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Kommentar:   

 
Manchmal hat man eben Lust darauf, etwas zu schreiben   ;0)

 
Web|log,  der;  -s,  <engl.>,  meist abgekürzt mit "Blog"
   
Digitales Tagebuch im Internet. Ein Weblog ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Es ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt. Die Tätigkeit des Schreibens in einem Blog wird als "bloggen" bezeichnet.

Quelle: http://www.wikipedia.de    


 
2024 28.
Feb

Euer Daumendrücken scheint geholfen zu haben, denn wie im letzten Blogeintrag gehofft, konnten wir Stephanie mit eurer Unterstützung schon am 19.2. (Montag) aus dem Krankenhaus abholen – die zweite Blutkultur hintereinander war „bakterienfrei“ und die Antibiotikabehandlung endete zudem mit der letzten intravenösen Verabreichung einen Tag zuvor am Sonntagmorgen. Die darauf folgende Woche, in der Carsten und ich noch Urlaub hatten, wurde dann von uns dreien allerdings so intensiv genutzt, dass erst jetzt der nächste Blogeintrag möglich wurde – sorry dafür, dass ich euch etwas uninformiert über Stephanies Zustand und Krankenhausaufenthalt bzw. die bereits erfolge Entlassung gelassen habe.

Und das ist zwischenzeitlich (schon wieder so alles) passiert:

Solange das Kind noch im „laaaaaanweiligen“ Krankenbettchen verbleiben musste, …

… haben wir sie natürlich jeden Tag besucht, …

… mit diversen Leckereien versorgt, …

… sehr sehr sehr sehr sehr viel gelacht, …

… gespielt …

… und auch an einem tollen Geschenk aus Dresden gepuzzlet:

Vielen lieben Dank dafür, Barbara !

Apropos Dank: sehr dankbar war Stephanie uns auch, dass wir ihr zwischenzeitlich einen Besuch beim Friseur ermöglichen konnten … nein, nicht zum Schneiden oder in Form bringen (so eitel ist sie dann doch noch nicht geworden), sondern ganz einfach nur zum Haare waschen. Im Krankenhausbett ist das ja nicht sonderlich gut machbar und aufgrund ihres zentralen Venenkatheters (ZVK) am Hals war Duschen nicht möglich. Doch beim Friseur gibt es diese praktischen Waschwannen, die sich um den Hals schmiegen und somit Waschwasser erfolgreich vom ZVK fern gehalten wird. Also bekam unser Kind einen Termin und von Carsten die dafür notwendigen Transfers in die Stühle:

Das abschießende Föhnen (30 min lang!) musste als kleines Verwöhnprogramm sein   😉

Und dann rückte der Tag der Wahrheit näher: wenn diese (zweite) Blutkultur auch negativ wird, …

… könnte Stephanie wieder in die große, weite Welt entlassen werden. Das Ergebnis stand schon am Wochenende fest und am Sonntagmittag wurde der ZVK entfernt:

Wir konnten sie dann inklusive Medikation und Entlassbericht am Montagnachmittag abholen …

… und zurück zu uns in die Residencia OLCA holen, wo sie sich neben unserem ganztägigen Beisammensein und einem schön großen Bett aber vor allem über leckeres Essen, wie z.B. ein solches Frühstück, …

… und vor allem über sehr viel mehr Beschäftigung freute. Da darf es dann auch gerne mal nur ein plumpes Spülen bzw. Abtrocknen sein:

Alles ist nämlich viel besser, als den ganzen Tag nur im Bett zu liegen – entsprechend sah dann auch unsere Restwoche aus   🙂

Am Dienstag fuhren wir nach Geesthacht, wo wir neben einem Spaziergang an der Elbe auch ein paar Termine und nette Treffen ausgemacht hatten. Aber zunächst dieses gewohnte Bild:

Wir sind wieder auf Tour! Endlich!!! Inklusive der schon aus Kanada bekannten „Selfie-Time“:

Es war zwar noch ein wenig kalt, aber dafür hatte es endlich mal aufgehört zu regnen. Die zweite Tageshälfte verbrachten wir dann in der Vamed-Klinik … diesmal aber nur für sehr schöne Besuche und nicht als Patient. Zum einen trafen wir uns mit jemandem vom Sit’n’Skate, die gerade zur Reha hier ist, und zum anderen ließen wir uns beim damaligen Neurologen und einmal auf ihren beiden Stationen IMC und B2 blicken. Man ist dort immer wieder entzückt, was Stephanie in den letzten drei Jahren so alles geschafft hat und wie sehr sie sich entwickeln konnte. Vor allem, da sie hier ja noch von der Charité überführt im Wachkoma bzw. völlig sediert ankam und in der Anfangszeit weder sprechen, essen oder gar atmen konnte. Jeder bewundert nun ihre Fortschritte und ein bisschen ist sie hier auch schon so etwas wie eine „Legende“ geworden, die anderen Patienten und vor allem deren Angehörige Mut vermitteln kann, was am Ende doch noch alles erreichbar sein könnte.

Klar, wir können es nicht genau definieren, aber wir denken, dass ihr erfolgreicher Weg zurück in einen zunehmend selbst bestimmten Alltag an dem Mix aus ihrem unbändigen Willen, der supertollen Betreuung bei Pflege und Therapien sowie auch unseren unermüdlichen Anstrengungen, ihr Gehirn mit vielen Kleinigkeiten auf Trab zu halten, lag und liegt. Anfangs noch fast ohne jegliches Feedback von ihr, aber dann peu a peu mit kleinen Schrittchen kämpfte sie sich mit der Unterstützung von so vielen Leuten zurück ins das nun schon wieder Freude bringende Leben – dafür gilt weiterhin unser innigster Dank an alle Beteiligten, die zu diesem (Zu-)Stand beigetragen haben. Egal ob mit großen oder auch nur kleinen Gesten oder Aufeinandertreffen … am Ende hilft alles, was die Runzelkugel da oben im Schädel zum Arbeiten bringt – davon sind wir ganz fest überzeugt.

Zurück zum Dienstag, den wir mit einem leckeren Sushi-Essen aus Geesthacht abschließen konnten – das Kind war mehr als glücklich, auch wenn wir es nicht zu Genüge auf dieses Foto bannen konnten   😉

Am Mittwoch nutzten wir zur Abwechslung mal wieder den ÖPNV, um in die Hamburger Innenstadt zu fahren:

Dort hatten wir nämlich zwei Touren gebucht: zuerst ging es zu der des Chocoversums – nee Carsten, falsche Einstellung!

Inklusive „Bau-deine-eigene-Tafel-Schokolade“ …

… bekommt man hier einen sehr interessanten Einblick in die Welt der Schokolade – von der Kakaopflanze (braucht ca. 30 Jahre, bis sie zum ersten Mal verwertbare Früchte trägt) und Bohne (diese bittere Knabberei hat mir schon recht gut geschmeckt) …

… bis zum fertigen Endprodukt:

Und bei fast jeden Produktionsschritt konnte man das (Zwischen-)Ergebnis probieren: die weiche Bohne frisch aus der Kakaofrucht, die getrocknete und geröstete Bohne, die erste Masse mit noch kleineren Stückchen und ohne Zucker, die finale Masse mit der Unterscheidung Zartbitter und Vollmilch, sowie natürlich auch das erkaltete Endprodukt:

Leider mussten wir uns beim Endprodukt mit unseren sehr viel kleineren Werkstatt-Kreationen zufrieden geben   🙁

Unsere zweite gebuchte Tour des Tages führte uns durch das Labyrinth und die verschiedenen Themenbühnen (Brand, Störtebeker, Pest, Serienmörder, Inquisition etc.) des Hamburg Dungeon – nur die Fahrgeschäfte (Wasserbob & Freefall) musste Stephanie leider auslassen.

Da das Ganze wie ein Theaterstück gehandhabt wird, ist fotografieren während der Vorstellung verboten und somit bleibt uns nur diese eine im Bild festgehaltene Erinnerung: die OLCAs im Fegefeuer – passt doch perfekt zu uns, oder?

Und da Hamburg, Deutschland und die Welt quasi ein Dorf sind, haben wir ausgerechnet bei unserer 90-minütigen Tour auch gleich noch jemand aus Stephanies Schulzeit in Dresden wiedergetroffen, an die (Person & Schule) sich das Kind leider so gar nicht mehr erinnern kann. Was uns aber am Ende aber nicht davon abgehalten hat, zusammen noch ein Stündchen quatschend und in Erinnerungen schwelgend in einem Café zu verbringen. Wie oben beschrieben: jedes Aufeinandertreffen und noch so kleines Wiedersehen strengt die grauen Zellen da oben an und könnte vielleicht zu neuen Verbindungen bzw. Verknüpfungen führen. Denn Stephanie erinnert sich meistens nicht sofort, aber nach ein paar Tagen kramt sie manchmal dann doch ein paar Bruchstücke aus den tiefen Tiefen der Gehirnwindungen hervor. Es ist ja nicht alles zerstört da oben, meist fehlen bei ihr nur die Wege zum Inhalt. Also machen wir natürlich gerne mit so Kleinigkeiten immer weiter und hoffen auf (Teil-)Erfolge.

Der Donnerstag wurde bei uns ein kleiner Ruhetag und blieb fast ohne neue Eindrücke in bekannter Umgebung, denn Carsten hatte einen ganztägigen Workshop mit seinen Arbeitskollegen und somit blieben Stephanie und ich zuhause und vertendelten anderweitig unsere Zeit – u.a. mit Lesen, Essen, Therapien, Quatschen und Spielen:

Doch am Freitag ging es wieder los und wir sind erneut mit S-Bahn …

… und U-Bahn …

… zum nächsten Hamburger Veranstaltungsort gefahren:

Im Planetarium bewunderten wir zunächst die sehr sehenswerte Ausstellung im Foyer …

… und besuchten anschließend zwei Vorstellungen im Kuppelinneren: einmal ein Film über unsere Planeten und einmal ein Ausflug in unsere Galaxien und die Milchstraße. Stephanie war mehr als begeistert:

Nur der Rundumblick über Hamburg von der Aussichtsplattform aus musste sehr kurz gehalten werden, denn kaum waren wir im 9. Stock angekommen und aus der Türe raus, fing es auch schon kräftig an zu schütten und zu winden. Zum Glück was das aber nur ein nordisch-typischer Schauer, denn kaum rollten / liefen wir im Erdgeschoß aus dem Gebäude raus, konnten wir den ganzen Weg trockenen Fußes zurück zur U-Bahnstation laufen – Glück im Unglück.

Den nächsten visuellen und vor allem ans Gehirn gerichteten Overkill an Eindrücken und Einflüssen erlebten wir am Samstag im Phaeno in Wolfsburg.

Ich würde es mit meinen Worten mal so beschreiben: das Phaeno ein riesengroßer Kinderspielplatz mit vielen selbst durchführbaren Experimenten zu u.a. den Themen Optik, Mechanik und Elektrizität, auf dem an diesem Wochenende zeitgleich auch noch eine absolut sehenswerte Lego-Ausstellung stattfand. Wir waren echt geflasht und verbrachten dort mehrere Stunden bis zur Schießung um 18 Uhr!!!

Hier wenigstens mal ein paar bildliche Eindrücke, die ich aus meinen über 400 Fotos herausgepickt habe.

Neben vielen kleineren Lego-Gebilden, wie hier z.B. eine „Otto-Platte“ (und einem Phönix im Hintergrund), …

… und recht großen Themenaufbauten, wie hier z.B. das Trimagische Turnier bei Harry Potter, …

.. gab es auch ganz große Welten mit Hochhäusern, Eisenbahn und Stadtleben:

Neben all diesen Lego-Verlockungen spezialisiert sich dieses „Museum“ zudem fast ausschließlich aufs Mitmachen und Ausprobieren. An dieser Stelle haben wir zum Beispiel das Prinzip eines selbst tragenden Torbogens nachgestellt:

Und waren dabei nicht alleine:

Stephanie konnte es schnell noch fotografieren …

… bevor ich schon wieder alles in Godzilla-Manier niedergerissen habe   😉

An diesem chaotischen Pendel stieß Stephanie aber wie öfters an ihre Grenzen, denn so viel Kraft hat sie dann doch noch nicht in den Händen, um den kleinen Türknauf inklusive des Pendelgewichts, auf eine ordentliche Drehgeschwindigkeit zu bringen – zumal aus ihrer sitzenden Position im Rollstuhl:

Doch Carsten half ihr bei der Benutzung und vor allem bei den Erklärungen des physikalischen oder mathematischen Prinzips hinter dem jeweiligen Experiment. Die Aufbauten sind ja größtenteils für stehende Personen und somit aus einem anderen Aktionswinkel heraus aufgebaut, aber sehen konnte das Kind alles.

Apropos Sehen: hier mein Beispiel dafür, wie weit die Gesichtserkennung noch in den Kinderschuhen steckt

Versuch Nummer 1 war weniger schmeichelhaft …

… und auch die Folgeversuche haben nur sehr selten gestimmt – also da geht noch so einiges!

Und zum Thema Gehen dieses nette Bildchen:

Stephanie war obgleich der wahnsinnigen Geschwindigkeit völlig irritiert   😉

Da kommt mir immer wieder einer meiner Lieblingswitze in den Sinn: Was sagt die Schnecke wenn sie auf der Schildkröte sitzt ? „Huuuuuuiiiiii!!!“   🙂

Carsten setzte im Laufe des Tages unser Kind unter Strom, …

… wir wurden als Wärmesignatur dargestellt …

… und wir waren immer wieder fasziniert, wie manche Dinge so funktionieren oder wie man Kinder auch in einer vermeintlichen Ausstellung über Physik, Mathematik und Chemie so gut bei Laune halten kann. Hier konnte man z.B. Bälle und Tücher unten ins Rohrsystem stecken und diese wurden dann oben mittels Druck und durch Weichen gesteuert wieder ausgespuckt … und mussten natürlich vor dem Bodenkontakt aufgefangen werden:

Also wir können das Phaeno (für Familien mit Kindern) nur empfehlen und selbst die 2,5 Stunden Fahrt in eine Richtung über Bundestraßen und Dörfer konnten uns nix vermiesen – es war ein toller Tag und ein toller Abschluss unserer gemeinsamen Urlaubszeit.

