Unsere dritte Insel heißt offiziell Big Island of Hawaii, im alltäglichen Sprachgebrauch gibt man sich aber schon mit Big Island zufrieden. Flächenmäßig ist sie definitiv die größte von allen und geologisch die jüngste. Dank unermüdlicher Arbeit der auf dieser Insel sehr präsenten und von den Einwohnern mit Hochachtung verehrten Feuer- und Vulkangöttin Pele wächst diese Insel auch heutzutage noch weiter. Man sieht zwar überall riesengroße Felder mit Vulkangestein, aber Lavasteine nach Hause, geschweige denn außerhalb der Insel, mitzunehmen sollte man trotz der großen Versuchung nicht. Pele kann es einfach nicht ausstehen, dass ihr Grund weggetragen wird. Der Legende nach werden Leute, welche dieses „Kapu“ (hawaiianisch für „Tabu“) missachten, so lange von Unglück verfolgt, bis sie die Steine wieder zurückbringen oder gar zurückschicken.
Zu unserem Leidwesen war Pele auch gerade vor und während unseres Besuches dabei, die Inselfläche Big Islands noch mehr zu vergrößern. Deswegen war auch ein Besuch im Volcano Park nicht möglich, da aufgrund der Aktivität des Vulkans Kilauea, wo Pele übrigens ihren Wohnsitz hat, große Gebiete im Südosten der Insel abgesperrt oder nur für die Durchfahrt freigegeben waren. Aus dem Fernsehen kennen sicherlich viele die Spalten und Risse, aus denen Lavaströme sich ihren zerstörerischen Weg in Richtung Meer gebahnt haben, doch bei einem Vulkanausbruch setzen auch so manche Erdbeben Kräfte frei, die Häuser unbewohnbar und ganze Museen unpassierbar machen.
Dafür konnten wir auf dieser Insel einen anderen, glücklicherweise seit ca. 4.000 Jahren schlafenden Vulkan kennen und lieben lernen – den Mauna Kea. Wir haben schon von Deutschland aus eine geführte Tour zum Gipfel dieses Vulkans gebucht und es keine Sekunde lang bereut. Der Mauna Kea ist mit etwa 4.207 m der höchste Berg auf Hawaii. Mitunter kann man ihn aber auch als höchsten Berg der Erde betrachten, denn wenn man seine Höhe nicht ab Normalnull, sondern ab dem Fuß auf dem Meeresgrund bis zum Gipfel misst, kommt man auf über 10.000 m! Bei der dreistündigen Auffahrt im klimatisierten Mercedes-Kleinbus ab Kailua-Kona auf Meereshöhe mussten unsere Reiseführer insgesamt zwei längere Zwischenstopps bis zum Gipfel auf 13,803 feet einlegen, damit wir uns zum einen an die immer dünnere Luft gewöhnen und uns zum anderen immer wärmer anziehen konnten. Warme Parkas und Handschuhe hat man uns zum Glück dort ausgegeben – wer fährt schon mit einer dicken Winterausrüstung in den Urlaub auf Hawaii?
Da die Spitze des Vulkans oberhalb der Wolkengrenze liegt, befinden sich dort auch einige Observatorien und die darin stehenden Teleskope werden zu Forschungszwecken von insgesamt 11 Nationen betrieben. Man betrachtet den Gesamtkomplex als größte Sternwarte der Welt.
Wir konnten natürlich nicht in die Observatorien hineingehen, denn der Führer sagte etwas von ca. 50.000 US-Dollar Verlust bei jedem Tag ohne freie Sicht und Forschungen, aber stattdessen haben wir einen unbeschreiblich schönen Sonnenuntergang auf dem Mauna Kea erleben dürfen!
Die Sonne fiel von oben in eine geschlossene Wolkendecke hinein, doch da sich darin eine relativ große Lücke auftat, konnten wir den Sonnenuntergang dieses Tages innerhalb kurzer Zeit sogar zweimal sehen! Und dann dieses Rot am Himmel – einfach unbeschreiblich … hoffentlich geben es wenigstens die Fotos für euch wieder.
