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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2014 06.
Okt

Ok, ich gebe zu, dass das Thema wesentlich mehr beinhalten könnte: es fließen die Zeit, der Verkehr, Bier und Wein und und und. Allerdings hatte ich im Januar schon unsere Reise nach Norwegen ins Auge gefasst und ich freute mich auf die verschiedenste Gewässer dieses Landes. Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt und das möchte ich euch nur zu gerne zeigen.

Wasser ist natürlich sehr, sehr nass    😉

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Wenn man schon versucht, Gewässer mit Hilfsmittel zu überqueren, um trockene Füße zu behalten, kommen doch  schnell ein paar ungebetenen „Mitfahrer“    😉

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Aber wenn man sich dem fließenden und spritzenden Nass aussetzt, wird man unter Umständen auch mit einem Regenbogen belohnt:

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Einen Wasserfall mit Regenbogen kann man sehr schön aus allen Blickwinkeln ansehen, denn bei diesem veränderte sich zum Beispiel je nach Beobachtungsposition der Ort und die Intensität des Farbbogens – absolut faszinierend!

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Apropos Wasserfälle: sie sind in Norwegen einfach märchenhaft schön! Dabei waren wir in einer Jahreszeit dort, wo sie nicht besonders viel mit Wasser gefüllt waren, da die Schneeschmelze in der Regel im Frühjahr und Sommer ihren Höhepunkt hat.

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oder dieser:

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Auch kleinere Abschnitte sind einfach bezaubernd:

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Oft suchen sie sich die schrägsten Wege:

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Auch hinter einem Wasserfall zu stehen hat einen gewissen Reiz – man sieht die Welt durch einen Wasservorhang    🙂

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Im September erkennt man schon überall die herbstliche Färbung der Laubbäume … Herbst und Wasser sind ja ohnehin quasi unzertrennlich, zumindest in Form vom Regen:

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Davon hatten wir zum Glück ziemlich wenig. Deshalb konnte ich ein paar Wasser- und Herbstbilder mit einer größeren Farbintensität als üblich schießen. Hier Beispiel Nummer 1:

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Und hier die Nummer 2:

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Das Wasser war zum Glück nicht immer so schnell    😉

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Sehr oft war es einfach die Ruhe selbst:

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Besonders in den Fjorden

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Ein Steintürmchen unterstreicht diese Ruhe zusätzlich … ist nicht von mir gebaut    😉

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Auch die städtischen Gewässer waren wunderschön. Hier Alesund:

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und hier Stavanger:

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Um in Westnorwegen von einem Ort zum anderen zu kommen, muss man oft Wasserwege nutzen:

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Nach so vielen Eindrücken tut einem abends ein Gläschen Tee richtig gut    😀

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Und nach drei wunderbaren Wochen mussten wir an einem Wochenende von Norwegen nach Dänemark übers Wasser fahren, damit wir dann auf dem Landweg nach Hause kommen konnten:

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Wie immer habe ich wesentlich mehr Bilder im Projektordner als ich hier zeigen kann. Ob das auch für mein Oktobervorhaben so wird, kann ich nicht versprechen, da wir, wie die meisten schon wissen, derzeit stark mit dem Umzug beschäftigt sind. Aber ich gebe mir Mühe und versuche mir die Zeit doch noch zu nehmen    🙂



2014 28.
Sep

Meine treuen Leser haben gewiss mitbekommen, dass hier in den letzten 3 Wochen kein Sterbenswörtchen geschrieben wurde. Schuld daran war diesmal ausnahmsweise nicht ein voller Terminkalender, sondern unser Jahresurlaub. Dieses Mal haben Carsten und ich nach dem letzten Sommerurlaub in der Schweiz ein weiteres (sau)teures Land in Europa ausgesucht: Norwegen.

Aber was soll das Gejammer über Preise     😉     das Land ist jeden Oere (welchen wir übrigens nie in der Hand hatten, denn die kleinste Münze ist 1 NOK, von uns liebevoll „Nockerl“ genannt) definitiv wert! Die Landschaften sind einfach überwältigend, vor allen Dingen, wenn man sich nördlich von Oslo und Bergen bewegt. Außerdem hatten wir sagenhaftes Glück mit dem Wetter, denn die Regenperioden hielten sich sehr in Grenzen und die Nebelzeiten waren so bezaubernd, dass man sich selber wie in einer alten Saga fühlte!

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Die Fjorde sind einfach umwerfend, kein Wunder, dass Slatibartfass einst dafür sogar einen Preis bekommen hat     ;-)Man muss sie einfach gesehen haben! Auch die Trolle sind eigentlich ganz freundliche Gesellen und lassen sich gern mit einem fotografieren:

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Wasserfälle gab es quasi an jeder Ecke und sie haben so ausgesehen, wie man sie sich immer anhand von Bildbänden vorgestellt hat – wenn auch mit wenig Wasser, da die Abschmelzung in den Bergen schon vorbei war. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich es geschafft, nicht nur VOR, sondern auch HINTER einem Wasserfall zu stehen – was für ein Getöse!

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Natürlich waren die Bären ebenfalls anwesend. Bonnie und Großer Dinkelmann sind eher als Landschaftsgeniesser unterwegs:

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Kleiner Dinkelmann und Heini machten lieber die Städte unsicher (Fotos folgen) und waren mit viel Neugierde unterwegs, was ihnen so manche Fundstücke bescherte:

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Wir hatten unglaublich viele schöne Erlebnisse und Begegnungen (ein besonderes Dankeschön geht an Michi und Tore aus Trondheim!) und natürlich haben wir mal wieder eine Unmenge an Fotos gemacht – aber das kennt man ja schon von uns    😉     –> Nachtrag: ungefiltert 5817 Stück !