Denn am Sonntag blieb uns neben dem Ausschlafen, Baden und Mittagessen zubereiten …

… nur noch das finale Packen für die Fahrt nach Lüneburg. Nach nun mehr fünf Wochen kam Stephanie zum ersten Mal wieder zurück ins Pflegezentrum – mit einem lachenden und einem weinenden Auge: sie trifft dort ihre Leute wieder, aber unsere 24/7-Betreuung muss für ganze drei Tage (OMG!!!) aussetzen   🙂

Ihr seht, beim Kind und uns ist alles wieder gut, sodass wir nun zurück in einen gewohnten Alltag kommen können … diesen haben wir nun aber eigentlich auch schon seit Montag   😉    denn in ein paar Stunden holen wir Stephanie ja schon wieder bis Sonntagabend nach Hause.

Mal sehen, welche Ausflüge und Überraschungen die nächsten Wochen und Monate so für uns bereithalten. Und da euer Daumendrücken die letzten Wochen in Bezug auf die Krankenhausgenesung so gut geklappt hat, drückt doch bitte weiter für uns und vor allem Stephanie, dass das Jahr 2024 noch viele weitere schönen Dinge für uns in petto haben wird – unsere Liste ist ja noch lang.

Vielen lieben Dank!



2024 22.
Jan

Und schwuppdiwupp sind schon wieder sieben Wochen vorbei … von denen Stephanie aber unter anderen auch dreieinhalb Wochen am Stück bei uns war: über Weihnachten und Neujahr. Da Carsten und ich zwischen den Tagen Urlaub genommen haben, konnten wir natürlich sehr sehr sehr viel Zeit miteinander verbringen und somit bombardiere ich euch jetzt leider nicht nur mit etwas mehr Text, sondern auch gleich mal mit 48 Fotos und 4 Videos – ich konnte mich am Ende einfach nicht entscheiden und noch mehr einkürzen. Dafür schon gleich zu Anfang eine kleine Entschuldigung von mir   🙂

Womit fange ich an? Essen geht immer bei uns   😉

Im letzten Jahr verfolgten wir zu dritt fast alle Sendungen zur 12. Staffel „The Taste“ und wenn schon im Fernsehen von 20:15 bis kurz vor Mitternacht mit Kulinarik um sich geworfen wird, wollten wir auf keinen Fall mit tropfendem Zahn davorsitzen. Also sah unsere Kochsendungsbegleitung u.a. so aus:

Und da wir auf dem Sofa saßen, wurde Stephanie in der Regel „gefüttert“:

Wir hatten während der ganzen Folgen u.a. dies im wechselnden Angebot: türkische Pasten, kleine Würstchen, Gurken, Antipasti, Kartöffelchen, Frikadellen, Tomaten, Mozzarella, Sushi, Fleischtörtchen aus dem Backofen, Fleischwurst, Schnitzel, Datteln & Pflaumen im Speckmantel, Käsecracker etc.. Und am Ende hat sogar Carstens Favoritin gewonnen – Glückwunsch an beide!!!

Aufgrund seiner Krücken und des nicht immer ganz so schönen Wetters blieben wir die Wochen größtenteils in der Wohnung. Nur ab und an gingen Stephanie und ich raus zum Glas entsorgen …

… oder fuhren über unseren Marktplatz zum Einkaufen, …

… z.B. zum Rewe …

… oder zum Rossmann, …

… wo das Kind einmal sogar einen Einkauf komplett alleine durchführen musste – inklusive Aussuchen von Duschgel und Deo und das Bezahlen an der Kasse:

Ich weiß, ich bin gemein   🙂

Doch sie hat sich echt gut geschlagen! Und am Ende war sie äußerst raffiniert, denn sie hat der Kassiererin einfach ihr gesamtes Portemonnaie rübergereicht und sich somit das Hantieren mit dem Geld erspart. An ihrem Aktivrolli fehlt ja leider der Tisch, um darauf auch mal etwas gesichert ablegen zu können.

Für zukünftige Einkäufe (z.B. im Kaufland) bastelte Carsten ihr deshalb eine kleine Korbvorrichtung mit Absicherung vor dem Herunterfallen, damit sie ab sofort selbstständig Ware suchen, hineinpacken und transportieren kann, ohne diese ständig auf den Oberschenkeln oder Knien balancieren zu müssen:

Die finale Version wird natürlich blau sein und passt somit dann auch viel besser zum Rollstuhl, ihrer „Cloudy-Blue“   😉

Da Carsten schon jetzt immer öfter seine Gehhilfen stehen lassen und auf eigenen Beinen herumlaufen kann …

… sind auch die Unternehmungswünsche für 2024 schon wieder notiert …

… und sichtbar platziert worden:

Schließlich wollen wir auch am Ende diesen Jahres wieder eine gut gefüllte Jahreskiste ausbreiten …

… und uns beim Auspacken an die vielen schönen Dinge erinnern können:

Diesmal hatte Stephanie auch eine eigene Kiste befüllt und sie sammelt zudem schon jetzt wieder fleißig für 2024:

Doch bleiben wir noch eine Weile im alten Jahr: unser Weihnachtsfest war echt toll!!!

Traditionell natürlich mit einem kleinen Bäumchen und einem vollgepackten Gabentisch (man sagt mir ungerechtfertigterweise nach, dass ich jedes Kaugummi einzeln einpacken würde) …

… sowie meinem Kartoffelsalat „Olivier“, …

… den Stephanie diesmal fast ganz alleine vorbereitet hat:

Sooooooooooooooooooooooooo lecker war er schon beim Abschmecken:
nämlich schon ganz schön flott und ganz viel in Eigenregie unterwegs:

 
Nach dem Essen (hier zündet das Kind gerade die Kerzen an) …

… und ein paar weihnachtliche Familienfotos …

machten wir es uns auf der Couch gemütlich …

… und packten wie gewohnt …

… stundenlang …

… Geschenk …

… für Geschenk …

… aus:

Keine Angst, auch ich durfte mit auspacken, aber da wir alle drei im Jogginghosenlook waren (Stephanie sowieso, Carsten aufgrund seiner Schiene und deshalb auch ich), gibt es leider kein vorzeigbares Foto von mir. Sorry, mein Blog, meine Fotoauswahl   😉

Völlig unkonventionell verbrachten wir dann auch die anderen beiden Festtage, denn da wir am Ende ja nur zu dritt bzw. unter uns geblieben sind (Andrea und Olivia besuchten uns schon im November für ein paar Wochen), bestand unser Festmahl am 1. Weihnachtstag aus einer selbstgemachten Pizza …

… und am 2. Weihnachtstag aus einer Art Strammer Max:

Wir fanden einfach keine Lust zum aufwändigen Kochen und vor allem viel Essen. Die eigens als Festtagsbraten eingekauften Zutaten bereiteten wir uns dann erst am 28. Dezember zu: Klöße mit Rotkohl und Lendchen:

Neben den „notwendigen“ Arbeiten, wie z.B. das Vorbereiten der Pillen (man beachte den Plastikstreifen von Stephanies Händen bis links über den Stuhl), …

… welche Stephanie sich aus diesem Wust an bunten Smarties für eine Woche auch ganz alleine zusammenstellen kann …

… (so wie auch ihr abendliches Ritual das Medikament Valproat zu pipettieren), …

… konzentrierten wir uns die ganzen (Urlaubs-)Tage hauptsächlich nur auf Dinge, die uns Spaß machten:

Das Lesen eines Buches

Aufgaben mit dem Lük-Kasten

Halma spielen

Mikado

Quizfragen lösen

Lego zusammenbauen

Alle Tagebücher von 2001 bis heute lesen

Diverse Puzzle legen – sowohl in der digitalen als auch in der analogen Welt

Fingerübungen für Rechti und Linki in Spielform

In der Zeitschrift GEO Artikel über Vulkane oder auch Spitzbergen lesen

Ja, selbst Hausaufgaben von den Logopädinnen lösen

Und natürlich Schnibbeln …

… sowie Salate vorbereiten

Ach ja, bzgl. der Festtage sei noch erwähnt, dass wir im Vorfeld fleißig Päckchen für die Nachbarn zusammengestellt haben …

… und Stephanie im Pflegezentrum Kekse mit backen bzw. mit Marmelade bestreichen durfte:

Kochen und Zubereiten ist weiterhin eine ihrer großen Leidenschaften und somit machte es ihr auch gar nichts aus, dass sie ganz alleine die Spieße für unseren Silvesterabend zusammenstecken sollte:

Auch hier sind natürlich wieder Carsten mit Krücken, Stephanie mit Rolli und das schlechte Wetter (Schnee & kalt) Schuld daran, dass wir Silvester so gar nicht vor die Tür gegangen sind. Also gestalteten wir unseren langen Abend mit Fingerfood und lustigen Spielen, wie z.B. einer Fragerunde „Was du schon immer über dich erzählen wolltest“, …

… dem Spiel „Stadt, Land, Vollpfosten“ in der Silvester-Edition, …

… und mit „Activity“ (Zeichnen, Darstellen, Erklären):

Wir hatten aber auch nur zu dritt unseren Spaß, wie dieses Video eindrucksvoll zeigt:

 
Um Mitternacht sind wir dann auf unseren Balkon rausgegangen und haben die Raketen der anderen bewundert sowie unsere eigene Lichtershow mit Wunderkerzen genossen:

Zum Abschluss des Jahres und Start des neuen schenkte ich Stephanie einen Fotokalender für 2024 mit Bildern aus ihrer Kindheit …

… sowie ein Fotoalbum mit 36 Bildern aus 2023 – für jedem Monat habe ich drei Fotos ausgesucht. Es war ein absoluter Volltreffer   😉

Kind ist glücklich, Eltern damit auch!!!

Sie wiederum hat uns hiermit eine tolle Überraschung bzw. ein total leckeres Weihnachtsgeschenk gemacht:

Auf der „Mein Schiff 4“ wurde aus diesen Zutaten der „Kalte Cappuccino“ gemixt – eine alkoholische Leckerei, für die sogar Carsten jederzeit zu haben war:

Das hatte sich Stephanie echt gemerkt und am Ende ganz ohne unsere Hilfe alle notwendigen Flaschen besorgt. Prost!

Tja, wenn sie etwas ausprobieren will, dann lässt sie aber auch nicht locker und hängt sich richtig rein. So wie hier beim Nutzen von Excel (Copy & Paste zwischen Browser und der mit Hilfe von Carsten erstellten Tabelle) …

… oder auch nach dem Angebot, bei Carstens nächsten Haarschnitt den ersten Rundumschlag mit 20 mm zu machen, nachdem er im Januar endlich sein rechtes Bein anknicken und somit der OLCA-Friseursalon im Bad wieder geöffnet werden konnte:

Apropos Reinhängen: ich hatte ja schon in vorherigen Blogeinträgen von unseren Ausflügen in eine Skaterhalle geschrieben und hier sollen nun auch mal ein paar Impressionen in Wort, Bild und Film folgen. Bei unserem ersten Besuch des Sit ’n‘ Skate-Treffens in der i-Punkt-Skaterhalle in Hamburg Hammerbrook Mitte Oktober (links) waren wir noch eine recht kleine Runde, doch Mitte Dezember (rechts) war die Gruppe schon etwas größer:

Letzten Samstag war dann so richtig was los, denn die Halle füllte sich schon recht ordentlich mit Rollis:

Dennoch fanden Stephanie und Carsten auch an dem Tag eine ruhige Ecke für sich, um das vertiefende Kennenlernen ihres Rollstuhls durchführen zu können. Sie trainierten erneut Bremssituationen, ungewollte Rückwärtsfahrten und diesmal verstärkt das Geradeausfahren im Vorwärts- und Rückwärtsgang. Das ist nämlich besonders wichtig, damit sie u.a. alleine in den Fahrstuhl unseres Hauses vorwärts rein und rückwärts wieder rausfahren kann. Leider ist bei uns nicht wie im Pflegezentrum ausreichend Platz zum Drehen in der Kanine. Insbesondere beim Herausfahren eckt sie gerne mal an oder bleibt im Türrahmen hängen, wobei sich die Tür dann schließen kann und ggf. auch schon in eine andere Etage wechselt – wir haben durch die vielen Praxen im 1. OG zum Teil eben auch einen regen Publikumsverkehr.

Jedenfalls hängt sich das Kind bei jedem Treffen immer vollends rein und macht sehr gut mit, um letztendlich ihre Cloudy-Blue noch sehr viel besser im Griff zu bekommen. Carsten schiebt sie z.B. eine Rampe hoch …

… und sie muss nach dem Stoppen und beim Rückwärtsfahren die Kontrolle zurück erlangen – sie es durch Bremsen oder ein bewusstes Drehen in Fahrtrichtung.

Sie hat jedenfalls sichtlich Spaß dabei:

Wie auch diese beiden Videos recht eindrucksvoll zeigen:

 

 
Aber auch das Rückwärtsfahren entlang einer Fläche (symbolisch für die Wände der Fahrstuhlkabine) klappte zum Ende hin immer besser:

Ihr seht, es geht weiter voran mit Stephanies Genesung … langsam aber stetig!!!