Dass es kurz danach aufgrund der Äquatornähe innerhalb von nur ca. 20 min stockdunkel wird, wussten wir alle, die wir schon so einige Sonnenuntergänge auf Hawaii erleben durften. Wir haben recht schnell danach den Gipfel in den beiden Tourbussen verlassen und wurden zusammen mit den anderen ca. 20 Touristen unserer Reisegruppe auf ein kleines Plateau etwas unterhalb der Bergspitze gebracht. Dort haben Maka und Ehitu, so die Namen unserer beiden Kleinbusfahrer und Reiseführer, zwei transportable und computergesteuerte Teleskope aufgebaut, um uns in den nächsten zwei Stunden einen wolkenfreien und dadurch sternenübersäten Himmel ganz nah zu zeigen und uns nebenbei viel über Sternenbilder, Planeten und Galaxien näherzubringen.
Carsten und ich haben dadurch zum ersten Mal so richtig verinnerlicht, wie man die sichtbaren Planeten unseres Sonnensystems aufgereiht an einer Himmelsachse mit bloßem Auge erkennt und konnten sogar Venus, Mars, Jupiter und Saturn durch das aufgestellte Teleskop genauer betrachten. Für mich wurde dadurch ein Traum wahr, denn ich habe tatsächlich die Ringe von Saturn in Echt gesehen! Außerdem habe ich gelernt, wie ich das Sternzeichen Skorpion am Himmel finde und auch, wie die Lage meines eigenen Sternzeichens, den Schützen, zu ermitteln ist. Schade nur, dass man eine solche Pracht inklusive einer prall gefüllten Milchstraße nicht mit einer Standardkamera einfangen und sich immer wieder an diesen Bildern ergötzen kann. Aber ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass jegliche Kälte schier zur Nebensache wurde.
Aber zurück zum Irdischen. Auf Big Island haben wir am längsten verweilt und da die Insel wirklich groß und jede Ecke sehenswert ist, haben wir insgesamt zwei Unterkünfte darauf gebucht: eine im Westen im Örtchen Captain Cook und eine im Osten in der Nähe der Hauptstadt Hilo.
Unsere ersten fünf Tage waren wir im B&B von Svetlana und Lee – ein Traum!
Allein schon die Auffahrt zu dieser Unterkunft wäre eigentlich einen gesonderten Blogeitrag inklusive Actionvideo wert.
Von der Hauptstraße schlängelt sich ein unbefestigter, eher als off-road zu bezeichnender Weg mit ca. 1,5 km Länge und 125 Höhenmetern mitten durch riesengroße Kaffeeplantagen ohne jegliche Zäune und an nur zwei anderen Häusern vorbei. Man fährt da schon freiwillig äußerst langsam, zumal man keine weite Sicht nach Vorne hat und jederzeit damit rechnen muss, dass flinke Mungos oder ausgewilderte Schweinefamilien den Weg kreuzen könnten.
So haben wir auf diesem Abschnitt quasi unsere ersten Offroad-Erfahrungen mit dem kleinen und wendigen Jeep Wrangler (im Gegensatz zu Oahu und Kauai nur ein Zweitürer und somit um einiges kürzer) sammeln können, die wir dann bei den noch folgenden Geländefahrten sehr gut anwenden konnten. Diese Zufahrt nahm einem jegliche Angst vor heftigem Hin- und Herwackeln, tiefen Schlaglöchern und Neigungen, bei denen man in Deutschland sicherlich Angst um sein Auto gehabt hätte.