Ab morgen stehen wir unserem Alltag wieder zur Verfügung. Es wird ganz bestimmt nach 3 Wochen entspannter Zeitgestaltung eine Umstellung sein, aber von diesem Urlaub können wir zwei (sowie die 4 Bären) noch ganz bestimmt sehr lange Zeit unsere Energie schöpfen     🙂



2014 11.
Jun

Als ich die Planung für meine über das Jahr verteilte Fotoprojekte machte, war ich so naiv zu denken, dass es im Mai jede Menge sonnige Tage geben wird und ich reichlich Möglichkeiten haben werde, schöne Schattenbilder im Freien zu machen. Pustekuchen! Das Gros der Maitage war mindestens bewölkt, wenn schon nicht verregnet. Deshalb werde ich ganz unauffällig zwei Aufnahmen aus dem Juni unterjubeln, denn nun scheint die Sonne schon seit Tagen wie bekloppt vom Himmel herab. Ich habe gerade mit Hilfe meines liebsten Kritikers eine Auswahl getroffen und fühle mich bereit, euch die Ergebnisse zu präsentieren    😉
Zuerst kommen die Bilder, welche in meinem Homestudio entstanden sind. Ich liebe Akelei und freue mich sehr, das sie auch in diesem wettertechnisch unseligen Mai rechtzeitig blühte und für mich Model stand.

Mal schmal und einsam in einem kleinen Glas:

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Mal fast verlassen in einer Glasschale:

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Und mal groß und mit reichlich Blüten:

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Aber auch meine Kunstblumen haben ihr Bestes gegeben:

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Da kam sogar ein Schmetterling gern vorbei    😉

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Ein Geschenk von meiner lieben Freundin hat sich ebenfalls als schönes Motiv präsentiert:

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Genau so wie ein Andenken an eine liebe Nachbarin. Die kleine Amphora habe ich übrigens noch 1991 auf der Krim gekauft, als ich damals als Studentin meine Ferien dort verbrachte:

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Dazu passte natürlich diese Aufnahme aus Xanten (antik ist antik, egal ob griechisch oder römisch    😉    ):

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Aber nun genug von Indoor-Bildern, es wird Zeit, dass auch ein paar Schattenaufnahmen von Draußen gezeigt werden. Bäume geben natürlich viel Schatten und ich finde die Reihe der Orangenbäumchen mit den ziselierten Blattwerkschatten einfach nur zum Verlieben schön:

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Farne sind genau so bezaubernde Schattenwerfer:

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Diese Allee gibt ein ganz besonderes Schattenbild ab:

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Bei so viel Grün fügen sich sogar Turmschatten authentisch in die Landschaft ein:

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Da muss ein Denkmal das natürlich genau so versuchen:

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Mein lieber Mann opferte sich ebenfalls einmal bereitwillig als Schattenmodel. Und nein, er hat keine Katze auf seiner Schulter    😉  

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Er war nicht der einzige Schattenmann, manche von ihnen haben sogar Hunde ausgeführt    😉  

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Vielleicht sind sie irgendwann mal auch hier weiter gelaufen:

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Oder wollten zum diesen Haus gehen (mit ganz vielen kleinen Schatten – beinah ein Suchspiel    😀    man achte besonders auf die Hausnummer):

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Oder wollten zu dritt hier ein weiteres Liebesschloß aufhängen:

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Dies ein Schattenwurf auf unserem Weg nach Hause – ich finde, unser Smartschatten sieht aus wie ein kleines Nilpferd    😉    stimmt doch, oder?

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Insgesamt fand ich das Projekt trotz widriger Wetterumstände wirklich …

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Jetzt kommen als nächstes Dresdens Brunnen zum Zug    🙂



2014 03.
Jun

Vor langer, langer Zeit haben wir bei einem unserer seltenen Aufenthalte vor dem Fernseher einen Bruchteil der WDR-Reihe „Wunderschön!“ (ab 01:21:25) mit einem völlig vom Regen durchnässten, aber dennoch amüsanten Ingolf Lück gesehen. Daraufhin waren wir beide uns einig, dass wir unbedingt irgendwann einmal sowohl die Externsteine als auch das Hermannsdenkmal sehen müssen    🙂

Und da wir am Himmelfahrtswochenende beide noch einen Brückentag nehmen konnten, fuhren Carsten und ich am Mittwoch nach der Arbeit im strömenden Regen gen Dortmund – da war unser Hotel gebucht. Denn natürlich wollten wir bei unserem Ausflug nach NRW nicht nur die beiden oben genannten Sehenswürdigkeiten sehen, sondern noch ein paar andere Ecken besuchen, welche wir schon vor langer Zeit ins Auge gefasst haben: Münster, Xanten und  außerdem wollten wir unbedingt mal eine Fahrt mit der Wuppertaler Schwebebahn machen sowie eine Runde um die Möhnetalsperre drehen    😀

Wir haben uns wirklich immer bemüht alles aufzuessen, aber offensichtlich konnten wir die Wettergötter trotz dieser guten Tat nicht immer milde stimmen    😉    in Münster (Tag 1) sind wir deshalb einige Stunden im Nieselregen gelaufen, was aber unseren Eindruck über diese Stadt nicht geschadet hat. Eigentlich denkt man, dass sie erzkatholisch ist und deshalb irgendwie alles starrsinnig sein muss, aber da es zudem eine belebte Studentenstadt ist, hat sie einen sehr positiven Eindruck auf uns hinterlassen – sehr zu empfehlen! Dort habe ich übrigens zum ersten  Mal in meinem Leben eine Altbierbowle probiert – superlecker!!!