Zum Abschluss möchte ich euch noch zwei meiner Lieblingsfotos aus den letzten Wochen zeigen – zuerst dieses herzerfrischende Lachen:

Und auf diesem Bild genießt sie gerade wärmende Sonnenstrahlen, denn der Januar hat uns hier im Norden neben viel Kälte und etwas Schnee aber auch schon ein paar schöne, sonnige Tage beschert:

Drückt uns bitte die Daumen, dass durch Carstens Fortschritte und hoffentlich auch bald besseres Wetter wieder größere Ausflüge möglich werden, denn so langsam bekommen wir hier einen kleinen Wohnungskoller – dafür sind wir die letzten Wochen einfach viel zu wenig draußen gewesen. Ich mache drei Kreuze, wenn die Krücken komplett Geschichte und Carstens Knie erneut voll einsatzfähig ist … er hat zum Glück mittlerweile das Autofahren wieder übernehmen können (ich mag es ja überhaupt nicht, im Dunkeln und bei Regen oder Schnee bzw. Eis zu fahren) und auch im Alltag braucht er meine Hilfe jetzt nur noch ganz ganz selten – seit ca. einer Woche kommt er z.B. endlich alleine und ohne Unterstützung aus der Dusche raus (auf einem Bein und mit feuchten Füßen war das nämlich nicht sicher möglich) und auch das Aufstehen geht schon fast wie bei uns nur über die Beine und Körperspannung, also ohne Krücken oder seitlich Abstützen. Derzeit muss er sich allerdings erst den Oberschenkelmuskel wieder kräftig antrainieren, denn der ist leider doch noch recht erschlafft.

Es ist wie es ist: wir OLCAs sind einfach nicht unterzukriegen …



2023 12.
Dez

Euer Daumendrücken hat tatsächlich geholfen, denn schon am nächsten Tag (Freitag, den 11.10.) haben wir es gewagt und im Sinne des Kindes gewonnen. Carsten kann sich in der Ecke der Autotür ganz gut ohne Krücken stabilisieren und dann den Transfer mit Stephanie durchführen – das würde mein Rücken definitiv nicht leisten können. Sogar um den anfänglich noch genutzten Anhänger hat er sich größtenteils selbst bemüht … auch wenn es zum Teil etwas abenteuerlich aussieht:

Ebenfalls lustig empfand ich das Rollirennen der beiden, als wir auf unserem Hausflur bzw. zu unserer Wohnungstür unterwegs waren:

Stephanie fand nicht nur toll, dass sie diese Runde am Ende sogar mit Vorsprung für sich entscheiden konnte, sondern vor allem, dass sie so früh schon wieder für lange Wochenenden (MI-SO) in die Residencia OLCA kommen konnte:

Die Freude fängt schon mit dem Mittwochabend an, wo wir gemeinsam und stets mit einem Couchsnack bewaffnet die 12. Staffel der Kochshow „The Taste“ (überspitzt ausgedrückt: ein 3-Gänge-Menü wird auf einem Teelöffel angerichtet) gucken:

Bei der zweiten und dritten Folge konnten wir uns parallel ja nur per Chat oder Anruf austauschen und für Stephanie gab es dazu im Pflegezentrum nur Salzstangen oder anderes Knabberzeugs. Das ist natürlich Nichts im Vergleich zur immer reich gedeckten Tafel bei uns: Fleischtörtchen, Sushi, Baguette mit Pasten & Cremes, Fleischwurst, kleine Salami, Schnitzel-Stücke, Tomaten, Kartoffeln, Datteln/Pflaumen im Speckmantel oder Käsecracker mit Currypaste – keine Angst, das ist nicht das Menü EINES Abends gewesen   😉

Aber sie freut sich auch über die ganzen notwendigen Tätigkeiten bei uns, wie z.B. Gemüse schälen und schnibbeln, …

… Kartoffel schälen …

… und sogar Geschirr spülen bzw. für sie bleibt das Abtrocknen:

Für mich brach aber leider eine ganz harte Zeit an, die auch sicherlich noch bis Ende Januar anhalten wird – erst dann wird Carsten voraussichtlich seine Krücken loswerden. Denn ich muss nun fast immer im winterlichen Dunkeln mit dem Auto fahren (z.B. die 70 km hin und zurück für Lüneburg), oftmals sogar zeitgleich mit Regen oder Schnee – mag ich gar nicht!!!

Carsten kann leider fast nix selbst (in seinen Händen) transportieren (Tisch auf- & abdecken, Wasserkästen einkaufen, Einkaufstüten), etwas zu holen ist ebenfalls immer recht aufwändig für ihn (mal kurz eine neue Flasche Wasser, ein Taschentuch oder seine Thrombosespritzen), die Transfers von Stephanie in der Wohnung übernehme ich derzeit vollständig (Bett, Couch, Badewanne) und raus aus der Wohnung kommen wir derzeit eben auch nicht – jedenfalls nicht gemeinsam. Ist schon blöd …

Fast 2,5 Wochen hatte ich aber glücklicherweise einen kleinen Wonneproppen in meiner Nähe:

Ja, man kann diese Bezeichnung durchaus für beide nehmen   😉

Andrea kam mit der fast einjährigen Olivia aus Österreich zu Besuch, u.a. um meinen Geburtstag mitzufeiern. Diese Zeit habe ich sehr sehr sehr sehr genossen, auch wenn wir hierfür ebenfalls wieder unsere vorher geschmiedeten Pläne über den Haufen werfen mussten. Carsten hatte extra Zeitausgleich für den 13.11. eingereicht und wollte die beiden mit dem Auto am Hamburger Hauptbahnhof abholen – den Part musste ich ja nun übernehmen. Da ich aber nicht mit dem Auto in die Innenstadt fahren wollte, tauschte ich unseren Suzuki gegen die Limousinen des öffentlichen Nahverkehrs. Zu zweit meisterten wir dann das gesamte Gepäck, die defekten Fahrstühle und die verspäteten Züge … kein weiterer Kommentar.

Jedenfalls versuchte ich so viel Zeit wie möglich mit Olivia zu verbringen und am Ende hat sie mich sogar recht schnell akzeptiert, sodass sie u.a. recht lange auf meinen Armen blieb, ohne sofort ihrer Mama nachzuweinen. Und diese Spielecke hat ihr besonders gut gefallen, die wir jeden Abend aufräumten, damit sie am nächsten Tag wieder ganz viel zum Ausräumen hatte:

Überraschenderweise beschäftigte sie sich sogar recht viel mit dem Bobby-Car, doch ihr Füße reichten leider noch nicht bis zur Erde, sodass sie immer auf unsere Impulse angewiesen war   😉

Am 26. war dann mein Ehrentag und im Kreise der OLCA-Familie verbrachten wir eine sehr schöne Zeit mit leckerem Essen vom Griechen, Geschenke auspacken und ein wenig Feiern:

Carsten gestattete mir sogar, mal wieder ein bäriges Geschenk behalten und in der Wohnung aufstellen zu können – total süß, oder ?

Am 30. November mussten wir uns aber leider schon wieder von der Großen mit der Enkelin verabschieden – hier das letzte Gruppenfotos unserer tollen Zeit:

Unglücklicherweise konnte ich die beiden an dem Vormittag nicht zum Hauptbahnhof begleiten, denn zum einen musste ich arbeiten und zum anderen hatte Carsten genau zum Zeitpunkt der Zugabfahrt einen Termin beim Orthopäden. Alleine hingehen kann er ja noch nicht …

Doch auch bei ihm geht es voran und er beißt sich durch – hier ist er trotz Eis und Schnee auf dem Weg zum Eingang des Pflegezentrums, wo Stephanie mal wieder sehnsüchtig auf uns und ihre Abholung wartete:

Für ihn ist der gefallene Schnee natürlich nicht sehr positiv, aber Stephanie hatten ihren Spaß mit der weißen Pracht:

Also sind wir einen Samstag mal zu zweit rausgegangen und stundenlang herumspaziert, z.B. zum kleinen aber feinen ADVENTorfer Markt:

Das Töchterlein hat es in den letzten Wochen zudem geschafft, mal ein kleines Buch zu lesen …

… und ihre Vorliebe für Kratzbilder weiter auszuleben:

Mit dem großen Kratzbilderbuch sogar so ehrgeizig, dass auch Linki mal ran durfte:

Dieses Foto fällt wohl in die Rubrik „Selbst Zähneputzen kann bei den OLCAs äußerst gefährlich sein … also lieber Helm tragen!“:

Doch die Erklärung ist ganz einfach: dieser Kopfschutz für unsere nächsten Besuche im Skaterpark ist geliefert worden und Carsten wollte wissen, ob er auch passt. Da kann man natürlich nicht bis zum Ende des Putzens (oben) oder gar bis zum nächsten Tag (unten) warten   🙂

Ja, und am letzten Wochenende haben wir unsere ersten Weihnachtskekse gebacken:

Das wird wohl so auch die nächsten Tage weitergehen, denn wir beiden haben wirklich Bock drauf!!!

Ihr seht und wisst nun, warum dieser Blogeintrag schon wieder so lange gedauert hat – entweder sind wir mit dem Kind in Dauer-Action (auch wenn wir die geplanten Außer-Haus-Aktivitäten vorerst auf Eis legen müssen) oder an den Tagen ohne sie habe ich neben des Arbeits- und Alltags ein weiteres hilfsbedürftiges Mündel zu versorgen   😉    doch wir geben uns Mühe, so viel wie möglich zu bewältigen, damit am Ende nicht alles liegenbleibt und einen dann erschlägt.

Heute waren wir zum Beispiel beide im Büro: ich habe Carsten bis zu seiner Firma mit dem Auto kutschiert und bin dann von dort mit der S-Bahn weiter in die Innenstadt zu meiner gefahren – auf dem Rückweg analog, nur umgedreht. Wir sind echt gespannt, wann er endlich wieder sein Bein belasten kann und somit noch mehr Bewegungsfreiheiten bekommt – seid ihr bereit für das nächste Daumendrücken?   😉



2023 09.
Nov

Da ich dem Universum beweisen konnte, dass ich mich wohl ganz gut um neurologische Patienten kümmere, habe ich nun ungefragt die Einladung für eine Fortbildung zur Pflege von Patienten mit orthopädischen Besonderheiten bekommen … aus familiären Gründen konnte ich die einfach nicht abschlagen   😉

Aber mal von Anfang an: Carsten und ich sind über das Wochenende und den Feiertag am Dienstag für einen fünftägigen Erholungsurlaub (pah !) ohne Stephanie nach Safaga, Ägypten, geflogen. Am vierten Tag ist es dann passiert, zum Glück erst nachdem wir eine ganz ganz tolle Schnorcheltour im Roten Meer mitmachen konnten:

Carsten rechter Fuß traf am späten Nachmittag auf das unglückliche Zusammenspiel von Wasser und rutschigem Untergrund, sodass sein Körper automatisch korrigieren wollte, was am Ende zu einem Abriss der Sehne zwischen Oberschenkelmuskel und Kniescheibe führte. Ausgerechnet ihm, dem König des Nicht-Hinfallens – sei es beim Wandern oder Laufen, er hat es am Ende immer wieder geschafft, sich zu fangen oder wenigstens so zu fallen, dass nicht mal blaue Flecken zu sehen waren. Bei mir war das bislang immer anders …

Jedenfalls lag er nun da wie ein Fisch auf dem Trockenen und konnte sein rechtes Bein nur noch kerzengerade halten, um wenigstens schmerzfrei zu sein. Nach gefühlten Stunden des Wartens auf den Notarzt vom Hotel für die Erstversorgung und auf den Krankenwagen für die Fahrt zum 40 min entfernten Krankenhaus in Hurghada, kam Carsten in den zweifelhaften Genuss, eine medizinische Versorgung in einem ägyptischen Krankenhaus kennenzulernen. Nach dem Röntgen (Bleischürzen hingen an der Wand, wurden aber weder für den Patienten noch für den Radiologen genutzt und das Gerät war maximal aus den 80ern) forderte er nur eine Fixierung des gesamten rechten Beines ein und verwies auf unseren geplanten Flug am nächsten Tag zurück nach Hause – zack, 2500 Euro mehr auf der Kreditkartenrechnung, aber zum Glück haben wir eine Auslandskrankenversicherung.

Da er einigermaßen schmerzfrei war, konnten wir den nächsten Tag die Zeit im Flughafen und die fünf Stunden Flug relativ gut überstehen und sind dann vom Hamburger Flughafen mit dem Taxi direkt ins Krankenhaus in unserer Nähe gefahren. Carsten kam gegen 23 Uhr in die Notaufnahme und ich bin mit dem Taxi weiter in die Residencia OLCA gebracht worden.

Ein CT bestätigte den Durchriss der Sehne und zwei Tage später (am DO) lag er auf dem OP-Tisch.

Natürlich war die Erholung des Urlaubs wie verflogen, denn ich musste schon am nächsten Tag nach der Rückkehr ins Büro, zuhause streikte zudem das Internet und sämtliche Organisation für Stephanie und uns hatte sich ja auch etwas angehäuft, z.B. Post von der Krankenversicherung oder vom Pflegezentrum, die er zwischen Tür und Angel bzw. ohne Unterlagen und Rechner erledigen musste.