Diese Unterkunft können wir auf jeden Fall nur jedem weiterempfehlen! Abgesehen davon, dass Svetlana und ich auch noch eine andere gemeinsame Sprache als Englisch haben, sind die Gastgeber sehr herzlich, frühstücken immer mit den Gästen mit und teilen dabei nur zu gern ihr Wissen darüber, was man in dieser Gegend auf jeden Fall sehen und erleben sollte. Das Frühstück wird von Svetlana täglich frisch zubereitet und besteht nur aus natürlich, hier von der Insel stammenden Zutaten, welche sie oder Lee zuvor auch noch zum größten Teil aus dem eigenen Garten eingesammelt haben.
Generell ist dieses B&B ein hervorragendes Beispiel dafür, dass man ein solches Unternehmen im Einklang mit der Natur führen kann: das Regenwasser wird gesammelt und zum Duschen und Waschen benutzt, das Essen kommt wie gesagt hauptsächlich aus dem eigenen Garten bzw. von den direkten Nachbarn und die Hühner, welche für die täglich benötigten Eier sorgen, dürfen sich tagsüber ungehindert im großzügig angelegtem Grundstück bewegen.
Dieses wiederum beheimatet aus unserer Sicht pure Exotik und uns in der Regel nur aus dem Supermarkt bekannte Erzeugnisse, wie z.B. Macadamia …
… Banane, Surinamkirsche …
… Brotfrucht, Taro, Papaya, Mango, Sternfrucht, Ananas, Lilikoi …
… und noch so vieles mehr.
Die andere Unterkunft lag im Osten der Insel, direkt an den Kulaniapia Falls.
Auch hier führte ein sehr langer Weg, diesmal fast 6 km lang, von der Straße bis zum Schlafplatz durch riesige Macadamia-Plantagen, allerdings diesmal über eine enge, dafür sehr gut ausgebaute Teerstraße. Wir haben uns für dieses Ressort vor allen Dingen deshalb entschieden, weil sich dort ein 36 m hoher Wasserfall in eine Art Badestelle ergießt, wobei sich beides in direkter Nähe zur Unterkunft befindet. So hat man zum Beispiel schon von der Frühstücksterrasse einen fantastischen Blick auf die herabstürzenden Wassermassen und das beständige Rauschen wiegte uns abends immer zuverlässig in den Schlaf.
Da die ganze Gegend Privatgelände ist, hat man beim Baden eben auch keine Massen an Mitbadenden zu erwarten. Das Baden musste allerdings schon morgens beim Personal angekündigt und die lebensrettenden Hinweise per Unterschrift von allen Schwimmern bestätigt werden – Amerika und seine (Haftungs-)Gesetze! Die insgeheim gehegte Erwartung an diesen Ort der Ruhe hat sich am Ende aber mehr als erfüllt, denn bei unserem Badegang hat sich außer uns nur eine Familie mit erwachsener Tochter dorthin bewegt, aber sie haben sich doch nur kurz ins Wasser getraut. So hatten wir größtenteils die ganze Naturschönheit nur für uns. Dabei lernten wir unter anderem recht flott, wie die sehr doch die stetigen Ströme des Wasserfalls unaufhörlich in Richtung des Abflusses oder an den Uferrand schieben können, sodass ein direktes Schwimmen zum freien Fall selbst fast unmöglich war.
Zum Glück gab es dort ein Kanu, mit dessen Hilfe und Carstens Armkraft schafften wir es endlich mal, ganz nah an den Wasserfall bzw. direkt unter ihn zu kommen – ein einmaliges Erlebnis!
Das Element Wasser war auf dieser Insel endlich so eine Art von Begleiter, wie wir es uns von Hawaii erhofft hatten. So gibt es auf Big Island unglaublich viele und traumhafte Strände.
Für jeden Geschmack ist etwas Passendes dabei, egal ob man lieber Schnorcheln oder nur Baden wollte.
Insbesondere von den Vertretern der hiesigen Tierwelt wurden wir so richtig verwöhnt.
Neben den vielen atemberaubenden Schnorchelspots mit üppigen Korallenbänken und den vielen bunten Fischen darin …
… waren auch immer mal Schildkröten im Wasser oder am Ufer präsent.