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Die Hauptattraktion in Xanten (Tag 2) war zweifelsohne unser Besuch in Colonia Ulpia Traiana. Geregnet hat es nicht, aber es war leider den ganzen Tag bewölkt … was aber auf jeden Fall die bessere Wahl war. Dort konnten wir voll und ganz in das Leben der alten Römer eintauchen. Das wollte ich schon lange sehen und ich kann mir vorstellen, dass auch unsere Kinder, als sie noch kleiner waren, bestimmt ebenfalls sehr viel Spaß an diesem Besuch gehabt hätten.  Auf jeden Fall saß ich zum ersten Mal in einem relativ intakten (wenn auch nachgebauten) Kolosseum – ist schon irgendwie ein cooles Gefühl    😀

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Das Wetter bei unserem Ausflug am folgenden Tag (Nummer 3) in den Teutoburger Wald war dafür einfach top: strahlend blauer Himmel und massig viel Sonnenschein. Allerdings waren wir weder bei den Externsteinen noch beim Hermannsdenkmal die einzigen, welche auf die Idee eines Ausflugs gekommen sind – voll war’s!

Nach all den Wanderungen in der Sächsischen Schweiz, war der Aufstieg auf die Externsteine für uns beide kein Problem mehr – so groß sind sie ja auch wieder nicht    😉

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Und auch die 20 Meter Treppenstufen im Sockel des Hermanndenkmal waren nach dem Aufstieg im Ulmer Münster kein Thema mehr    😉

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An diesem Tag sind wir übrigens endlich in den Genuss einer echten Cabriofahrt mit unserem Smart gekommen. Aber in diesem Leben muss man ja bekanntlich für alles bezahlen und so betrachtete ich am Ende des Tages einige von der Sonne geröteten Stellen auf meiner Haut (und ich habe mich wirklich eingeschmiert!), während Carsten mit den Nachwirkungen des starken Pollenflugs von Gräser und Roggen schwer zu kämpfen hatte.

Am Tag unserer Rückreise (Tag 4) waren wir in Wuppertal mehr als eine ganze Stunde mit der Schwebebahn unterwegs – ich finde die Idee solcher Bahnen richtig gut, denn sie müssen sich mit keinen irdischen Verkehrsteilnehmern herumschlagen, welche permanent die StVO ignorieren. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass die Leute, welche diese Waggons alle 10 Minuten vor ihren Fenstern oder Balkonen vorbeischweben sehen müssen, diese Meinung nicht unbedingt teilen werden …

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Unseren letzten Besichtigungs(zwischen)halt auf dem Rückweg machten wir am Möhnesee. Zum Baden war es natürlich viel zu kalt, aber ein Spaziergang um den unteren See der Möhnetalsperre ist ein Urlaub für die Seele, wenn man eine längere Reise vor sich hat und sich davor ein wenig die Beine vertreten möchte.

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Danach ging es schnurstracks gen Dresdener Heimat. Zum Glück sind wir staufrei sowohl hin als auch zurück durchgekommen und dank der Hörbücher „Mitternachtsfalken“ von Ken Follett sowie „Resturlaub“ von Tommy Jaud ist uns die Reisezeit von ca. 5 Stunden doch noch sehr kurz vorgekommen.



2014 10.
Mrz

Derzeit komme ich sehr schnell von einer Gemütslage in die andere und diesmal liegt es nicht an meinen Hormonen, sondern eher an den begleitenden Umständen.

Die Situation in meiner Heimat Ukraine macht mich ratlos und wütend gleichzeitig. Für mich ist es einfach unfassbar, was dort passiert und wie rasant sich der ganze Schlamassel entwickelt hat. Als eine normale Mutter, welche sich Sorgen um ihre Kinder macht, bin ich gleichzeitig unglaublich erleichtert und froh, dass Andrea exakt eine Woche vor den ersten Protesten auf dem Maidan nach Hause gekommen ist. Inzwischen freue ich mich auch darüber, dass sie meine Heimat als ein schönes, spannendes und interessantes Land erleben konnte und auch unbeschwert auf die Krim reisen durfte. Sie hat sich bei ihrem Aufenthalt in Charkow zudem mit meiner Familie getroffen und ihre Oma besucht.

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Damit ist Andrea aber auch die Letzte aus unserer in Deutschland wohnenden Sippe, welche sie noch lebendig erlebt hat, denn meine Mutter ist am vorletzten Sonntag, dem 2. März verstorben und wurde schon am Montagmittag beerdigt. Jetzt liegt sie wieder Seite an Seite mit meinem Vater und das für immer und ewig.

Zu den fröhlicheren Momenten der letzten Woche gehört auf jeden Fall eine unglaublich süße und liebevolle Karte zum Frauentag von meiner Großen, welche noch bis Ende des Monats in Elsaß weilt. Danke, mein liebes Kind     :verliebt:     Stephanie war einfach nur unglaublich niedlich den ganzen Samstag und wir haben jede Menge Zeit zusammen verbracht, was mir auf jeden Fall noch wichtiger ist, als gekaufte Blumen     🙂

Am Sonntag hatte ich mal wieder die Ehre, einen Auftritt der Irish Dance Company photographisch begleiten zu dürfen. Der März ist bei ihnen traditionell der auftrittsstärkste Monat und es geht los mit der Messe „Aktiv & Vital „. Mit meiner neuen Kamera hatte ich noch mehr Spaß als sonst und durch die erweiterten technischen Möglichkeiten war die Ausbeute aus meiner Sicht auch wesentlich besser als vor einem Jahr     😉

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An den kommenden 2 Wochenenden darf ich noch mehr Bilder von den Mädels und Jungs machen – ich freue mich sehr darauf!