Und es kamen für mich neben dem Arbeitstag jetzt natürlich auch noch meine abendlichen Besuche im Krankenhaus dazu …

Aber Stephanie hat es sicherlich noch härter getroffen, denn neben unseren Umständen ist sie wahrscheinlich die größte Leidtragende bei der ganzen Sache, da das Kind bisher voll im Pflegezentrum bleiben musste. Ich kann sie leider nicht wie Carsten alleine transferieren, z.B. ins Auto. Aber wir tüfteln bereits an einer Lösung und vielleicht können wir morgen schon etwas mit ihr einüben. Durch ihren Aktivrolli hat sie jetzt ja auch ein paar mehr Muckis in den Armen   😉

Doch selbst wenn das klappt, bleiben weiterhin größere Einschränkungen, denn Carsten wird diese Schiene noch mindestens weitere fünf Wochen tragen müssen und läuft vor allem jetzt selbst an Krücken:

Dabei darf er das rechte Bein überhaupt nicht bzw. nur mit ca. 20 kg belasten. Und so längere Strecken mit über 100 m an Krücken zu laufen, ist zudem sehr schweißtreibend. Dabei hatten wir so viel geplant: Andrea kommt am Montag mit Olivia für ein paar Wochen in die Residencia OLCA, wir wollten mit Stephanie das Standing weiter üben (siehe letzten Blogeintrag), wir planten für einen besseren Umgang mit dem Rolli mindestens an den beiden Terminen im Monat bei Sit’n’Skate teilzunehmen (der erste Besuch dort vor unserem Urlaub hat uns allen sehr viel Spaß gemacht), wir wollten mit ihr gemeinsam nach einer zukünftigen WG suchen und bei schlechtem Wetter auch so einige Indoor-Unternehmungen machen, wie z.B. Miniaturwunderland, Museum der Illusionen, Chocoversum, Dialog im Dunkeln, Michel-Besteigung, Hamburg Dungeon oder mal die ein oder andere bekannte TV-Show im Studio miterleben (z.B. „Wer weiß denn sowas“ oder „Extra 3“). Das wird jetzt wohl alles getrost bis Ende Januar ruhen müssen, denn erst dann dürfte Carsten wieder 100%ig einsatzbereit sein. Egal, da müssen wir nun gemeinsam durch!

Jedenfalls wurde mein Mann schon am Samstag (Donnerstag war die OP!) mit einer ca. 15 cm langen Narbe und ca. 25 Tackern (ein Foto erspare ich euch) entlassen und er konnte sein OLCA-typisches Sonntagsfrühstück mit Brötchen, Ei und Kochschinken/Remoulade/Maggi sehr genießen:

Im Ruhezustand ist er weiterhin schmerzfrei und kann sich nur mit Krücken und einem gestreckten rechten Bein fortbewegen oder sitzen, was dann natürlich gelegentlich höllisch schmerzt / zieht. Zum Glück haben wir noch den einfachen Transportrollstuhl von Stephanie, den er nun so umgebaut hat, …

… damit ich ihn z.B. heute zum Orthopäden in ein Ärztehaus karren konnte.

Es geht ihm also entsprechend gut und er ist noch bis Ende der Woche krank geschrieben. Ab Montag wird er aber schon wieder zu 100% im HomeOffice arbeiten können.

Wir werden weiterhin unser Bestes geben, auch wenn die Eckdaten bei ihm erst einmal nicht so rosig aussehen: sechs Wochen starre Schiene und keine Beugung des Knies sowie fast Null Belastung (eben maximal nur die 20 kg), danach eine sogenannte Don-Joy-Orthese, die über mehrere Wochen in kleinen Gradschritten für die Beugung des Knies immer weiter geöffnet werden kann (30, 60, 90, 120 Grad), dadurch natürlich Krücken bis mindestens Ende Januar und final sechs Monate keine Sprungsportarten. Das wird schon wieder!!!

Aber bitte drückt vor allem Stephanie die Daumen, dass wir sie schnellstmöglich wieder zu uns nach Wentorf holen können, denn sie vermisst uns wirklich sehr. Blöd gelaufen das alles …



2023 15.
Okt

Oh, ist es schon wieder soooo spät geworden??? Nur noch 70 Tage bis Weihnachten!!!!!    😉
Nein, natürlich meine ich den Abstand zum letzten Blogeintrag … sechs Wochen sind es leider geworden. Aber ich kann euch sagen, die ganze Zeit – vor allem mit dem Kind – waren wir immer sehr in Action und ich komme dann einfach nicht zum Schreiben. Doch zum Glück hatte ich euch ja diesbezüglich schon im letzten Beitrag etwas vorgewarnt.

Das Wichtigste vorweg: dem Kind geht es supergut und auch Carsten und ich konnten das langgezogene Ende dieses Sommers mehr als genießen, sodass jeglicher Stress durch äußere Einflüsse schnell wieder durch Qualitytime mit der Familie ausgeglichen worden ist. Auch bei Stephanies Entwicklung gibt es momentan nicht zu beanstanden – große Erfolge zeigen sich aufgrund der zunehmenden Komplexität natürlich erst nach sehr viel längerer Zeit, aber ganz weit dahinten am Horizont zeichnet sich weder eine Stagnation noch ein Grund zur Sorge ab. Was will man mehr?!

Dann wollen wir mal die Geschehnisse der letzten sechs Wochen in Wort und Bild aufarbeiten – sorry, falls es für den ein oder anderen etwas zu lang sein sollte.

Die meiste Zeit des Tages ging definitiv für unsere Unternehmungen und Ausflüge während der schönen und sonnig-warmen Wochenenden drauf und Stephanie freute sich schon bei jeder Abholung am Mittwoch auf die kommende Planung. Ja, sie wartete auf uns ganz sehnlichst vor dem Eingang … ok, sie weiß ja wann wir ungefähr ankommen, denn ich schreibe ihr immer eine Nachricht, wenn wir zuhause losfahren.

Der längste und auch weiteste Ausflug in dieser Zeit war auf jeden Fall unsere Fahrt für ein verlängertes Wochenende (DO-SO) nach Dresden. Andrea, Karl und Olivia waren an dem Wochenende aufgrund einer Familienfeier in der sächsischen Hauptstadt und wir wollten sie auf jeden Fall wiedersehen.

Zudem hatten wir alle drei mal wieder sehr große Lust auf einen Döner von unserem ehemaligen Haus&Hof-Dönermann (hier im Norden … ihr kennt das Gejammer ja schon) und vor allem Stephanie genießt eigentlich jede Autofahrt – möge sie auch noch so lang sein:

Ich bin auf der Autobahn eher jemand von der Anti-Wach-Fraktion …

Nicht ganz so weit entfernt, dafür aber aus dem Fernsehen recht bekannt aus der Sendung „Seehund, Puma & Co.“ im NDR, ist die Seehundauffangstation in Friedrichskoog.

Dort gibt es neben ein paar Dauerbewohnern …

… jedes Jahr eine Fülle an vorbeigebrachten Heulern, …

… die hier aufgepäppelt und am Ende wieder ausgewildert werden. Neben dem Museum mit vielen Dingen zum Anfassen und Berühren …

… hat man in der Regel ja keine große Chance, so nah an die possierlichen Tierchen ranzukommen.

Man ist quasi Aug-in-Aug oder auch von Nase-zu-Nase mit der kleinen „Wurst“:

Und wenn ich schon einmal in Meeresnähe bin, dann musste es aber an dem Tag noch einen kleinen Abstecher dorthin geben. Wir sind also danach mit dem Auto an die Nordseeküste gefahren und per Pedes über den 2,2 km langen Trischendamm hin und zurück gelaufen/gerollert.

Am seeseitigen Ende fällt die Aufschüttung (zur Landgewinnung) zum Wasser hin ab, …

… was ich natürlich gleich zu meiner Obsession „Füße im Wasser“ ausgenutzt habe – diesmal sogar zusammen mit dem Kind:

Bei einkehrender Flut kamen auch diese Genossen zu Hunderten ans Ufer …

… und selbst Stephanie …

… bekam immer wieder mal ein paar …

… zu Gesicht:

Das Pendant, nämlich die Ostsee, besuchten wir in dem Zeitraum ebenfalls – zuerst waren wir in Eckernförde:

Wir hatten an dem Tag soooooooooooooooooo viel Glück mit dem Wetter …

… und es kam einem schon fast wie Urlaub vor:

Blöd nur, dass die Stadt für einen romantischen Sonnenuntergang leider auf der falschen Seite der Landzunge von Schleswig-Holstein und Dänemark liegt    🙂

Abstecher Nr. 2 zur Ostsee begann mit der Besichtigung von Haithabu, bestehend aus einem Wikingermuseum

und rekonstruierten Häuser im Bereich der alten Siedlung:

Vor allem das Wikingerdorf war für Stephanie eine großartige Gelegenheit, einmal in diese Epoche einzutauchen, denn neben dem theoretischen Bereich hat man hier gleich einen praktischen Teil, da man selbst mit ihrem Rolli in fast alle der sieben Häuser reingucken und zum Teil auch reinfahren konnte. Texte und Grafiken sind für sie leider noch viel zu abstrakt …

Diesen Umstand machten wir uns auch beim Besuch eines kleinen Eisenbahnmuseums in Aumühle zum Vorteil, wo Carsten anhand echter Lokomotiven und Waggons sehr viel besser die damalige Zeit und Funktionsweisen der Technik erklären konnte … frei nach der Feuerzangenbowle: „Wat is’ne Dampfmaschin‘? Da stell’n wir uns ma‘ janz dumm!“    🙂

Wir mussten zudem feststellen, dass es Rollstuhlfahrer von Damals wohl ganz schwer im Wikingerdorf als auch beim Besteigen der alten Eisenbahnen hatten … lediglich die Schienenspurweite war auf diese Leute abgestimmt    😉

Viel Technik bekam Stephanie zudem beim hiesigen Feuerwehrfest zu sehen und von Carsten erklärt – da bin ich wiederum raus. Ehrlich gesagt, sogar ich lerne aus diesen Nachhilfestunden für Erwachsene noch das ein oder andere.

Aber ich bin etwas abgeschweift nach der Berichterstattung von Haithabu, denn wenn ich schon mit „Abstecher Nr. 2 zur Ostsee begann mit …“ einleite, dann sollte ich auch erwähnen, dass dieser Trip in der nicht weit entfernen Küstenstadt Schleswig endete. Wir haben das sehr schmucke Städtchen an der Ostseebucht Schlei bei einem Streifzug durch die Altstadt echt sofort ins Herz geschlossen …

… denn in den vielen kleinen Gäßchen gab es eigentlich immer wieder etwas zu entdecken und an diesem Barometer konnte Stephanie uns sogar etwas erklären:

Sehr viel Spaß hatte das Kind auch bei einem erneuten Besuch in einem Schmetterlingshaus – diesmal den in Aumühle:

Es waren zwar sehr viel weniger Flattertiere als damals im Mai in Buchholz in der Nordheide um uns herum, aber dafür gab es neben dem eigentlichen Schmetterlingshaus …

… noch einen großen Außenbereich, einen Bambusgarten …

… und einen Teich mit Koikarpfen zu besichtigen:

Einen vollen Tag haben wir auch einmal in der nahe liegenden Lüneburger Heide (bei Schneverdingen) verbracht – pünktlich zur Heideblüte:

Wir sind viel gelaufen, …

… haben ab und an mal geruht, …

… konnten so manche Leckereien am Wegesrand (Walderdbeere, Himbeere, Brombeere, Blaubeere, …) pflücken und Tiere erkunden …

… sowie immer wieder ausruhen, ausruhen, ausruhen:

Doch wir blieben durchaus auch oft in der Nähe von Wentorf. Mit einem Bekannten verbrachte Stephanie z.B. einen ganzen Nachmittag zu zweit in Hamburg-Bergedorf …

… und wir drei erkundeten einmal einen Badesee im Nachbarort, der sich am Ende sogar als Stephanie-tauglich herausstellte. Es hat sich in dieser Saison aber leider nicht mehr so recht für uns ergeben – schade eigentlich.

Tja, und wer viel herumkommt …

… der erreicht dadurch auch recht schnell mal diese beachtliche Strecke (für die, die das Komma nicht sehen können: 200,05 km) auf dem Rollitacho:

Der Entfernungsmesser ist erst vor 14 Wochen von Carsten angebracht worden und natürlich ist das Gro der Kilometer im Rahmen des Schiebens zu erklären – aber wir schätzen mal, dass in diesem Zeitraum mindestens 50 km auch von Stephanie selbst „errollert“ worden sind. Sie ist nämlich schon ganz schön flott und ganz viel in Eigenregie unterwegs:

 
Im Pflegezentrum halten sich die Möglichkeiten für längere Ausfahrten zwar in Grenzen, aber bei uns in Wentorf fasst alleine der Fußgängerzonenbereich von Ost nach West 300 m und von Nord nach Süd 150 m – da kommt doch ein wenig zusammen, wenn wir Erwachsenen uns auf die Bank am Marktplatz setzen …

… und Stephanie mit Musik auf den Ohren durch die Gegend tourt. Wo sie nur kann, nimmt sie derzeit den Antrieb sehr gerne selbst in die Hand:

Apropos Selbstständigkeit: auch an dieser Front wird stets (und mit größtenteils viel Erfolg) gearbeitet!

Beim Frühstück hat sie all ihre Handgriffe (i.d.R. Saft, Kaffee, Brötchen, Ei, Avocado) schon sehr gut drauf und wir müssen eigentlich fast nichts mehr beisteuern:

Und würde sie in der Küche selbst an alles rankommen, könnte sie auch so manches Schälen, …

… Reiben …

… oder Schnibbeln komplett selbst von A bis Z übernehmen:

Dosen und Flaschen zu öffnen ist für sie nun auch kein Ding mehr … für letztere lernte sie vor Kurzem den Umgang mit Kronkorken bzw. Flaschenöffner …

… und als nächstes versuchen wir uns gerade an Bügelflaschen, wie z.B. beim Werner-Bier Bölkstoff oder einer Flasche Flens … ja, die mit dem „Pfump!!!“.