Und obwohl wir uns inzwischen schon so sehr an sie gewöhnt hatten, entglitt uns doch noch immer wieder ein „Schau da!“ wenn man eine entdeckte.
Alleinig auf dieser Insel haben sich uns zwei andere Tierarten gezeigt, die es ausschließlich wohl nur auf Hawaii gibt: Spinnerdelphine und Hawaii-Mönchsrobben.
Während wir das Treiben der Delphine nur aus der Ferne vom Ufer aus beobachten konnten und uns trotzdem sehr an den verrückten Sprüngen des Nachwuchses erfreuten, sahen wir einer der überaus seltenen Mönchsrobben (man schätzt die weltweite Gesamtpopulation dieser akut vom Aussterben bedrohten Art auf nur ca. 600 bis 1400 Tiere) knapp eine Stunde lang aus nächster Nähe zu, wie sie sich mühevoll aus dem Wasser auf den Sandstrand ächzte, wälzte oder robbte – je nachdem, wie man dieses augenscheinlich Kraft zehrende Bemühen bezeichnen möchte.
Als sie es dann endlich schaffte und sich zum Schlafen legte, kamen zwei junge Frauen vorbei und haben dieses Areal weiträumig mit Fähnchen und Hinweisschildern abgesteckt, damit auch ja keiner die Ruhephase des Tieres stört. Wir haben mal eine der Mädels gefragt, ob und wie sie gewusst haben, dass die Robbe hier rauskommen wird, aber für die Hawaiianer ist der Schutz dieser und anderer Tiere nicht nur eine Sache der Ranger. Wenn jemand ein solches Tier in Strandnähe sieht, ruft man eine offensichtlich sehr bekannte Telefonnummer an und man bekommt sofort die Info, wo sich in unmittelbarer Nähe Schilder und Absperrbänder zum Abstecken der Umgebung finden lassen. So kann am Ende jeder etwas dazu beitragen, dass sich diese Meeresbewohner am Strand ungestört erholen können.
Insbesondere für die einheimischen Schildkrötenarten, Mönchsrobben und Spinnerdelfine gibt es rigorose Gesetze, die mitunter Strafzahlungen von bis zu 25.000 US-Dollar vorsehen – allein schon das Berühren bzw. Streicheln oder Festhalten der Tiere kann zu solchen Geldbußen führen.
Ein anderes Tierchen ist auf dieser Insel zwar ebenfalls allgegenwärtig, wird von den Einheimischen aber nicht besonders beliebt – der Coqui-Frosch, kurz Coqui. Diese kleinen, nur ca. 2,5 cm großen, braunen Frösche fangen mit ihrem Quaken an, sobald es dunkel wird, was auf Hawaii demnach schon um 18:30 der Fall ist. Ab da rufen sie so lange nach einer Partnerin, bis sich eine ihrer erbarmt … dies kann mitunter aber auch gut und gern mal die ganze Nacht dauern. Nicht schlimm? Ihr hochfrequentes Quaken (entsprich in etwa ihrem Namen: „Kookii“) erreicht eine Lautstärke von fast 100 Dezibel … und das eben die ganze Nacht von zig dieser Tierchen.
Da es auf dieser Insel für sie keine natürlichen Feinde gibt, haben sie sich diese eingeschleppten Puertoricaner seit den 90ern rasend schnell über die gesamte Insel verbreitet und sorgen seit ca. 2005 für zahlreiche Beschwerden bei Touristen und Einheimischen. Wir hingegen hatten selbst mit ihnen keine Einschlafprobleme, auch nicht im unaufhörlichen Duett mit dem Rauschen des Wasserfalls – Gott sei Dank.
Apropos Strände. Auf Big Island gibt es sie gleich in zig verschiedenen Farben.