Ich freue mich auch, dass ich es endlich vollbracht habe, die Rohfassung unseres Jahresberichtes zu Ende zu schreiben. Carsten korrigiert und ergänzt ihn gerade – es sieht so aus, dass wir ihn am Wochenende veröffentlichen können     🙂

Am Donnerstagabend werde ich meine alte/neue Russisch-Gruppe in der VHS wiedersehen. Es sind sogar noch ein paar unbekannte Namen mit auf die Teilnehmerliste dazugekommen und ich bin wirklich gespannt auf die 15 gemeinsamen Abende!

Wenn ich meinen Beitrag nun überfliege, merke ich, dass ich im meinen Leben zum Glück mehr Gründe zur Freude habe als für Trauer. Ich versuche daher auch weiterhin, mich auf die positiven Momente im Leben zu konzentrieren und über das, was mich traurig macht, ausgiebig mit meiner Familie und Freunden zu sprechen, denn das ist nach wie vor die beste Therapie.



2014 24.
Feb

Wie schon vor einem Jahr durfte ich meine Bäreneltern bei ihrer Februarreise begleiten. Schließlich muss doch eine vernünftige Seele bei ihrem Hochzeitstag dabei sein und überhaupt auf sie aufpassen. Bonnie ist diesmal auch mitgefahren, aber sie fand die Kuscheldecke in unserer Ferienwohnung so toll, dass sie tagsüber lieber zu Hause blieb, auf unsere Sachen aufpasste und ihre Ruhe genoss.

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Das ist so eine Superkuschelteddydecke! Ich habe gut verstanden, dass sie ein wenig allein sein mochte, schließlich hat sie im Alltag in der Casa OLCA mit meiner Wenigkeit, dem Großen Dinkelmann, dem Kleinen Dinkelmann und dazu noch einem wilden Wombat auszukommen. Da hat sie als einziges Mädchen unter uns doch etwas Ruhe nötig.

Ich dagegen war immer mit auf Achse und zusammen mit Olga und Carsten habe ich insgesamt 9 Ziele besucht. Ich habe für euch Leser anfangs 65 Bilder in die engere Auswahl für diesen Eintrag einbezogen, aber das ist ja echt hammerviel! Deshalb versuche ich mich schweren Kuschelbärenherzens auf nur 3-4 Bilder pro Stadt zu beschränken und damit sozusagen nur die absoluten Highlights meiner Reise zu zeigen.

 

Ziel Nummer 1: Augsburg

Diese Stadt war „brechtend“ voll von Wegen zu Brecht.

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Ich habe mir sein Haus von der Straße aus angeguckt und war auch in der Barfüßerkirche, in welcher er mal getauft wurde. Sein Vorname gefiel mir auch ganz gut, auch wenn er aus Bärensicht nicht ganz korrekt geschrieben ist: Bertolt – da muss an zweiter Stelle doch eindeutig ein „ä“ rein, oder ?

Zudem habe ich in Augsburg einen Beweis gefunden, dass Teddybären total heilend für die Seele sind. Das sieht doch jeder (Yoga-)Frosch!

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Besonders hat mir in dieser Stadt eine groooooße Kirche gefallen, wohl auch weil sie „Dom unserer Lieben Frau“ heißt – ich finde echt toll, dass die Augsburger so etwas schönes für Bärenmamas gebaut haben:

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Ziel Nummer 2: Nürnberg

Hier versuche ich mich als Hasenflüsterer:

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Bin ich jetzt auf der Nürnberger Burg oder auf dem Nürnberger Schloß?

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Am Wöhrdersee habe ich schon mal mit einem erfahrenen Surfer das Trockensurfen geübt:

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Ziel Nummer 3: Bayreuth

Zuerst musste ich nach der Ankunft frühstücken, denn ich hatte einen riesigen Bärenhunger:

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In der ganzen Stadt sind Spuren von einem Jean Paul verteilt. So wie es aussieht, hat er aber nur diese Bücher aus Stein gemacht:

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In Bayreuth gab es in einer Kirche endlich eine passende Bank für einen kleinen Bären – schließlich möchte auch ich etwas von Kultur mitbekommen!

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Was mich in Bayreuth aber am meisten überrascht hat – dort gibt es echt große Dinos auf der Straße!

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Der tut aber nix, der ist handzahm. Habt ihr mich gefunden? Doch nicht im Maul!!! Guckt auf die Pfote!!!

 

Ziel Nummer 4: Würzburg

Zuerst waren wir alle auf der Festung Marienberg:

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In dieser Stadt habe ich einen echt coolen Verwandten gefunden:

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Ui, so viele Schlösser mit Namen und Herzen! Vielleicht sollte ich auch mal eines mit „Heini+Ines“ machen lassen?

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Und zu guter Letzt waren wir noch im Garten der Residenz Würzburg – die Anlage ist auch im Winter einfach toll!

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Ziel Nummer 5: Nördlingen

Nördlingen ist einfach eine saugeile Stadt!!!

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Diese Schweineschnauze ist ja noch größer als mein Bärenriechkolben, nicht wahr?

Habe mich mal als Käsebakterie versucht – knochenharter Job, sag ich euch!

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Bei dem Kofferausverkauf bin ich beinah schwach geworden Рsolch sch̦ne Farben!

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Aber die Hartschalen sind doch nicht so meins – bin doch selber mehr der softe Typ     😉

 

Ziel Nummer 6: Rothenburg

Ich muss mit meinen Bäreneltern mal ein Wörtchen reden – vielleicht können wir bei unserer nächsten Reise doch lieber hier als in der Kapuzinerklause einkehren:

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In Rothenburg habe ich echt viele gut gekleidete und offensichtlich wohlhabende Bären gesehen:

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Aber sie waren alle in einem Glashaus eingesperrt und konnten gar nicht hinaus. Zudem waren die alle so steif und hatten einen Knopp im Ohr … ich mag keine Piercings. Da finde ich mein Leben schon lustiger und interessanter.