Wo wir sicherlich noch etwas mehr Zeit brauchen werden, ist das Einkaufen. Hier wird sie leider noch zu sehr durch die hohen Regale, das kunterbunte Angebot, das Gewusel in den Gängen und den aus Rollstuhlhöhe zum Teil schlecht zu lesenden Regalbeschriftungen irritiert. Aber ein Aufgeben wird es hundertprozentig nicht geben, dafür ist sie viel zu sehr daran interessiert, es eines Tages zu schaffen:

Selbst kleinere und für uns total einfache Dinge müssen eben immer wieder hart erlernt werden, aber am Ende steht für Stephanie meist ein Erfolgserlebnis. Sei es beim Erkennen und Suchen von Sequenzen im übergroßen Wimmelbuch, …

… beim Aufheben von Dingen mit der Greifzange …

… oder auch beim Einfahren der Ernte aus unseren Balkonbeeten – sie wurschtelt sich trotz Bewegungseinschränkung durch den Rollstuhl und durch ihre Spastik an der linken Hand und den Füßen immer wieder erfolgreich durch alles durch!

Vor allem im spielerischen Bereich geht ihr manches dabei sehr viel leichter von der Hand, als bei den „unbedingt zu erlernenden Dingen“. So hat sie z.B. immer wieder großen Spaß mit dem Lernkasten Lük, …

… beim Bearbeiten von sogenannten Kratzbildern …

… oder beim Ausmalen – eine Tätigkeit, die sie als Kind so richtig richtig gehasst hat    😉

Sehr viel Zeit verbringt sie derzeit aber auch mit Lego … größtenteils zusammen mit Carsten, da ihr selbst irgendwie noch die Phantasie, die zündenden Ideen oder auch die Erkennung der Möglichkeiten der einzelnen Bausteine fehlt. So baut er ein wenig vor und gibt ihr Anweisungen, was sie daran dann vervollständigen kann. Ob mit oder ohne ihn, auf jeden Fall werden damit ihre Handmotorik und die Fingerfertigkeiten gefördert, was ihr dann wiederum in anderen Bereichen sehr zugute kommt.

Nach dem simplen Zusammenstecken von Bausteinen versuchte sie sich an kleineren Bildern …

… und Formen, die Carsten als Vorlage zur Hälfte (s.o.) oder in Gänze (s.u.) vorbaute:

Es folgten nach einfarbigen Flächen das Stecken von zusammenhängenden Wänden …

… bis hin zu mehrstöckigen Bauwerken, bei denen Carsten die Aussparungen für Tür und Fenster vorgab und das Kind die Mauer bis zur Decke weiter hochzog:

Aber was Stephanie bei allen Dingen am meisten mag, ist das anschließende Zerlegen in alle Einzelteile und das Wegsortieren nach Farben – irgendwie verkehrte Welt, da es quasi ja einem „Aufräumen“ gleichkommt … und wer mag das schon?!

Zwar grinst sie vorher noch einmal freundlich über das Ergebnis und bedauert inständig die notwendige Zerstörung, aber in ihrem Köpfchen kreist sicherlich auch schon hier die Abrissbirne über dem Werk, egal ob Kirche …

… oder Wohnhaus:

Zuletzt sollte sie einmal Freestyle auf der grünen Wiese basteln, …

… doch Carsten will immer wieder mitmachen und kreiert fleißig weiter diverse Bauwerke:

Die Brücke stammt größtenteils von ihm, aber das Wasser hat Stephanie ganz alleine gesteckt und die beiden Autoplattformen da oben drauf muss sie nun noch nach ihrem eigenen Gusto fertigbauen – mal sehen, was das am Ende wohl für ein Gefährt sein wird.

Welche Spiele sie auch im Nu verstanden und für sich entdeckt hat, sind Activity …

… (hauptsächlich natürlich Malen und Erklären) …

… Domino …

… und Halma:

Kein Wunder, dass Stephanie am Ende des Tages auch mal sooooooo platt sein kann    😉    :

Meist zum Glück vor lauter Lachen …

… aber in den letzten Tagen sicherlich auch aufgrund des Standings, welches wir nun versuchen, immer morgens kurz nach dem Anlegen der Orthesen in Eigenregie durchzuführen. Dabei stellt sich Stephanie an den Küchentresen …

… und muss dann auf ganz ganz viele Dinge achten: die Knie dürfen nicht nach hinten durchgedrückt sein, der gesamte Körper muss gerade sein, der Kopf muss nach vorne gucken und die Hände sollten nach Möglichkeit nicht das gesamte Gewicht festhalten. Stephanie ist dabei größtenteils natürlich körperlich bedingt eingeschränkt, aber auch der Kopf spielt beim Gleichgewicht finden eine immens große Rolle – vor allem, wenn man nunmehr seit über zwei Jahren nicht mehr selbstständig aufrecht gestanden hat. Noch vertraut sie sich nicht so richtig.

Wir sind aber mit viel Geduld dran und die Anfänge sehen jedenfalls schon sehr vielversprechend aus – wir schätzen mal, dass sie bis Jahresende sicherlich schon die ein oder andere Minute im Stehen aushalten kann.

So war es ja mit dem selbstständigen Rollifahren auch: am Anfang unserer Kreuzfahrt im Juni schaffte sie mit Ach und Krach so ca. 50 m, nach den 18 Tagen fuhr sie schon die erste Laufstreckenrunde der „Mein Schiff 4“ von 280 m Länge ganz herum und nun ist es mitunter schon fast 1 km auf gerade Strecke, den sie mit viel Mühe und Kraftaufwand abrollert. Da die Muskeln in den Armen mittlerweile etwas mehr trainiert sind, ist auch eine kleine Steigung nicht mehr so das große Problem, wie sie es noch vor zwei Monaten war.

Ihr seht, wir geben auch weiterhin nicht auf und seit wir einen Weg gefunden haben, den Rolli mit uns dreien ins Auto zu stopfen …

…unternehmen wir vermehrt kürzere Trips. Der Anhänger war für die Anfangszeit und vor allem mit dem großen Rolli (Spitzname: Kackfass) unerlässlich, aber das An- und Abhängen, Festzurren des Rollis und vor allem die Parkplatzsuche waren schon etwas zeitintensiver und für einen kurzen Spaß von 30 Minuten bis 2 Stunden nicht immer hilfreich … manchmal ließen wir es dann sogar lieber ganz sein. Doch nur dauert der Transfer und das Rein/Raus des Rollis gerade mal 10 min und das kann somit keine Hürde oder Ausrede mehr sein.

So, liebe Leser, frisch gebadet und gestylt …

… geht es heute Abend wieder für Stephanie zurück ins Pflegezentrum, aber am Mittwochnachmittag holen wir sie ja schon wieder ab.

Mal sehen, wann ich nun das nächste Mal von unseren Eskapaden berichten kann, doch da das Wetter mehr und mehr herbstlich und kälter wird, stehen derweil noch keine neuen Pläne für Touren an. Es wird ab jetzt wohl etwas mehr in der Residencia OLCA geblieben und geübt, geübt. geübt    🙂    nein, wir hätten da auch noch Indooraktivitäten in petto    😉



2023 22.
Jul

Ihr könnt es euch denken: unser Sommerurlaub ist mittlerweile schon längst wieder vorbei. Dennoch komme ich vor lauter To-Do-Liste und anderer Wichtigkeiten leider nicht zum Blogschreiben. Warum sollte ich aber in einem solchen Fall dann nicht mal das Kind die ersten Eindrücke und Erlebnisse zusammenfassen lassen?    😉

Und ganz ehrlich, sie hat es mit Bravur gemeistert. Erst zum Ende hin musste ich ein wenig stärker korrigierend eingreifen, aber insbesondere die ersten zwei Drittel stammen genau so aus ihrer Feder bzw. ihren Tastaturanschlägen! Lediglich ein paar inhaltliche Fehler und ihre Zeichensetzung wurden von mir verändert …

Hier also Stephanies eigenen Worte zu unserem diesjährigen Sommerurlaub, eine 18-tägige Kreuzfahrt zu sechst (!) …

… mit der „Mein Schiff 4“ …

… von Kiel nach Norwegen (Alesund, …

… Geiranger, …

… Nordkap), …

… dann sogar noch nördlicher nach Spitzbergen (Honningsvag) …

… und zurück über Island (Akureyri, …

… Isafjördur, …

… Reykjavik) …

… sowie Norwegen (Stavanger) …

… nach Kiel. Zusätzlich zu den Bewohnern der Residencia OLCA (Olga, Carsten & Stephanie) gesellten sich auch noch, extra aus Österreich angereist, meine Große (Andrea), ihr „Lebensabschnittsgefährte“ Karl und deren Baby Olivia (7 Monate) mit dazu. Es wurde ein richtig schöner Familienurlaub in für uns ungewohnt großer Runde, der zudem weitestgehend ohne Stress und vor allem ohne nervige Aufgaben bzw. To-Do-Liste blieb – abgesehen natürlich von den täglichen Normalitäten, die ein Baby und eine Rollstuhlfahrerin so mit sich bringen, wie z.B. Wickeln, Füttern, Orthesieren, Baden/Duschen etc.. Man war einfach zur Untätigkeit verdammt (1-2 Seetage, ein Landausflug, 1-2 Seetage usw.) und für das leibliche Wohl war rund um die Uhr (bitte wörtlich nehmen!) mit riesengroßen Buffets, kleineren Imbissen und Drinks an den zahlreichen Bars gesorgt.

Das sollte zur anfänglichen Erklärung ausreichen, denn ich schrieb ja in meiner Einleitung, dass heute primär Stephanie zu Wort kommen soll – ich übergebe nun eure Augen hiermit an die Zusammenfassung des Kindes:

„Hallo,

hier nun meine persönlichen Eindrücke von der Ohana-Familie hoch bis nach Island!

Ich hatte mit Sabine [Anmerkung: ihre Lerntherapeutin] eine Packliste erarbeitet und die Eltern hatten ihre, von den früheren Reisen zu zweit, auch mit hineingebracht, sodass wir am Ende eine laaange Liste zusammengestellt haben. Die Österreicher kamen einen Tag vorher, sodass wir das mit dem Packen alles ganz in Ruhe machen konnten.

Unsere erste Reise mit einem Kreuzfahrtschiff war eine super Idee! Man musste sich bis auf die Ausflüge vor Ort um nichts kümmern (oder die Eltern haben es so gut versteckt, dass ich davon nichts mitbekommen habe).

Wir hatten durch die verschiedenen Konstellationen der Personen (wir waren immerhin zu sechst) jeden Tag was Neues erleben können. Unser Zimmer, also das von Mama, Carsten und mir, bestand räumlich aus zwei Bereichen: ein Doppelbett und an der Wand rechts ein Einzelbett.

Ich durfte ins Doppelbett, nachdem sie mich gefragt und ich so meinen Wunsch dazu geäußert hatte. Ich habe meist neben Carsten gelegen, da er beim ersten Mal auf dem etwas sehr harten Einzelbett so dermaßen geschnarcht hat, dass ich es auch mit den Ohropax, die ich jede Nacht trug, mehr als deutlich gehört hatte.

Unser Zimmer war sowieso super. Hier hatte man eindeutig mitgedacht! Zu meinem Erstaunen haben die Zimmerdamen/-herren jedes Mal ein Tier o.ä. aus den Kissen und Decken gemacht. Es war für mich cool, zu erraten, was das immer so sein soll    😀

Zum Zimmer des anderen Teils der Familie kann ich nicht viel sagen, da ich es nicht so richtig gesehen habe [Anmerkung: wir sind nur einmal mit Stephanie dort hinein und haben sie kurz an das Außenfenster transferiert, d.h. die Aussicht auf das Meer hat sich wahrscheinlich mehr eingeprägt, als der Rest des Raumes].

Man kam mit dem Rollstuhl nicht sehr weit ins Zimmer, in dem sie gewohnt haben.

Wir hatten Vollverpflegung an Essen und es ließ einfach keine Wünsche übrig! Zum Einen gab es 24/7 etwas zu Essen, zum Anderen war es so abwechslungsreich, dass man eigentlich jeden Tag immer etwas total anderes essen hätten können.

Mama war wieder die, die am meisten probiert hatte. Es gab auf dem Schiff auch das sogenannte „Hanami“, ein Sushi-Restaurant von Tim Raue. Andrea und Karl waren da einmal essen und an Abenden wie diesem haben wir uns dann um Olivia gekümmert.

Mama war von Anfang an begeistert und hat sich sehr gefreut, mal wieder ein Baby im Arm zu halten und auch Carsten hatte Spaß daran, sie im Kinderwagen zu schaukeln. Nur ich konnte nicht wirklich einen Draht zu ihr finden. Ich hatte mich schon im Vorfeld viel eher auf die Zeit mit Andrea gefreut, …

… die wir mal mit Spielen (z.B. Nintendo oder Kartenspiel) und mal mit Quatschen verbrachten. Und einfach wieder nur Rumblödeln wie früher war ab und an auch mal drin!

Auf dem Schiff hatten wir lange, ebene Wege, die ich mit meinem Aktivrolli gut nutzen und schön entspannt fahren konnte, ohne am Ende auf so viele Hindernisse achten zu müssen.

Das war aber am Buffet aber wieder anders, denn da habe ich ein Brett/Tischchen bekommen, mit dem ich selber aussuchen durfte, was ich gerne essen möchte. Ich kam nur leider nicht immer selber dran, also musste Mama oder Carsten mit mir kommen.

Es gab aber auch eine Station, die ich für Carsten und auch ab und zu für mich ganz alleine angesteuert habe: die Eisstation. Da konnte ich sagen, welche Kugeln ich gerne hätte und dann wurden sie mir rüber gereicht. Dann ging es wieder zurück zum Platz.

