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Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2019 19.
Mai

Der Monat Mai hat sich bislang zwar recht kĂŒhl und vergleichsweise bewölkt gezeigt, aber das tat unserem Freizeitspaß dennoch keinen Abbruch. NatĂŒrlich legt man als Arbeitnehmer sehr gerne einige Erlebnisse lieber auf ein ganzes Wochenende, als nur auf ein kleines VergnĂŒgen am vergleichsweise kurzen Feierabend … das gilt fĂŒr uns in erster Linie bei Treffen mit Leuten und den damit ggf. verknĂŒpften Kurztrips. Als uns Jesus, welchen wir letztes Jahr ĂŒber Couchsurfing in Miami kennenlernten, im Dezember in Dresden besuchte, haben wir gleich das erste Mai-Wochenende fĂŒr ein Gegentreffen seiner neuen Wahlheimat eingeplant. Er wohnt jetzt seit etwa einem Jahr in Frankfurt am Main, da er ein Arbeitsvisum fĂŒr Deutschland bekam und dort seinem Beruf im Bankenumfeld am besten nachkommen konnte. Da sowohl Carsten als auch ich von Frankfurt bislang außer der Messe und dem Flughafen kaum etwas anderes gesehen haben, waren wir natĂŒrlich sehr gespannt, was die Stadt sonst noch so zu bieten hat. Was soll ich sagen – wir sind sehr positiv ĂŒberrascht worden!

Eines der schönsten Erlebnisse war eine StadtfĂŒhrung, die von Frankfurt Free Walking Tour angeboten wurde. Unser Tourguide hieß Jenna … 

… und sie hat uns trotz des immer wieder aufs Neue einsetzenden Regens durch einige interessante Ecken der Stadt gefĂŒhrt, auf die wir sonst sicherlich nicht aufmerksam geworden wĂ€ren.

Wir waren eine durch und durch sehr bunt gemischte, aber sehr lockere Gruppe und Carsten witzigerweise der einzige Deutsche von uns allen:

Wir konnten uns unterwegs immer wieder mit den anderen Teilnehmern aus USA, Großbritannien, Schweiz, Bosnien, Singapur, Schweiz, Indien, Weißrußland, Rußland und Brasilien ĂŒber alles Mögliche austauschen und hatten trotz der Sprachenvielfalt sehr, sehr viel Spaß miteinander. Am Ende haben wir uns sogar mit dem jungen Inder Nishant (2. v. r.) angefreundet und fast den gesamten restlichen Tag zusammen verbracht:

Den alten Kern der Innenstadt, genauer gesagt den Römerplatz mit seinen besonders kunstvollen FachwerkhÀusern und einem majestÀtischen Rathaus, fanden wir auf Anhieb sehr sympatisch:

Der Platz hat allerdings auch eine, geschichtlich betrachtet, traurige Stelle:

Bei den dort auf den Buchseiten aufgefĂŒhrten Schriftstellern sind ĂŒbrigens auch zwei aus Dresden mit dabei: Ludwig Renn und Erich KĂ€stner.

Eine weitere, fĂŒr Deutschland historisch sehr bedeutende StĂ€tte, welche uns Jenna zeigte, war die Paulskirche. Dort tagten im Jahre 1848 sowohl das Deutsche Vorparlament als auch die Deutsche Nationalversammlung, bei der die Fragen bezĂŒglich einer Deutschen Verfassung, dem Aufbau des Staates und auch die Ausdehnung des kĂŒnftigen deutschen Reiches vereinbart wurde.

Bei unserer z.T. alternativen StadtfĂŒhrung steuerten wir auch ein paar historisch nicht so bedeutenden Anlaufpunkte an, die aber genau so zu Frankfurt dazugehören, wie die GrĂŒne Soße … dazu spĂ€ter mehr. Wie lernten dabei eben auch etwas ĂŒber die Drogenszene und die mitunter sehr erfolgreichen Gegenmaßnahmen (Stichwort: DrĂŒckerstuben) und das nicht gerade kleine Rotlichtviertel der Stadt:

Bezeichnenderweise liegt dieses ganz nah am Bankenviertel und wie man so erfahren hat, wird hier wohl ausgerechnet zur Mittagszeit der grĂ¶ĂŸte Umsatz erzielt – ein Schuft, wer Bö(r)ses dabei denkt …

Zudem gibt es in Frankfurt so einige Spidermanfiguren an den Fassaden und auf den DĂ€chern zu entdecken: mal in seiner klassischen Gestalt …

… oder durchaus auch als Venom (schwarz statt rot), wie hier auf dem Vordach der „Bar ohne Namen“ :

Aber all das ist nur ein Bruchteil der FĂŒhrung gewesen – um alles darĂŒber zu erfahren, kann ich jedem eine solche Tour durch die Stadt nur sehr ans Herz legen, denn man erfĂ€hrt unter anderem noch, wo das Geburtshaus von Goethe steht, warum auf der Dachspitze vom Frankfurter Rathaus eine Katze sitzt, welche Rolle Kaugummis bei der Stadtentwicklung gespielt haben und wozu die oben erwĂ€hnten DrogenkonsumrĂ€ume gut sind bzw. was damit erzielt wurde.