Hätte ich gewollt und diesen Pilger namens Jakob überredet, könnte man mich bis auf Weiteres auf dem Jakobsweg wiederfinden – ja, der startet sogar schon hier im Schwaben-, Franken- und Bayernländle:

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Aber meine soziale Ader hat gesiegt und ich bleibe bei meinen Bäreneltern. Wenigstens habe ich diesen kleinen Korbbären eine witzige Gute-Nacht-Geschichte erzählt

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Ziel Nummer 7: Ulm

Hier bin ich im Ulmer Stadtzentrum:

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Zusammen mit meinen Bäreneltern erklomm ich die Spitze des größten höchsten Kirchturm der ganzen Welt … 768 Stufen ganz doll an Mamas Tasche klammern, das ist Arbeit sage ich euch !

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Übrigens, die Fische in Ulm sind ganz schön gefährlich und schnappen andauernd nach einem!

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Zur Entspannung nach solchen lebensgefährlichen Abenteuern durfte ich am Hochzeitstag an dem Bierchen von meiner Bärenmama nippen:

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Ziel Nummer 8: Sinsheimer Auto- und Technikmuseum

Bloss gut, dass Bonnie nicht mitgekommen ist, denn das wäre für sie ja so laaaangweilig! Dafür hatten mein Bärenpapa und ich einen echten Bärenspaß. Denn es gab Autos, mit welchen man zurück in die Zukunft kommen kann:

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Ich durfte auch schon mal für den Ernstfall im Flieger üben:

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Das ist viel schwerer als man denkt! Zur Abwechslung wollte ich mal eine Lok fahren:

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Ich mache aber auch als Kühlerschmuck auf einem Auto keine schlechte (Bären-)Figur

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Und bei alldem Spaß gehörten wir auch noch zur Elite bzw. zu den wichtigsten Besuchern. Hier ist der Beweis:

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Ziel Nummer 9: Bamberg

Hier durfte ich die Innenstadt als bronzenes Miniaturmodell angucken:

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Ich bin sogar persönlich dem „Äpfelweib“ aus der Geschichte „Der goldne Topf“ von E.T.A. Hoffmann begegnet:

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Im Rosengarten am Bamberger Dom durfte ich auf einen Baum klettern, einen letzten Blick über die Stadt schweifen lassen und überlegen, wie lange wir jetzt wohl nach Hause fahren werden:

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Ach ja, 3 Bilder pro Ziel auszusuchen war doch schwerer als gedacht, aber ich hoffe, es war trotzdem nicht zu viel für euch    😉
Bis zur nächsten Abenteuerreise!

Habe euch alle lieb   :verliebt:

Euer Heini



2014 16.
Feb

Ich glaube, es gab am vergangenen Wochenende etwas mehr Enttäuschung im Universum als sonst. Denn ich habe kein einziges Wort in meinem Blog geschrieben, was sonst eine ziemlich sichere Sache ist – dafür habe ich nun aber allerhand zu berichten    🙂

Zuerst ist unsere „Kleene“ am Donnerstag so richtig groß geworden, denn Stephanie wurde am 6. Feburar 18 Jahre alt. Sie hat einige kleine Geschenke von uns bekommen und sollte danach das Heiß-oder-Kalt-Spiel mitmachen. Als sie endlich das „heiß, sehr heiß hörte“, war sie mehr als überrascht. Es ist mir in der Tat gelungen, sie im Glauben zu lassen, dass ich aufgrund von vielerlei diverser Verpflichtungen es einfach nicht schaffe, ihre 18 Jahre in Fotoalben zu verpacken. Ich bin aber zumindest mit dem Kleben komplett fertig geworden, nur die Beschriftung blieb bei einigen Alben noch aus. Nun ist die Zeit der Geheimniskrämerei definitiv und endlich vorbei   :unschuldig:

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Das letzte Album hat keine Zahl, weil das ein Glückwunschsalbum ist – nochmals herzallerliebsten Dank an alle, die mitgemacht und ihre Beiträge (größtenteils samt Foto) zugearbeitet haben – das Geburtstagskind war sehr gerührt    :verliebt: :-x:

Am darauffolgenden Freitag sind wir direkt nach der Arbeit gen Schnaittach aufgebrochen, denn dort haben wir eine schöne und preiswerte Ferienwohnung für unsere Hochzeitstagurlaubswoche gefunden. In der Wohnung haben wir nur einen einzigen Tag komplett von morgens bis abends verbracht, ansonsten waren wir immer schwer auf Achse und haben uns viele Ecken in Franken und Schwaben angesehen, welche uns schon seit Jahren interessiert haben: Augsburg, Nürnberg, Bayreuth, Würzburg, Nördlingen, Rothenburg ob der Tauber, Ulm, Bamberg sowie das Auto & Technik Museum in Sinsheim. Nicht alles lag gleich um die Ecke, aber auf jeden Fall waren die Ziele schneller zu erreichen als von Dresden aus    😉

Nun haben wir unseren 8. Hochzeitstag hinter uns, welchen wir diesmal in Ulm verbracht haben. Unser Höhepunkt des Tages war der Aufstieg auf den höchsten Kirchturm der Welt und von dort konnten wir uns die Umgebung aus einer Höhe von 142 m ansehen. Um in diesen Genuss zu gelangen mussten wir allerdings 768 Stufen hinauf und die gleiche Anzahl auch wieder hinab bewältigen, was wir am Ende sogar ohne Muskelkater geschafft haben!

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Das Hochzeitstag-/Abendessen gab es im historischen Brauhaus „Drei Kannen“ – nochmals einen ganz lieben Dank an Renate und ihre Ulmer Freundin Angelika für diese Empfehlung!