Es gab für uns durch Olivia und mich bei der Tischsuche im Buffetrestaurant immer zwei Optionen von 6er-Tischen: reserviert für Behinderte oder für Kinder bzw. Familien. So hatten wir immer ganz schnell und ohne große Suche einen Platz zum Sitzen!

Die Ausflüge waren von entspannt bis actionreich. Entspannt war zum Beispiel der Besuch der Ziegenfarm [Anmerkung: in Geiranger, Norwegen], …

… wo man auch etwas von den Produkten probieren konnte, z.B. Käse, Karamell oder andere Produkte aus Ziegenmilch.

Viel Action hatten wir allerdings bei den Transfers am Reisebus und auch beim sogenannten Tendern, wo ich mit meinem Rolli in ein kleines Boot umsteigen musste, welches uns dann an Land brachte.

Für das Tendern [Anmerkung: 1x am Nordkap] hätte ich theoretisch „ein paar“ Stufen [Anmerkung: 12 Stück!] laufen müssen, aber da das nicht geht, wurde ich am Ende getragen bzw. von Stufe zu Stufe gehoben. Carsten und ich hatten das vorher besprochen und zuhause geübt, aber manche Leute wollten uns unbedingt helfen. So wurde ich sogar das eine Mal von einem Mann huckepack die ganzen 12 Stufen hinuntergetragen. Bei meinem Gewicht und dann noch mit den Orthesen an den Beinen:Hut ab! Als wir zurück kamen, war dieser Mann auch wieder mit dabei und hat uns hoch geholfen:

Am Ende der Reise hat Mama diesem besonders hilfsbereiten Menschen sogar ihre Heldengeschichte gewidmet und ihm ein bisschen Geld gegeben.

Weshalb ich immer schon mal gerne nach Island wollte, nämlich wegen der Geysire, …

… haben wir uns gegen Ende unserer Reise erfüllt.

Endlich konnte ich einmal isländische, brodelnde und spuckende Geysire sehen!

Auf dem Schiff hatte Mama mal einen super Abend mit Karl bei einer Rumverkostung:

Da wurden die beiden doch glatt für ein Pärchen gehalten. Aber im Laufe der Reise kamen auch noch ganz andere Konstellationen zusammen, was ich total spannend fand: man hielt mich mit Carsten für ein Pärchen, Karl und Mama ein Pärchen, Mama als Mutter von Olivia und nicht als Oma („Babulja“, wie sie es nennt), Karl als meine Pflegekraft und sicherlich auch noch anderes. Man hat uns ja immer wieder als 6er-Gruppe oder eben zu zweit oder zu dritt gesehen    😉

Ich fand diesen Urlaub jedenfalls unbeschreiblich schön und im Kopf denke ich schon über weitere Routen und Ziele nach …“



2023 18.
Jun

Die Tage der „kleinen“ Wochenenden (MI-SO) sind erst einmal vorbei, denn unser Sommerurlaub hat endlich angefangen. Ganze viereinhalb Wochen werden wir drei nun jeden Tag und bestimmt fast jede Stunde miteinander verbringen und sicherlich neben als den Ausflügen und Unternehmungen auch ganz viel trainieren und üben können. Darüber dann aber später mal mehr … nehmt diesen Umstand doch bitte gleich als kleine Entschuldigung dafür, dass der nächste Beitrag sicherlich etwas auf sich warten lässt.

Doch was haben wir in der bisherigen Zwischenzeit gemacht oder was hat Stephanie wieder so alles erreichen können? Hier mal ein Quer-Beet-Überblick über ihre doch recht turbulente Zeit bei bzw. mit uns    😉

Neben unser aller Lieblingsbeschäftigung …

(Treffen mit Freunden auf deren Campingplatz und Einkehr in das dortige Restaurant)

(Frühstück beim Bäcker)

(Ein für Bremen sehr berühmtes Rollo – vor allem gleich auch noch das Original im „Tandour“ , wo diese Spezialität schon seit 1980 angeboten wird)

(Ein kleiner Imbiss vor dem Großeinkauf, damit man am Ende nicht hungrig viel zu viel in den Einkaufswagen wirft)

(Ein Grillabend auf unserer Terrasse)

… beschäftigten wir uns natürlich auch stets mit der Besorgung …

… und Zubereitung diverser Leckereien:

Sie darf mittlerweile sogar schon in der Küche im Pflegezentrum etwas aushelfen, da sie sich echt nicht dumm oder ungeschickt anstellt – sie braucht halt nur „ein klein wenig“ länger    🙂

Stephanie gibt sich echt in so vielen Belangen die größte Mühe und bleibt weiterhin gerne am Ball, um möglichst schnell wieder zu einem normaleren Leben zurückkehren zu können. Dazu gehört das Schreiben, …

… das Rechnen, …

… etwas Gehirnjogging, …

… Üben mit dem LüK-Kasten, …

… Üben mit Spiel …

… und Spaß, …

… sie kümmert sich größtenteils selbst um die eigene und Carstens (Heuschnupfen) Pillenversorgung, …

… hilft mir beim Abnehmen der Wäsche, …

… und wir versuchen uns gerade immer öfters an dem Heimtherapie-Programm FitMi, um ihre Muskeln, Arme und Beine mehr und mehr auf koordinierte Bewegungsabläufe zu trimmen:

Genau so wie bei der eigenständigen Nutzung ihres Aktivrollstuhls, bei dem sie nun immer mehr selbst den Weg hinter sich bringen muss. OK, es ist für sie noch sehr (!) anstrengend und deshalb guckt sie auch nicht immer ganz zufrieden    😉

Aber warten wir mal ab, bis sie gewisse Muskeln wieder gut antrainiert hat und sie dann schnell wachsende Zahlen auf ihrem Kilometerzähler ablesen kann.

Klar, das sind nicht immer nur selbst gerollte Strecken, denn wir unternehmen ja auch sehr viel zu dritt. Mit den Öffis nach Hamburg rein, …

… durch den Elbtunnel zum Aussichtspunkt auf der anderen Seite der Elbe, …

… wenn man sich mit Freunden trifft, …

… oder wie letztes Jahr einmal gemütlich durch den Park „Planten un Blomen“ schlendern …

… wenn alles so schön blüht …

… und grünt, …

… wo uns selbst solche Steigungen bzw. Gefälle dann nicht zu schwer sind:

Selbst an einen Strand (der Elbe) haben wir uns schon mal rangetraut:

Ein solches Gelände ist Dank des Vorsatzrades schon sehr viel leichter zu bewältigen – wenn überhaupt.

Zwar haben wir für weitere Strecken auch schon einmal diese Varianten testen können …

… und selbst nach anfänglichem Unbehagen, weil Stephanie nicht so ganz einschätzen konnte, was sie am Ende erwartet, …

… hatte sie letztendlich doch großen Spaß. Bei diesem Modell wird ihr eigener Rolli auf einer Plattform befestigt:

Und bei diesem Modell ist das Fahrrad so konstruiert, dass man den vorderen Teil als Rollstuhl abkoppeln könnte:

Beide Räder und die damit einhergehenden Möglichkeiten haben uns zwar schon sehr gefallen, …

… aber zum einen ist der Preis von ca. 10.000 Euro schon etwas happig und wir bekommen zudem keines davon in unseren vorhandenen Anhänger oder könnten es im Keller oder in der Tiefgarage unterbringen – das sind dann leider doch etwas viel zu viele Stolpersteine. Vor allem das erste Rad hätten wir so gerne öfters genutzt …    🙁

Also werden wir wie bisher per Pedes unsere Touren durch die Städte unternehmen, …

… wie z.B. hier in Bremen:

Aber vielleicht wird ein solches Handbike ja mal eine bessere Alternative sein – auf der IRMA (Internationale Reha- und Mobilitätsmesse für Alle) konnten wir es jedenfalls einmal kurz austesten:

Was tut man nicht alles, um sich den Alltag besser zu machen?! Carsten konnte übers Internet auch einen Rolliheber organisieren, mit dem man nun ohne eine zweite Person die Indoor-/Outdoor-Reifen … ähm … die Hausschuhe und die Straßenschuhe wechseln kann:

Nur Stephanie findet das nicht so dolle, da sie nun nicht mehr fürs Ankippen von der Seite gekuschelt bzw. umarmt werden muss:

OK, fürs Kuscheln sucht sie sich ja unentwegt auch andere Möglichkeiten:

Doch das Highlight der letzten Wochen war für Stephanie eindeutig DAS:

Der Besuch des Zirkus Roncalli wird ihr sicherlich noch sehr sehr lange im Gedächtnis bleiben:

Apropos Erinnerungen: ihre Meteorologie-Vergangenheit kann sie auf keinen Fall leugnen, denn wie erklärt sich sonst, dass Stephanie völlig fasziniert solche Wolkenformationen anschaut …

… und diese zum größten Teil sogar benennen kann – ja, brauchst dich gar nicht zu verstecken!

Jetzt genießen wir erst einmal nach dem „Umzug“ von Pflegezentrum in die Residencia OLCA unseren Urlaub …

… und lassen es uns so richtig gut gehen, oder?

Seid gespannt, von welchen Abenteuern ich das nächste Mal berichten kann    🙂



2023 02.
Jun

Oh, so lange habe ich schon nichts mehr hier geschrieben?! Stephanie ist zwar schon wieder seit zwei Wochen aus der Reha zurück, aber wir hatten dann doch noch so viel zu erledigen und nutzten zudem jede freie Minute mit dem Kind – das dürfte wohl als (kleine) Entschuldigung ausreichen, oder nicht?    🙂

Wir haben uns während ihrer Reha so oft wir konnten (also an allen Wochenenden und am Mai-Feiertag) getroffen und an den Tagen ohne Anwendungen immer etwas ganztags in Soltau und Umgebung unternommen. Die ersten drei Wochentage (MI-FR) quartierten Carsten und ich uns zusätzlich in einem nahe gelegenen Hotel ein, um jederzeit vor Ort sein zu können und ggf. Fragen beantworten oder andere Dinge steuern zu können. Stephanie reiste am 26.4. (MI) zwar mit augenscheinlich recht viel Gepäck an, …

… aber alleine schon die Orthesen füllten hierbei ja schon ganz allein die linke, bunte Tasche aus.

Da Carsten und ich während der nächsten zwei Tage (DO & FR) zu den Behandlungszeiten nicht besonders gebraucht wurden, unternahmen wir selbst schon mal ein paar Touren nur zu zweit – so wurde es ein kleiner Kurzurlaub eben auch für uns. Hier sind wir zum Beispiel mit unseren extra mitgebrachten Fahrrädern in und um Soltau geradelt …

… und wir finden, dass es ein wirklich schönes, kleines und gemütliches Städtchen ist:

An einem Tag waren wir im Deutschen Panzermuseum Munster, um uns einmal die neuesten Errungenschaften in Sachen Panzer und Kettenfahrzeuge anzusehen …

… aber eben auch Kuriositäten aus vergangenen Zeiten:

Dabei konnten wir sogar ganz in diese Thematik abtauchen … im wahrsten Sinne des Wortes    😉

Hmmm, so gesehen waren es bei uns sicherlich auch 4-5 Jahre    🙂

In Soltau gibt es zudem ein richtig schönes Spielzeugmuseum, …

… wo wir zum einen sogar Dinge aus unserer eigenen Kindheit wiederentdecken konnten, aber auch Unglaubliches aus alter Vergangenheit, wie z.B. dieses „kleine“ Puppenhaus:

Wir besuchten unser Kind jeden Tag nach ihren Terminen und somit kam die Zeit mit ihr ebenfalls nicht zu kurz, egal ob wie hier beim gemeinsamen Essen, …

… mit Spaziergängen in der Umgebung …

… oder auch beim Spielen in Stationsnähe:

Vor allem unsere zahlreichen Restaurantbesuche und kulinarischen Weltreisen konnten wir mitunter stundenlang ausdehnen. Hier sind wir in einem amerikanischen Diner, …

… hier frühstücken wir beim deutschen Bäcker, …

… hier futtern wir uns quer durch ein kleines Sushi-Buffett …

… und hier genießen wir die indische Küche am Rande der Lüneburger Heide:

Aber das größte Lächeln konnten wir sicherlich mit diesem Lieblingsbelag hervorkitzeln: Mett bzw. Hackepeter

Neben dem ganzen Essen blieb uns natürlich noch genug Zeit für Unternehmungen, wie z.B. Einkaufen in einem großen Outlet – das war natürlich weitaus mehr in meinem Interesse, da Stephanie und Carsten nicht gerade fürs Bummeln zu begeistern sind:

Ein anderes Mal sind wir zum Wildpark Lüneburger Heide gefahren, wo wir Stephanie perfekt am Eingang geparkt haben und dann gemütlich zu zweit viel Zeit mit den Tieren verbringen konnten    😉

Nein, natürlich durfte sie mit rein … schließlich freute sie sich am meisten über die vielen neuen Eindrücke, wie z.B. die Vogelflugschau, …

… Bären aus nächster Nähe …

… und vor allem die herrliche Aussicht vom Baumwipfelpfad:

Wir hatten an dem Tag sogar eine Top-Sicht bis Hamburg!!! Unschwer an der markanten Fassade der Elbphilharmonie in der Bildmitte zu erkennen …

Zwar bot sich von dort oben ein außergewöhnlicher Rundumblick über den gesamten Tierpark, …

… doch unten war dann doch etwas mehr Action mit den Viechern angesagt:

Hier hatte ich z.B. die ganze Zeit etwas Bedenken, dass der Pelikan plötzlich zuschnappen würde:

Tat er natürlich nicht und somit konnten wir an einem der folgenden Tage gleich mehrere Stunden hier in der Soltauer Therme verbringen:

Abgesehen von den vielen Möglichkeiten (Nichtschwimmer, Schwimmer, Solebecken und diverse Whirlpools) hat uns vor allem die tolle Infrastruktur für Rollstuhlfahrer sehr beeindruckt. Die Umkleidekabine war zugleich ein ganzer, abschließbarer Raum und wir konnten uns nach Belieben allein darin bewegen und die Dusche und Toilette lagen direkt nebenan, sodass der kurze Weg perfekt für uns drei war. Wenn wir es denn gewünscht hätten, stünde sogar ein Lifter für die Becken zur Verfügung … da haben wir allerdings unsere eigene Transfertechnik benutzt, wie wir es auch schon im letzten Jahr im Billebad in Hamburg-Bergedorf gemacht haben. In Sachen Barrierefreiheit wurden hier in dieser Therme jedenfalls für uns ganz neue Maßstäbe gesetzt, an die wahrscheinlich so schnell keine andere öffentliche Einrichtung rankommt. Wir waren mehr als begeistert und auch Stephanie genoss jede Minute unseres insgesamt 6-stündigen Aufenthaltes – vor allem beim Floating im Salzwasser. Carsten schob sie gleich mehrere Male schwerelos umher und das Kind entspannte in Rückelage mit den Ohren unter Wasser. Nur Musik bzw. Töne fehlten, wie wir es aus der Toskana-Therme in Bad Schandau her kennen … aber man kann ja nicht immer alles haben.