Die weißen, gelben und schwarzen Sandstrände kannten wir bereits, aber einer mit grünem Sand?! Da mussten wir natürlich hin. Uns wurde schon im Vorfeld berichtet, dass es nicht besonders empfehlenswert ist, den ca. 4,5 km langen Weg zwischen Parkplatz und dem Strand mit dem eigenen Auto zurückzulegen, denn hier braucht man wahre Off-Road-Kenntnisse und vor allem eine genaue Vorstellung davon, wo es eigentlich lang geht und welche der labyrinthartigen Pistenarme zum unausgeschilderten Ziel führt.
Man kann also entweder eine Stunde immer der Küste entlang bei starkem Wind und sengender Sonnenhitze wandern oder sich für 20 US-Dollar pro Person von dem auf dem Parkplatz wartenden Einheimischen mit ihren TÜV-untauglichen Pickups in ca. 20 min hinbringen lassen.
Ursprünglich wollten wir sogar wandern, aber es ist ein sehr heißer Tag gewesen und Schatten ist auf der gesamten Strecke nicht zu erwarten. Zudem wollten wir nicht zu viel Zeit vertrödeln und daher ließen wir uns auf die fremdgesteuerte Abenteuerfahrt ein. Das war „unser“ Zubringer.
Als unser Fahrer genug Passagiere für seine Kabine und stehend auf der Ladefläche (!) zusammen hatte, fuhren wir los.
Abenteuer pur! Eine Achterbahn kann dagegen sogar schon etwas blass aussehen!
Unser Fahrer kannte seine Wege, brachte uns geschüttelt (nicht gerührt) sicher ans Ziel und wartete geduldig knapp eine Stunde auf unsere Truppe, während diese sich die weltweite Rarität aus nächster Nähe ansah. Die grüne Farbe hat der Sand durch das Mineral Olivin erhalten und dass dieses Mineral ausgerechnet hier vorkommt, haben wir – wie kann es anders sein – einem Vulkan zu verdanken.
Der Maunaloa-Schlackenkegel ist sogar jetzt noch ein zuverlässiger Lieferant von Olivin, welches am Ende nicht nur dafür sorgt, dass der gesamte Strand olivgrün aussieht, sondern auch ein leicht metallisches Glitzern in den Sandkörnern hervorruft. Wenn man den nassen Sand in der Hand hält, könnte man meinen, man hält goldhaltige Kristalle in den Händen und die in jedem befindlichen, rudimentären Goldgräbergene rufen zum Herauswaschen auf. Kein Foto kann dieses dezente Glitzern wiedergeben – das muss man einfach mit eigenen Augen gesehen haben!
Kurz vor dem Green Sand Beach kamen wir an einem anderen Punkt auf dieser Insel vorbei, den man unbedingt gesehen haben muss. Am South Point steht man nämlich am südlichsten Punkt der gesamten Vereinigten Staaten von Amerika.
Wenn man dort steht, sieht man eigentlich fast nichts anderes als Ozean und Himmel sowie die Wagemutigen, welche von einer Rampe 12 m von den Klippen in die Tiefe springen, um danach eine wenig vertrauenserweckende und kraftraubende Hängeleiter wieder hoch zu klettern.
Damit haben wir dieses Jahr also beide, als südlichster Punkt der USA bezeichnete Orte gesehen – zum einen im Februar auf Key West in Florida (Festland) und hier nun South Point auf Big Island (absolut).
Ein für uns immer wieder sehr wichtiges Thema haben wir bislang noch gar nicht erwähnt: das Essen. Auf Big Island sind wir in den Genuss von vielen hiesigen Sachen gekommen, die wir zuvor so noch nicht probieren konnten. Zum Beispiel Kona-Kaffee, den wir auf unserem Weg zum B&B von Lee und Svetlana sogar beim Wachsen zugucken konnten …
… Weiße Ananas, die nur auf dieser Insel wächst und aufgrund des weitaus geringeren Säuregehaltes als in anderen Sorten sehr viel süßer und angenehmer schmeckt …
… sowie die oben schon erwähnten Macadamia-Nüsse, die man sicherlich auch frisch gepflückt selber knacken könnte, wenn die Schale nur nicht so hart wäre. Wir lernten Lilikoi, die hiesige Passionsfrucht, näher kennen und meine heißgeliebten Strawberry Guavas habe ich sogar auf dem Rückweg vom Wasserfall zum Resort eigenhändig einsammeln können.