Ãœbrigens: unser kleiner Teddy Heini hat uns auf dieser Reise begleitet – sein Reisebericht folgt in Kürze!

Aber nun sind wir wieder zu Hause und ab morgen startet erneut der Alltag. Wobei, was ist schon Alltag ? Wir haben schon wieder viele interessante Dinge in Aussicht, aber darüber wird noch nichts verraten    😉



2013 28.
Okt

Ich schätze, es ist inzwischen hinreichend bekannt, dass wir unsere Jahrestage immer gerne mit einer Kombination aus Ausflügen und Essengehen feiern. Wir blieben dieser Tradition auch am vergangenem Samstag treu, denn vor genau 12 Jahren kam Carsten mit einem 7,5-Tonner voll Möbel nach Dresden und ich habe vor 15 Jahren die Arbeit in der gleichen Firma aufgenommen, in der ich immer noch meine Brötchen verdiene.

Als Andenken an seine Kindheit im goldenen Westen bekam Carsten am frühen Morgen zur Feier des Tages von mir eine Kleinigkeit geschenkt …

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… keine Angst, das Verfallsdatum war nicht (!) hoffnungslos überschritten, denn bei Lidl heißt Twix kurz mal wieder Raider – sonst ändert sich nix!

Danach haben wir beim Bäcker etwas gefrühstückt, um unseren zu Hause schlafenden Teenager ungestört pennen zu lassen und brachen im Anschluss daran zu unserem Ziel des Tages auf, dem Militär- und Bunkermuseum in Kossa:

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Wir kauften Tageskarten, damit wir nicht nur vormittags gemütlich die Entdeckertour auf eigene Faust und nachmittags mit einer Gruppe auf die geführte Exkursion gehen konnten, sondern auch noch eine (echt superleckere!) Erbsensuppe mit je einem Getränk dazu nehmen durften.

Unsere Tageskarten zeigte Carsten auch ganz gewissenhaft jedem mageren und vermummten Soldaten am Eingang zu den frei zugänglichen Ausstellungen, egal ob es der Museumsbunker, der Rechnerbunker oder der Technikbunker war.

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Man beachte auch die Kamera links über dem Soldatenkopf!     😀     In dem Gehäuse war wohl einst eine wesentlich größere Ausführung beheimatet, heute verrichtet eine sehr viel kleinere ihren Dienst darin     😉

Wir mussten uns auch mit der damaligen Verständigung beim Betreten der drei Zugangsschleusen vertraut machen – die 1. Schleuse war für das Säubern und Ablegen der äußeren Kleidung, die 2. für die Unterwäsche und die 3. für die nackte Haut (wenn man mal von einer Gasmaske und Handschuhen absieht):

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Der Hammer war bei unserem Besuch übrigens weg! Bestimmt hat er aber schon zu sozialistischen Zeiten eine andere Heimstätte gefunden     😉     es hieß in der DDR ja schließlich nicht umsonst „Aus unseren Betrieben ist noch mehr herauszuholen“     😀

Die Freizeitecke der NVA-Soldaten kam mir sehr bekannt vor, auch wenn ich selber nie gedient habe     😉

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Weiss noch jeder, wie die drei bärtigen Herren hießen?

Manche Ecken der Bunkeranlagen habe ich lieber nur aus der Entfernung angeschaut, denn eine Familientruppe, der wir im Rechnerbunker begegneten und aufgrund des Prollbenehmens kurzerhand den Nachnamen „Flodder“ verpassten, bemerkte dämlich aber wahrheitsgemäß: „Mann, ist das alles dreckig hier! Können die nicht mal putzen?“
Da guckte ich auf irgendwelche Dieselgeneratoren lieber von Weitem und sah aus wie ein Schwein, das ins Uhrwerk blickt:

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Allerdings glänzte der Rechnerbunker ziemlich sauber und Carsten war sehr von der damaligen Technik angetan – man beachte die hellblauen Lochstreifen im Vordergrund     😉

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Nach der Entdeckertour genossen wir die megaleckere Erbsensuppe mit Brühwurst und rümpften unseren Nasen über eine Truppe extrem lauter Jungkerle, welche mit ihrem unüberhörbaren Stimmen den ganzen Kantinenraum übertönten. Mann, was war es ruhig als die endlich gingen!

Dann brachen wir zum Treffpunkt auf, um an der geführten Tour mitzumachen. Die gefürchtete Familie Flodder sowie die Kerletruppe waren zum Glück nicht dabei, dafür hatten wir aber eine andere Familie samt Familienoberhaupt dabei, welches mit großer Klappe, hohler Birne, einem äußerst losem Mundwerk und einer schwachen Blase ausgestattet war. Unser Fremdenführer war einsame spitze, denn er verstand es echt gut, diesen Kerl in Schach zu halten! Wie schon mal bei einer historischen Städtetour der Erzählende den Satz „Zeitzeugen sind die Schlimmsten“ prägte, wetterte unser Proll schon am ersten Ausstellungsstück (ein Trabbi mit grüner Tarnfarbe), dass das ja wohl niemals die originale Farblackierung sein könne – er hatte schließlich 19 Jahre im Trabbiwerk gearbeitet.