Von der Autobahn A7 haben wir bei unseren Fahrten nach und von Soltau immer einen Blick auf eine Skihalle werfen können, also wollten wir Stephanie auch mal dieses Metier wieder etwas in Erinnerung rufen – als Kind und Jugendliche war sie schließlich mit Papa und Schwester des öfteren beim Skifahren in den Bergen. Zum Glück gab es drinnen einen kleine Aussichtsplattform …

… und ein zünftiges Restaurant    😉

Auf diesen Fotos spazieren wir entlang eines großen Rapsfeldes, welches gerade in voller Blüte stand:

Während ich unzählig viele Fotos geschossen habe, sind Carsten und Stephanie von Dannen gezogen …

… aber zum Glück auch immer wieder zu mir zurück gekommen:

Der zweite von uns besuchte Tierpark hieß „Schwarze Berge“ und der Name war echt Programm: Carsten hatte mit Stephanie und dem Rolli so einiges an Steigungen und Gefällen zu bewältigen – diesmal hatten wir zum Glück aber das neue Vorsatzrad mit dabei, denn die kleinen Rollen vorne hätten so manches Teilstück wahrlich zur Tortur gemacht. Das Zusatzrad war definitiv kein Fehlkauf, genau so wie die Mountainbikebereifung als Zweitausstattung, die bei uns noch als „Straßenschuhe“ bezeichnet werden    😉

Auch in diesem Tierpark gab es eine ganz tolle Flugshow und wir hatten sogar perfekte Plätze:

Meine beiden unter sich und unterwegs …

… egal auf welchem Terrain!!!

Und vor allem für jeden Spaß zu haben:

Da durfte ich natürlich auch nicht fehlen:

Tiere ganz anderer Art konnten wir bei unserem Tagesausflug zum Alaris Schmetterlingspark in Buchholz / Nordheide sehen: z.B. Wandelnde Blätter, …

… Megaschmetterlinge …

… und ihre natürlichen Vorbilder in sämtlichen Stadien – als Eier, als Raupe, als Puppe und frei herumfliegend im Endstadium:

Und wenn man schon mal in der Lüneburger Heide ist, sind Spaziergänge dort auch Pflicht. Aber da die berühmte Erikablüte die Landschaft noch nicht in ihr herrliches Farbspiel getaucht hat (wir kommen im August sicherlich noch einmal hier hin), besuchten wir das darin befindliche Pietzmoor.

Vor allem das Rattern über die Holzbohlen hat ihr gefallen … so wie sie auch das Schieben über Kopfsteinpflaster liebt:

Unterwegs hielten wir immer wieder Ausschau nach Tieren, denn wir hörten sie zwar, sahen aber leider keine …

Dennoch war Stephanie froh, als die drei Wochen Reha vorbei waren und wir zuhause wieder gemeinsam etwas planen (hier wird ein Einkaufszettel geschrieben), …

… etwas zubereiten (hier: Gemüsesticks schneiden) …

… und am Ende das Ergebnis z.B. vor dem Fernseher bei einer Folge „The Taste“ verdrücken konnten:

Ich war zudem schon etwas fleißig gewesen und habe mich zwischendurch mal um die Bepflanzung auf unserem Balkon gekümmert – mittlerweile sind es insgesamt drei Hochbeete und acht Blumenkästen. Früher im Haus in Dresden habe ich Gartenarbeit gehasst, heute züchte ich vollends begeistert bereits in der dritten Saison neben Blumen meine eigenen Kräuter, Tomaten, Zucchini, Zuckererbsen, Erdbeeren und andere Leckereien:

Und seitdem Stephanie ihren Aktivrolli hat, kann sie sich nicht nur selbst von A nach B bewegen, sondern auch noch viel mehr im Alltag helfen, wie hier z.B. beim Aufdecken des Frühstückstisches:

Neben UNO mit mir …

… mag sie zudem sehr gern an meinem Rechner sitzen und Moorhühner vom Himmel holen:

Auch in Wentorf haben wir z.B. mit der Wentorfer Lohe unheimlich viele Möglichkeiten zum Spazieren gehen, …

… Tiere beobachten (wer beobachtet hier wen ?), …

… das Vorsatzrad auszunutzen …

… und die schier unendlichen Weiten zu genießen:

Aber vor allem zählt eines: das Kind ist glücklich, entwickelt sich weiter und findet immer mehr zurück in ein selbstständiges und aussichtsreiches Leben!!!

Da der Sommer nun da ist, werden wir natürlich fast jedes Wochenende versuchen, auf Achse zu sein. Es wird also noch sehr viel zu berichten sein … bei nächster Gelegenheit, versprochen.



2023 17.
Feb

Entschuldigt bitte meine lange Abstinenz, es gab in den letzten Wochen viel Trubel um uns herum. Aber ich kann euch versichern, dass soweit alles in Ordnung ist … Stephanie hat irgendwie eine „kleine“ Panne erlitten, die äußerst schmerzhaft für sie war und derzeit unseren Tagesablauf und die Routine so richtig durcheinander gebracht hat. Aber wir wurschteln uns weiterhin so durch, dass wir am Ende immer noch das Beste aus jedem Tag holen können.

Doch genug auf die Folter gespannt, was war passiert? Am Freitag, den 27. Januar ist sie beim Transfer mit Carsten von der Couch in den Rollstuhl mit ihrem (leider einzigen) Standbein irgendwie umgeknickt und der Fuß schwoll ein wenig arg an:

Wir haben natürlich sofort gekühlt, aber da sie bis auf den Schmerz keine weiteren Anzeichen eines Bruches oder Bänderrisses signalisierte, gingen wir über das Wochenende erst einmal nur von einer Verstauchung aus. Allerdings entwickelte der Fuß von Tag zu Tag ein immer breiteres Spektrum an Farben (hier mal ein Foto vom 3. Februar) …

… und im Pflegezentrum entschied man sich schon am Montagvormittag (30.1.) zu einer Begutachtung im Krankenhaus. Zwar ist die Schwellung schon wieder weg (diese runde Wölbung auf den Fotos resultiert hauptsächlich aus der Spastik – siehe großen Zeh) und die Farbe des Fußes schwenkt glücklicherweise auch immer mehr hin zu einem normalen Aussehen (Foto vom 11. Februar) …

… aber das Röntgen hat dann doch leider einen knöchernen Bandausriß am oberen Sprunggelenk gezeigt. Also wird ihr Fuß nun schon seit fast drei Wochen nahezu 24/7 in dieser Schiene gelagert bzw. ruhig gestellt …

… und musste zudem anfangs noch recht oft gekühlt werden:

Mittlerweile brauchen wir und das Pflegepersonal aber nicht mehr kühlen und die Schmerzen haben so weit nachgelassen, dass Stephanie auch ohne Ibuprofen 600-Tabletten über den Tag kommt – puh!!! Nächste Woche Freitag haben wir einen Nachsorgetermin beim Orthopäden und dann wissen wir sicherlich mehr bzgl. Zusammenwachsen, weitere Maßnahmen etc.

Doch da sie den Fuß nun überhaupt nicht belasten kann, sie das linke Bein nach Möglichkeit immer etwas höher (im Rolli) halten muss und wir unsere Transfers auf ein äußerstes Minimum beschränken sollen, kommt die obige Aussage zum Tragen, dass wir unsere gewohnten Routinen daraufhin arg abändern mussten. Badewanne und Toilettengang sind erst einmal wieder tabu, der jetzt schon richtig große Rollstuhl hat nun zusätzlich auch noch einen Dauerausleger nach vorne und für die Transfers zwischen Rolli und Auto bzw. Rolli und Bett kommt nun immer ein Rutschbrett zum Einsatz – was das Ganze eben nicht einfacher gestaltet.

Dieses Rutschbrett soll die Lücke zwischen Rollstuhlsitz und dem Ziel überbrücken, doch insbesondere beim Auto (schmale Türen hinten) und bei unserem normalen Bett (kein Pflegebett mit Hoch-/Runterfunktionalität und ähnlichem) spielt dann ja auch in der Regel noch der Platz drumherum eine große Rolle. Für unsere beengten Verhältnisse haben wir uns nun diese, etwas unübliche Variante ausgedacht und kommen damit ganz gut zurecht:

Ich ziehe oder drücke an den Unterschenkeln und Carsten am Oberkörper … runterrutschen wie auf dem Foto geht es natürlich immer einfacher als andersherum. Und im Sinne des Pflegeknigges ist das alles sicherlich auch nicht, doch Stephanie kann damit wenigstens weiterhin ihre Heimatbesuche durchführen und abgequetscht oder geklemmt haben wir ihr bislang auch noch nichts    😉

Für das bei uns eingeführte Waschen der Haare immer donnerstags und sonntags nehmen wir jetzt zudem den Rollstuhl halb auseinander, damit wir das Kind mitsamt ihrem Standardrolli (Transfer in den Transportrolli verkneifen wir uns) nah genug ins Bad und an die Wanne bekommen:

Das alles dauert also auch in der Regel etwas länger und ist umständlicher als sonst, wo sie die Prozedur in der Badewanne ja fast schon immer genossen hat – hier ist es nun zwischenzeitlich ein notwendiges Übel und ihre Freude darüber hält sich etwas in Grenzen … wie man an ihrem Gesicht sehr gut erkennen kann    🙂

Doch wir bemühen uns, so viel wie möglich an unserem normalen Programm festzuhalten und uns mit den widrigen Umständen so gut es geht zu arrangieren. Hier bekommt sie z.B. mal wieder auf eigenen Wunsch hin ihren Undercut aufgefrischt:

An ihrem Geburtstag wollte sie nämlich noch hübscher aussehen … dieser fiel dieses Jahr auf einen Montag. Also haben wir sie nicht erst am Mittwoch zu uns geholt und nachgefeiert, sondern sie gleich die ganze Woche bei uns in Wentorf behalten, damit wir entsprechend noch am gleichen Tag feiern konnten.

Sie hatte sich für den Abend ein Raclette-Essen …

… und eine Donauwelle gewünscht. Also haben wir noch ein befreundetes Pärchen zu uns eingeladen und am Vortag / Sonntag fleißig gebacken. Stephanie durfte mal wieder den Großteil zum Kuchen selbst erledigen …

… und ab und zu auch mal ganz unauffällig naschen:

Zum Glück bliebt am Ende noch genug für den Teig übrig, denn auch Carsten mag Kuchen viel lieber im Rohzustand und dadurch hatte ich gleich zwei Naschkatzen in der Küche um mich herum:

Da Stephanie sich am Dienstagmorgen noch diebisch über das allerletzte Stück zum Frühstück freute, scheint ihr unsere Gemeinschaftsproduktion wohl sehr geschmeckt zu haben:

Am späten Abend wurden dann nach der Verabschiedung der Gäste noch unsere Geschenke ausgepackt …

… und über dieses Comic „Gravity Falls“ in Englisch und Russisch …

… sowie über ihre eigene Erinnerungskiste zum Sammeln von Schnipseln und Dingen des aktuellen Jahres hat sie sich besonders gefreut:

Diese werde ich demnächst noch zusammen mit ihr verschönern … mit dem Befüllen haben wir aber schon längst angefangen, z.B. ihre Geburtstagskarten und -briefe.

Apropos Geburtstagspost: aufgrund des Poststreiks trudelte manches erst nach und nach ein, aber schon am Mittwoch hat sie mit den Dankesantworten angefangen. Zuerst individuell vorgeschrieben, dann auf schönem Papier abgeschrieben, den Umschlag selbst beschriftet …

… und auch eigenhändig geschlossen:

Vor allem aber freute sie sich über ein Geschenk aus Dresden, denn man schickte ihr u.a. ein Geo-Magazin mit einem Titelthema zum Polarforschungsschiff POLARSTERN … vor dem Vorfall war ihr größter Traum, einmal dort mitzufahren und darauf forschen zu können:

Und ob ihr es glaubt oder nicht, so ganz aufgegeben hat sie diesen Traum sowie die dafür notwendige Wiederaufnahme bzw. Fortführung ihres Meteorologiestudiums noch nicht. Sie hat immer noch einen ganz großen Gefallen an der Thematik Wetterkunde und sie sehnt sich der Zeit entgegen, wenn sie damit auch irgendwie weitermachen kann. Den Artikel jedenfalls hat sie sofort nach dem Auspacken des Paketes durchgelesen und regelrecht verschlungen.