Von den Früchten der Natur mal einen Schwenk zu weiteren ganz besonderen Essenshighlight, die wir einheimischen Mädels zu verdanken haben. Wir wollten eigentlich schon lange ein typisches hawaiianisches Gericht namens Laulau (in Bananenblättern gegartes Schweinefleisch) probieren, aber es hat nie geklappt, denn entweder war der Laden schon zu oder das Laulau kurz vor uns ausverkauft. Rene und Sharrie haben wir per Zufall im Kulaniapia Ressort kennengelernt, wo sie einen Bekannten besuchten und im typisch amerikanischen Smalltalk erwähnten wir wohl auch unser Pech mit dieser Spezialität. Wir waren am nächsten Morgen sehr überrascht, als Sharrie bei unserem Frühstück auftauchte und einen von vier Laulau mitbrachte, die sie am Vorabend selbst von den Nachbarn geschenkt bekamen und den einen eben nicht mehr aufessen konnten.
Sie hat auch gleich alles Notwendige mit dem Küchenpersonal des Hotels geklärt und somit kamen wir endlich in den Genuss dieser absolut leckeren, hawaiianischen Spezialität.
Schon beim allerersten Aufeinandertreffen am Vorabend haben uns Rene und Sharrie bei einem anderen Essensexperiment unterstützt, denn wir erzählten ihnen, dass wir auch das auf Hawaii so beliebte Dosenfleisch namens Spam probieren wollten und dafür extra mal eine solche Dose im Supermarkt gekauft haben.
Allerdings waren die beiden Einheimischen sehr überrascht, dass wir es roh (aus der Dose) essen würden, denn hierzulande weiß jeder, dass eine Scheibe Spam angebraten werden muss. Sharrie überzeugte Carsten, seine Dose aus dem Zimmer zu holen, während sie den in der offenen Küche an einem erstklassigen Mehrgängemenü werkelnden Koch überzeugte, nebenbei doch bitte auch unseren Spam anzubraten. Am Ende haben wir den direkten Test zwischen zwei rohen und mehreren gebratenen Scheiben gehabt und müssen natürlich wir dem hawaiianischen Volk Recht geben, denn in diesem für uns außergewöhnlichen Zustand kann man das bei uns wohl am ehesten mit Frühstücksfleisch vergleichbaren Schnellimbiss sogar richtig genießen.
Mein persönliches, alkoholisches I-Tüpfelchen war an diesem Abend noch ein auf Maui hergestellter Ananaswein – fruchtig, leicht und lecker! Damit wusste ich schon, was ich auf der nächsten Insel gerne wieder trinken würde, auch wenn es den Einheimischen eher nach französischen, spanischen und italienischen Weinen gelüstet. Das war in dem Glas neben den Strawberry Guavas 🙂
Ich könnte noch seitenweise so weitermachen! Aber wirklich alle Dinge aufzuzählen, die wir allein auf dieser Insel gesehen haben und erleben durften, würde den Rahmen eines Blogeintrags noch mehr sprengen, als es ohnehin schon bis hier der Fall ist. Deshalb kann ich leider weder auf das Städtchen Hilo …
… noch auf die Vulkanlandschaft Kahuku Unit als ein besuchbarer Ableger des Volcanoes Nationalpark …
… auf mehrere Panoramastraßen entlang der Küste …
… auf diverse Wasserfälle …
… oder auf die von uns besuchten, zahlreichen Strände näher eingehen …
Sehenswert war aber alles davon!
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