Mit der Gruppe besuchten wir dann den Nachrichten- und Führungsbunker. Die Zugäge waren verdammt gut gesichert!:

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Übrigens, weiß jemand, wozu dieses Gerät dient?      😉

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Die Führung war sehr interessant, lebendig und sehr informativ. Auch für euch mal zur Erklärung: Von der Existenz dieser Bunkeranlage wussten nur ganz wenige Eingeweihte und sie wurde primär als Kommandostützpunkt für den 3. Weltkrieges gebaut. Von der Fertigstellung in den 70ern bis zur Wiedervereinigung hielt die NVA sie top in Schuss. Im Falle des Falles hätte hier die Rote Armee Stellung bezogen und die NVA-Truppen als Kanonenfutter in Richtung Paris geschickt. Um die Bunkerkonstruktion zu errichten, hat man damals mehr als 1 Mio DDR-Mark ausgegeben, von den Kosten des Equipments und der Instandhaltung ganz zu schweigen. Aber so wie es heißt, diente es im kalten Krieg zwischen den Nato-Verbündeten und den Ländern des Warschauer Vertrages der Friedenssicherung – glücklicherweise musste man am Ende dort nie ernsthaft Stellung beziehen.

Nach diesem Ausflug in die Geschichte fuhren wir in die Leipziger Innenstadt. Dort wollten wir im „Cafe Madrid“ nach einer wärmsten Empfehlung von Francis Mohr lecker essen, was wir auch taten und das Mahl in vollen Zügen genossen! Danke nochmals für den tollen Tipp! Das Bild sagt doch schon alles, nicht wahr?     😉

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Als wir damit fertig waren, kullerten wir mit vollen Bäuchen zu unserem Tiefgaragenparkplatz eines Einkaufscenters, wo ich noch diesem netten Herren begegnete:

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Ich habe mich aber ganz brav an die Hinweise auf dem Schild gehalten und alle meine Süßigkeiten schön bei mir in der Handtasche behalten     😀

Wir hatten wirklich viel Spaß bei diesem Tagesausflug und ich kann nun nur noch hoffen, dass ihr es beim Lesen genau so empfunden habt!



2013 06.
Okt

Da auf jeden Fall Interesse an unseren Erkenntnissen nach den Besuchen von drei Gedenkstätten, über welche ich vor Kurzem hier im Blog berichtete, vorhanden zu sein scheint, löse ich hiermit mein Versprechen ein und erzähle das, was wir über die typischen Schriftzüge gehört und gelesen haben.

Zuerst waren wir im Februar im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald:

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Diesen Spruch kann man bei geschlossenen Tür nur dann ordentlich lesen, wen man auf dem Lagergelände ist (von innen nach außen). Das KZ Buchenwald wurde in erster Linie als Arbeitslager geplant, denn eine gezielte Vernichtung durch Arbeit passte optimal in die Philosophie des Faschismus. Es ist das zweite gebaute KZ, das erste wurde bereits 1933 in Dachau errichtet und galt quasi als Muster für den weiteren Aufbau solcher Anstalten. Der Spruch „Jedem das Seine“ ist allerdings ausschließlich in Buchenwald zu finden. An und für sich waren diese Worte über Jahrhunderte lang völlig unbelastet gewesen und lauten vollständig aus dem Latein übersetzt „Die Gerechtigkeit teilt jedem das Seine zu“ – der Originalspruch stammt von Cicero.

In Auschwitz prangt am Eingangstor der allgemein bekannte Spruch, welcher außer in Buchenwald bei allen KZs angebracht wurde: „Arbeit macht frei“ – lesbar wenn man von außen nach innen geht.

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Mir persönlich wurde erst beim Besuch der Gedenkstätte bewusst, dass es sehr viele Unterschiede zwischen Auschwitz und Buchenwald gibt, vor allen Dingen bezüglich der Größe. Ich empfand schon Buchenwald als ein enorm großes Gelände, doch Auschwitz ist dagegen einfach nur riesig und besteht insgesamt aus drei Lagern: Auschwitz I (das Stammlager), Auschwitz II (besser bekannt als Birkenau) und Auschwitz III (auch bekannt als Buna-Monowitz). Das dritte sowie die insgesamt 38 Nebenlager haben wir leider nicht besucht, da sie nicht als Bestandteil der großen Führung angeboten werden.
Zurück zum Spruch: dieser prangt über dem Eingang zum Stammlager. Bei Auschwitz-Birkenau gibt es keinen Spruch, sondern nur den Wachturm mit einer Durchfahrt für Züge, welchen man z.B. aus „Schindlers Liste“ kennt. Wenn man nun bei diesem Schriftzug auf das Wort „Arbeit“ achtet, merkt man auf Anhieb, dass der Buchstabe „B“ auf dem Kopf steht. Es wird erzählt, dass dies ein Zeichen des Ungehorsams von den Arbeitern ist, welche diesen Spruch geschmiedet haben. Ãœbrigens, was wir heute sehen können, ist nicht das Original aus 1940, sondern eine Nachbildung. Im Jahre 2009 wurde der Schriftzug gestohlen und ein paar Tage später in drei einzelnen Worte zersägt in einem polnischen Wäldchen gefunden. Glücklicherweise hatte man schon im Vorfeld bei Restaurierungsarbeiten eine exakte Kopie angefertigt, welche unverzüglich bereits  am Tag des Diebstahls montiert wurde. Das zersägte und anschließend wieder hergestellte Original wurde nie wieder aufgehangen und bleibt nun in geschlossenen Räumen der Gedenkstätte aufbewahrt.

