tischen: reserviert für Behinderte oder für Kinder bzw. Familien. So hatten wir immer ganz schnell und ohne große Suche einen Platz zum Sitzen!

Die Ausflüge waren von entspannt bis actionreich. Entspannt war zum Beispiel der Besuch der Ziegenfarm [Anmerkung: in Geiranger, Norwegen], …

… wo man auch etwas von den Produkten probieren konnte, z.B. Käse, Karamell oder andere Produkte aus Ziegenmilch.

Viel Action hatten wir allerdings bei den Transfers am Reisebus und auch beim sogenannten Tendern, wo ich mit meinem Rolli in ein kleines Boot umsteigen musste, welches uns dann an Land brachte.

Für das Tendern [Anmerkung: 1x am Nordkap] hätte ich theoretisch „ein paar“ Stufen [Anmerkung: 12 Stück!] laufen müssen, aber da das nicht geht, wurde ich am Ende getragen bzw. von Stufe zu Stufe gehoben. Carsten und ich hatten das vorher besprochen und zuhause geübt, aber manche Leute wollten uns unbedingt helfen. So wurde ich sogar das eine Mal von einem Mann huckepack die ganzen 12 Stufen hinuntergetragen. Bei meinem Gewicht und dann noch mit den Orthesen an den Beinen:Hut ab! Als wir zurück kamen, war dieser Mann auch wieder mit dabei und hat uns hoch geholfen:

Am Ende der Reise hat Mama diesem besonders hilfsbereiten Menschen sogar ihre Heldengeschichte gewidmet und ihm ein bisschen Geld gegeben.

Weshalb ich immer schon mal gerne nach Island wollte, nämlich wegen der Geysire, …

… haben wir uns gegen Ende unserer Reise erfüllt.

Endlich konnte ich einmal isländische, brodelnde und spuckende Geysire sehen!

Auf dem Schiff hatte Mama mal einen super Abend mit Karl bei einer Rumverkostung:

Da wurden die beiden doch glatt für ein Pärchen gehalten. Aber im Laufe der Reise kamen auch noch ganz andere Konstellationen zusammen, was ich total spannend fand: man hielt mich mit Carsten für ein Pärchen, Karl und Mama ein Pärchen, Mama als Mutter von Olivia und nicht als Oma („Babulja“, wie sie es nennt), Karl als meine Pflegekraft und sicherlich auch noch anderes. Man hat uns ja immer wieder als 6er-Gruppe oder eben zu zweit oder zu dritt gesehen    ðŸ˜‰

Ich fand diesen Urlaub jedenfalls unbeschreiblich schön und im Kopf denke ich schon über weitere Routen und Ziele nach …“

Einen Kommentar schreiben