Nach dieser ca. 2,5 Stunden langen Tour folgten wir sehr gerne der Restaurantempfehlung von Jenna, um auch noch das klassische Gericht aus dieser Gegend probieren zu können: Frankfurter GrĂŒne Soße und natĂŒrlich dem allseits bekannten Apfelwein (Ebblewoi). Die Apfelweinwirtschaft „Dax“ befindet sich in Sachsenhausen, DEM Kneipengebiet der Stadt, und lĂ€dt in urgemĂŒtlicher AtmosphĂ€re zum Sitzen, Essen und Trinken ein.

Zur „Grie Soß“, dem kalten Sieben-KrĂ€uter-Mix, haben Carsten, Jesus und ich jeweils ein Schnitzel genommen, Nishant entschied sich fĂŒr die vegetarische und eigentlich sehr viel ursprĂŒnglicheren Zusammenstellung mit gekochten Eiern. Beide Variationen sind Ă€ußerst lecker!

Am darauffolgendem Tag haben wir auf den Rat von Maria, der Freundin von Jesus, gehört und sind, obwohl ursprĂŒnglich ein Verlassen Frankfurts nicht geplant war, mit den beiden im Auto zum ca. 70 km entfernten RĂŒdesheim aufgebrochen. Bereits auf dem Weg dorthin waren Carsten und ich von der Schönheit des Rheintals sehr angetan – vor allem die Menge an Burgen und Burgruinen hat uns sehr ĂŒberrascht. Wir wollten unbedingt zur Loreley, denn wenn man schon einmal in dieser Gegend ist, muss man diesen Felsen einfach gesehen haben!

Die Loreley selber sitzt allerdings nicht wie man erwarten könnte dort oben, sondern unten, direkt am Rhein – ganz vorne auf der Spitze der Hafendamm-Mole bei St. Goarshausen (am Ende der Landzunge links im Bild):

Von dort war der Rhein natĂŒrlich im Nu zu erreichen und ich konnte der Versuchung, meine FĂŒĂŸe ins Wasser einzutauchen, einfach nicht widerstehen. Das Beweisbild gibt es wie immer in meiner FĂŒĂŸe-im-Wasser-Fotosammlung    🙂

Auf dem RĂŒckweg fuhren wir fĂŒr einen weiteren Zwischenstopp nach RĂŒdesheim. Diese Stadt ist touristisch voll und ganz erschlossen, wie wir beim Schlendern durch die gerade mal 2 m breite Drosselgasse und die benachbarten StrĂ€ĂŸchen und GĂ€sschen schnell feststellen mussten. Nippes und Tand aus ganz Deutschland (z.B. Kuckucksuhren aus dem Schwarzwald, Weihnachtsfiguren aus dem Erzgebirge und Diverses aus Bayern) wird hier dem internationalen Publikum zum Kauf angeboten, sodass uns persönlich sogar ein wenig der direkte Bezug zum Rheintal und der Weinregion fehlte – hier kann man sich fĂŒr die Lieben daheim gleich mit allem eindecken, was man sicherlich sonst nur mĂŒhsam auf einer Fahrt durch alle 16 BundeslĂ€nder zusammenklauben könnte:

Zum GlĂŒck waren wir aber noch weit außerhalb der Saison, denn ich kann mir vorstellen, dass es hier in der Sommerzeit von Touris nur so wimmelt. Obwohl die HĂ€uschen und LĂ€den mitunter sehr hĂŒbsch sind, wenn auch zum Teil inzwischen etwas abgerockt, waren wir mit der Besichtigung doch recht schnell fertig, denn inzwischen forderten Hunger und Durst ihren Tribut. Maria hat deshalb ein Abendessen auf dem „Weingut Magdalenenhof“ vorgeschlagen und wir als AuswĂ€rtige haben uns voll darauf eingelassen. Bereut haben wir nix, denn die Empfehlung war echt klasse! Maria, Jesus und ich gönnten uns zu dritt diesen Testkreisel der dortigen Weine:

GlĂŒcklicherweise haben sich unsere Geschmacksknospen auf unterschiedliche Weine gefreut und so waren wir uns nach kurzem Nippen von allen GlĂ€sern sehr schnell einig, wer was am liebsten trinkt. Das Essen war aber auch sehr lecker und die KĂ€seplatte fĂŒr zwei Personen war einfach genial – fĂŒr 17 Euro Ă€ußerst ĂŒppig und vielfĂ€ltig:

Erst am Montag sind Carsten und ich wieder zurĂŒck nach Dresden gefahren, denn Dank unserer Überstunden konnten wir den gesamten Tag fĂŒr eine völlig entspannte RĂŒckreise gen Osten freimachen. Unsere Arbeitswoche war dadurch natĂŒrlich kĂŒrzer und das nĂ€chste Wochenende fing fĂŒr uns bereits schon gleich am Freitagabend wieder mit einen kleinen Event an. Lars Hitzing, einer der Phrase4– Stammautoren, hat ein neues Buch veröffentlicht. So planten wir am 10. Mai im kleinen, sehr liebevoll ausgestatteten Buchladen Shakespeares Enkel die Premiere seines neuen Kurzgeschichtenbands „Destiller’s Edition“ ein.

NatĂŒrlich wurden ein paar Geschichten daraus vorgelesen und einige davon habe ich bereits im Rahmen der Phrase4-LesebĂŒhne gehört. Die Frau zur Lars‘ Linken ist ĂŒbrigens Katharina Salomo, seine Verlegerin:

Es war ein sehr vergnĂŒglicher Abend mit guten Storys, interessanten GesprĂ€chen nach der Lesung der vier ausgewĂ€hlten Geschichten und auch einigen GlĂ€sern mit leckeren Quittenwein aus der kleinen Eckkneipe gegenĂŒber    🙂

Am darauffolgenden Samstag wollten Carsten und ich an einer Igeltour teilnehmen, die am Dr.-KĂŒlz-Ring in der Innenstadt beginnen sollte. Wir waren zwar zusammen mit weiteren 10 Interessierten rechtzeitig an Ort und Stelle, doch am Ende fehlte die Tourleiterin. Das war uns noch nie passiert! Nachdem wir alle ganz brav eine gute halbe Stunde auf die Frau gewartet haben, sind wir leicht enttĂ€uscht auseinander gegangen. Immerhin hatten wir aber superschönes Wetter und wir entdeckten auf dem Altmarkt einen kleinen FrĂŒhlingsmarkt, welcher weit sichtbar durch einen in den blauen Himmel ragenden Maibaum angekĂŒndigt wurde:

Dort schlenderten wir etwas herum und auf der Prager Straße entdeckten wir auch noch, dass dort gerade die 1. Dresdner Bierbörse erneut zum Herumlaufen und Verweilen einlud. Zur Mittagszeit war es mir fĂŒr ein Bier noch etwas zu frĂŒh, aber obgleich dieses neuen Wissens kehrten wir am Nachmittag nochmals mit Kerstin ganz spontan dorthin zurĂŒck. Eigentlich hatten wir uns nur zum Kaffee verabredet, aber um das schöne Wetter so richtig ausnutzen zu können, liefen wir zu dritt noch einmal an den StĂ€nden der beiden MĂ€rkte vorbei. Carstens Interesse lag wie ĂŒblich eher beim Essen …

… wĂ€hrend ich mich mit den Schottischen Biersorten beschĂ€ftigt habe. Das GetrĂ€nk auf dem Tisch (s.o.) ist Scottish Brown Ale. Die andere Sorte (s.u. rechts) hieß Belhaven Stout und war wirklich-wirklich dunkel!

Wie man unschwer erkennt, lĂ€ĂŸt Carstens Cola die Sonnenstrahlen noch durch, bei meinem Stout hat das nicht mehr funktioniert    đŸ™‚
Wir hatten alle unseren Spaß dort und wurden auch kulinarisch je nach Geschmack fĂŒndig.

Aber das noch laufende Wochenende ist (endlich mal) gĂ€nzlich ereignislos und so komme ich wenigstens heute dazu, einmal ĂŒber die zwei davor liegenden zu berichten    đŸ˜‰    fĂŒr die kommenden Wochen und Wochenenden haben sich schon wieder viele Termine bei uns eingefunden – dazu aber erst spĂ€ter an dieser Stelle mehr.

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