Dem gleichen Spruch „Arbeit macht frei“ begegneten wir nun auch letzten Monat in der Kleinen Festung in Theresienstadt:

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Eigentlich ist es verwunderlich diesen dort zu sehen, denn Theresienstadt ist gemäß Definition nie als KZ bzw. Arbeits- und Vernichtungslager geplant worden. Die gesamte Stadt hat man zu einem Ghetto umfunktioniert, um es ledglich als Durchgangslager für Juden zu nutzen. Damit sollten sämtliche Weiter- und Abtransporte, wie z.B. nach Auschwitz, besser organisieren werden. In der Kleinen Festung, etwas außerhalb des Ghettos, wurde zusätzlich ein Gestapo-Gefängnis für ca. 2000 Personen eingerichtet, da es in Prag mit der Zeit nicht mehr genug Platz für Inhaftierte gab. Der damalige Vorsteher der Anlage, Heinrich Jöckel, war allerdings sehr karriereorientiert und während der Nazi-Zeit konnte man eigentlich als Leiter eines KZs am besten aufsteigen. Also war er es, der nach einem Besuch in Auschwitz Häftlinge dazu verpflichtet hat, den KZ-typischen Leitspruch an die Wand am Tor zum ersten Hof zu malen. Am liebsten hätte er seine Anlage zu einem echten Arbeits- und Vernichtungslager umfunktioniert. Da sich seine Ambitionen und Aufstiegspläne aber (zum Glück!) nie verwirklichten, wurde er bis Kriegsende immer grausamer zu den Häftlingen. Es ist für mich eine Genugtuung zu wissen, dass dieser Mann 1946 verhaftet und hingerichtet wurde.

Ich merke schon, selbst beim Revue passieren dieser Reisen in die Vergangenheit werde ich persönlich sehr emotional, es nimmt mich immer noch unwahrscheinlich mit. Ich habe allerdings gemerkt, dass das Thema jeden berührt, der das gesamte Ausmaß dieser menschenverachtenden Vernichtungsmaschinerie einmal vor Ort gesehen hat.

Nun ist es ein etwas trauriger Blogeintrag geworden, aber ich hege die Hoffnung, dass wenn man solche Verbrechen aus der Vergangenheit nie außer Acht läßt, diese auch nie mehr wiederholt werden – unabhängig von der Frage nach Schuld und Gewußt-haben … darüber wollen Carsten und ich mal in den nächsten Tagen etwas schreiben (Dank an Kerstin für deinen Kommentar, der ein bisschen als Auslöser gelten soll).



2013 30.
Sep

Jeder kann bestimmt über Vorhaben sprechen, die man jahrelang vor sich her schiebt, weil sie zwar interessant aber in gewisser Art und Weise doch belastend sind. Auch ich kann mich davon natürlich nicht frei sprechen. Ein Thema interessiert mich schon seit Langem, wohl deshalb, weil ich damit von Kindheit an konfrontiert worden bin: Der Zweite Weltkrieg. Da ich ausreichend über diese schwere Zeit mit Informationen aus sowjetischer Sicht (also aus der der Sieger) versorgt wurde, versuche ich mich seit meiner Ankunft in Deutschland auch mit der anderen Sichtweise zu befassen. Dazu gehörten für mich schon seit langer Zeit Besuche von Gedenkstätten, welche meistens natürlich an den Stellen errichtet wurden, wo das Unmeschlichste passierte ist , z.B. auch KZs.

Carsten hat mich dabei schon immer unterstützt und so haben wir uns für dieses Jahr drei solcher Orte vorgenommen: Buchenwald, Auschwitz und Theresienstadt. In Buchenwald waren wir im Rahmen unseres Weimar-Hochzeitreise im Februar, Auschwitz besuchten wir im Mai zusammen mit den polnischen CouchSurfern Kasia und Rafal und letzten Samstag sind wir nach Theresienstadt in Tschechien gefahren.

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Unsere positivsten Erfahrungen hatten wir mit den Touristenführern, denn alle drei waren sehr gut im Erklären und Beantworten von Fragen und besaßen ein sehr umfangreiches Wissen, welches sie angesichts eines solchen Themas sehr einfühlsam vermittelten. Dazu muss ich auch sagen, dass ihre deutschen Sprachkenntnisse sowohl in Polen als auch in Tschechien sehr gut waren – auf Englisch wäre wohl die ein oder andere Sache falsch gedeutet worden.

Wir haben beide sehr viel von diesen Ausflügen gelernt, z.B. dass es unterschiedliche Arten von Konzentrationslager gab: Arbeitslager wie Buchenwald, Vernichtungslager wie Auschwitz-Birkenau oder auch Sammellager wie das im Ghetto Theresienstadt der Fall war. In letzterem hat man die Menschen u.a. gesammelt, damit ihre Abtransporte in die Vernichtungslager organisiert ablaufen konnten – ich finde, da kann keiner sagen, dass sowas während des Nazi-Regimes nur zufällig passierte.

Über ein weiteres Thema unterhalten Carsten und ich uns ebenfalls immer wieder: was stimmt über die zivile Bevölkerung, welche am Ende des Krieges immer meinte, sie hat rein garnichts davon mitbekommen. Ein weiterer Gedanke: wie konnte man zulassen, dass es soweit überhaupt kommt?  Es gibt aber auf beide Fragen eigentlich keine richtige Antwort, denn wir würden immer mit dem Wissen aus dieser Zeit und unserer derzeitigen Informationsgesellschaft argumentieren. Deshalb können wir aus unserer jetziger Position, welche schon einige  Jahrzehnte her ist, das Ganze aus einer völlig anderen Perspektive betrachten. Viel schwieriger ist es zudem, sich in die damaligen Zeiten zu versetzen und die Situation sozusagen von innen heraus zu sehen. Durch unsere Reisen haben wir ja einen Einblick auf die Komplexität des Gesamtbildes bekommen, obwohl das natürlich auch nur ein geringer Teil dieses grausamen Kapitels der Geschichte ist.

Ãœbrigens, die Schriftzüge an den Eingängen zu den einzelnen KZs haben ihre eigene Geschichten, obwohl man nur „Arbeit macht frei“ und „Jedem das Seine“ kennt. Ich könnte zumindest die der drei von uns besuchten Gedenkstätten berichten … natürlich nur, wenn es auch wirklich jemanden interessiert. Wenn ich soll, dann bitte einen entsprechenden Kommentar abgeben, ok?