Am Samstag bekam sie Besuch aus ihrer alten Wahlheimat Potsdam, denn ihr ehemaliger WG-Mitbewohner Tobi und Freundin Lena kamen zum Brunchen vorbei. Ich hatte echt mal wieder so richtig Bock und Freude daran gehabt, den Tisch für das Raclette am Montag und den Brunch am Samstag festlich zu decken sowie diverse Platten hübsch zu belegen:

Stephanie durfte die Kerzen auf dem Käsekuchen auspusten …

… und konnte mit den Gästen sogar mit einem kleinen Sektchen anstoßen:

Es wurde ein sehr schöner Tag und vor allem waren mal nicht nur wir älteren Personen um sie herum, sondern Freunde aus ihrem vorherigen Lebensabschnitt. Sich austauschen und in Erinnerungen schwelgen (durch Fotos und Erzählungen) tut ihr immer so richtig gut …

Wie schon bei der Donauwelle freute sich Stephanie auch hier auf das letzte Kuchenstück am darauffolgenden Tag    😉

Zum Abschluss hätte ich noch etwas zum gestrigen Tag zu berichten, denn diese Woche haben Carsten und ich Urlaub genommen und Stephanie ist im Pflegezentrum geblieben, damit wir beiden endlich mal die langwierigen Dinge unserer To-Do-Liste abarbeiten können. Denn immer wenn die Entscheidung steht, ob man sich lieber um das Aufräumen des Kellers (ca. 2 Stunden), das Ausmisten des Fotoschrankes (ca. 2,5 Stunden), die Installation und Konfiguration einer Software oder Gerätes (ca. 1 Stunde) etc. kümmern sollte oder die Zeit mit dem Kind verbringen will, bleiben die Aufgaben meist auf der Strecke. Nur das Dringlichste wird natürlich fristgerecht erledigt, aber wenn Stephanie bei uns in der Residencia OLCA verweilt, beschäftigen wir uns verständlicherweise viel lieber mit ihr als mit dem anderen Kram. Aber dadurch wächst so ein To-Do-Zettel eben auch mal unangenehm an und für diese Woche hatten wir die Abmachung mit Stephanie, dass sie nach 1,5 Wochen bei uns (wegen des Geburtstags), dann aber auch mal 1,5 Wochen ohne uns bzw. Abholung im Pflegezentrum bleibt. In der Zeit reduzieren wir dafür dann die Aufgabenliste und am Dienstag unternehmen wir zur Feier des Tages einen Ausflug – es war allgemein Valentinstag bzw. im Speziellen unser 17. Hochzeitstag. Wir nutzten das außergewöhnlich schöne Wetter (am Vortag hat es noch geregnet, am Tag danach war alles nur grau) samt strahlend blauem Himmel, um uns das kleine Städtchen Lauenburg anzusehen und lecker essen zu gehen. Musste schließlich ja auch mal sein …

Doch ich bin nun etwas abgeschweift und deshalb zurück zu gestern. An diesem Donnerstag war der Umzug von Stephanie von ihrem Einzelzimmer in ein Doppelzimmer geplant und wir sind mittags nach Lüneburg gefahren, um diesen mit ihr durchführen zu können.

Der Wechsel geht für uns völlig in Ordnung, denn das Einzelzimmer brauchten wir damals vor allem im Winter und zu Coronazeiten für unsere fast täglichen Besuche bei ihr – jetzt besuchen wir sie ja gar nicht mehr, sondern holen sie nur noch am Mittwochnachmittag ab und bringen sie am Sonntagabend wieder zurück.

Mit ihrer neuen Mitbewohnerin verstand sie sich auch schon im Vorfeld super und sie tauschten sich rege über Gott und die Welt aus. Im gemeinsamen Zimmer werden sie dazu nun noch mehr Gelegenheit bekommen.

Zunächst haben wir im alten Zimmer alles zusammengepackt und ihre zahlreichen Fotos von den Wänden genommen – das ging sogar recht fix:

„Kindchen, guck nicht so unglücklich, im neuen Zimmer kommen sie ja wieder zurück an die Wand!“

Sie ist nun im ersten Stock unterm Dach untergebracht und durch die Schrägen wirkt alles etwas kleiner. Dennoch haben wir alles ohne Probleme unterbringen und ihre Dinge, wie z.B. Fernseher, Radio, Nachtschränkchen usw., aufstellen können:

Auch ihre Fotos hatten wir nach fast zwei Stunden wieder überall auf ihrem Teil der Wände verteilt – auf dem Bild ist leider nur die Hälfte davon zu sehen:

Jedenfalls haben wir um 19 Uhr ein glückliches Kind verlassen können, fanden in meiner ukrainischen Freundin noch einen dankbaren Abnehmer für das bisher als Stauraum für Spiele, Übungsdingen und Kleinigkeiten genutzte Regal (passt nicht mehr ins neue Zimmer rein) und lagen abgekämpft gegen 21 Uhr auf der heimischen Couch … man, was sind wir doch alt geworden!!!    😉

Ihr seht, wir waren die letzten Wochen schwer in Action und leider musste ich den Blogeintrag immer wieder vor mir herschieben. Aber nun ist er vollbracht, er wird noch kurz Korrektur gelesen und geht dann für euch online. Ich wünsche euch viel Spaß damit und spätestens nach Stephanies nächstem Heimatbesuch (22.-26.2.) werde ich wieder über unser Leben und unsere Erfolge berichten können – und vor allem über das Ergebnis der Nachuntersuchung durch den Orthopäden. Drückt uns die bitte die Daumen, dass alles wie gewünscht ver- bzw. angeheilt ist …



2023 26.
Jan

Statt einer Zusammenfassung des letzten Stephanie-Wochenendes möchte ich heute aus aktuellem Anlass lieber einmal das Auspacken meiner Jahreskiste beschreiben – schließlich ist das Kind ja auch bei fast allen Erinnerungen mit involviert gewesen.

Vorab eine erklärende Einführung: es ist mittlerweile eine inzwischen unverzichtbare Olga-Tradition geworden, immer am Anfang des Jahres die Erinnerungskiste (sie war damals ein Geschenk der Kinder an mich) auszupacken, nachdem sie 365 Tage lang mit irgendwelchen Kleinoden (meist in Papierform) befüllt worden ist. Also z.B. sowas wie Rechnungsbelege, Broschüren, Fahr- & Eintrittskarten, Ausdrucke, Coronatests, Aufkleber oder wie diesmal auch Armbänder. Damit lasse ich dann gerne die besonderen Momente des vergangenen Jahres nochmals Revue passieren. Seit Jahren macht Carsten das mit mir gemeinsam, doch nun haben wir die Kiste mit all den Andenken aus 2022 sogar zu dritt ausgepackt. Denn Stephanie durfte dabei etwas aus dem Karton herausnehmen und ihre Version des Grundes äußern, warum es uns wert war, darin aufbewahrt zu werden. Anschließend gab ich meinen Senf dazu und Carsten ergänzte das Ganze noch mit seinen Erinnerungen, bevor er dann all diese Erinnerungsstücke kunstvoll für das finale Foto auf dem Fußboden drapierte:

Wir haben auf jeden Fall ein Vorhaben wahr werden lassen, welches ich nach dem Auspacken der Jahreskiste 2021 im letzten Absatz für 2022 in Angriff nehmen wollte … wir konnten uns diesmal tatsächlich etwas mehr Kultur gönnen, als noch im Jahr zuvor!

So haben wir z.B. zu dritt die Banksy-Ausstellung besucht und auch das Musical zu Disneys „König der Löwen“ angeschaut. Und da Stephanie bislang keine eigene Sammelstelle für solcher Erinnerungsstücke hat, beherbergte ich kurzerhand auch ihre Eintrittskarten für Konzerte, die sie ohne uns besuchte: „Gentleman“ beim Lüneburger Kultursommer, Miss Allie in der Lüneburger Kulturscheune und natürlich das absolute Highlight ihres Kulturjahres – SEEED auf der Waldbühne in Berlin!

Es müssen für mich jetzt noch im Laufe von 2023 ein paar Lesungen dazu kommen und ein guter St. Patrick’s Day mit Tanz und Musik besucht werden und ich wäre kulturtechnisch wieder wie damals in Dresden bzw. vor Corona auf einem guten Weg    😉

In der Sommerzeit machten wir so einige Ausflüge und besuchten u.a. zu dritt die Hauptstadt von Schleswig-Holstein. Wir mischten uns dort samt Rolli unter die zahlreichen Besucher der „Kieler Woche“ und bekamen auch mal nebenbei einen kleinen Einblick in das Boarding für ein Kreuzfahrtschiff mit – vielleicht wird uns dieses Wissen ja noch einmal nützen    😉

In der gleichen Zusammensetzung besuchten wir auch den Tierpark Hagenbeck und den Serengeti Park. Aber in Hagenbecks Tropen-Aquarium waren wir eine Person mehr, denn dort war auch Sveta mit dabei. Zur Erinnerung: Wir haben meine Freundin aus Charkiw Anfang März am Berliner Hauptbahnhof abgeholt und fast 3 Monate lang bei uns als ukrainischen Flüchtling in der Wohnung aufgenommen.

Damit kommt auch hier nun das Thema „Krieg in der Ukraine“ zum Vorschein … ich habe von meinem Tagesabreißkalender diesmal ein entscheidendes und wichtiges Blatt aufgehoben: den 24. Februar 2022, also den Tag, an dem das Unbegreifliche angefangen hat und leider immer noch nicht mit einem Frieden oder gar einem Sieg der Ukraine über den russischen Aggressor beendet werden konnte. Ebenfalls dabei ist ein Blatt mit dem Text des Friedensgebets, welches wir im März in der Herz Jesu Kirche in Reinbek bei einem Gottesdienst zusammen mit anderen ukrainischen Flüchtigen erhalten haben.

Zu diesem Thema passt (leider) auch die bunte Lieferscheinkarte von Biggi von Perlpetuum, denn sie hat aus Glas Herzchen in den ukrainischen Farben hergestellt, diese verkauft und den gesamten Erlös für die Ukraine gespendet. Drei von diesen Herzchen habe ich erstanden    🙂

Kommen wir schnell zu einem anderen Thema, denn dieses wühlt mich weiterhin innerlich immer wieder sehr auf. Wir haben im Laufe des Jahres versucht, mit dem prall gefüllten Eurojackpot reich zu werden, es ist uns aber nicht so recht gelungen … 48 Euro bezahlt, 10 Euro gewonnen    🙂    wenigstens nicht komplett umsonst gespielt    😉

Für unsere weiteren Ausflüge hatten wir aber auch so das nötige Kleingeld beisammen. Wir waren nämlich nicht nur im Kiel, sondern auch …

  • für einen Tag in Bremerhaven, um Stephanie das Alfred-Wegener-Institut (AWI) zu zeigen, wo sie 2018 ein Praktikum absolviert und 2019 ihre Bachelor-Arbeit geschrieben hat … und wir aßen einen für Bremen und Bremerhaven berühmten Rollo bei Abou Jad.
  • für ein Wochenende in Dresden, um den Umgang mit Hotelreisen samt Stephanie und Rolli zu testen, uns mit Freunden und Familie zu treffen und endlich mal wieder einen anständigen Döner bei unserem dortigen Haus- & Hof-Dönermann zu essen.
  • für ein Wochenende in Cuxhaven, um uns während ihres Urlaubes mit Andrea, Karl und dem „Bärchen“ in Andreas Bauch zu treffen.
  • zweimal als Tagestour in Büsum, um die frische Nordseeluft zu schnuppern und am Strand entlang zu laufen – einmal nur für und mit Stephanie und ein weiteres mal zusammen mit Sveta.
  • ebenfalls zweimal in Lübeck-Travemünde – einmal gemeinsam mit Stephanie und ein weiteres Mal ohne sie, dafür aber mit meiner Anna und ihrem Hund Alan.
  • für einen Tag in Uelzen, wo wir uns mit Claudia und Jan getroffen haben und uns von ihnen diese knuffige Stadt haben zeigen lassen.
  • für einen Nachmittag in Wedel, um uns dort mit Stephanies Freundinnen Lisa und Ilka (aus ihrer Potsdamer Zeit) zu treffen.
  • für einen Besuch im Alten Land bei Hamburg, um uns dort mit Konrad, Stephanies Ex-Kommilitonen aus ihrer Berliner Zeit, zu treffen und gemeinsam mit ihm ihr Meteorologiewissen aufzufrischen
  • last but not least ein Wochenende in Berlin, damit unser Kind endlich nach mehrmaligem, coronabedingten Verschieben zum oben schon erwähnten SEEED-Konzert gehen konnte. Die Tickets dafür hatte sie schon vor drei Jahren gekauft, doch neben der Pandemie kam ja eben auch noch ihr Vorfall mit dazu. Doch sie hatte voll ihren Spaß, genoss die schöne Zeit auf dem Konzert und mit uns in der Hauptstadt, wie z.B. das Abendessen bei „The Poutine Kitchen“ , wo wir bei einer leckereren Portion Poutine unseren gemeinsamen Kanada-Urlaub 2019 Revue passieren lassen konnten. Seitdem schmückt auch ein Werbeaufklebern dieses Lokals Stephanies Rolli-Tisch und sie passt ganz dolle auf, dass da nix drankommt … genau so wie bei den Stickern von Dunkin‘ Donut.

In dem Haufen mittig unten sticht die große, bunte Karte mit einem Rundweg in unserer Nähe heraus. Sie ist eine Erinnerung daran, dass Carsten und ich an einem sonnigen Sommertag nach der Arbeit zu zweit in unserem Smart-Cabrio durch die Gegend gecruised sind – einfach so, zum Spaß    🙂    wie in den guten alten Zeiten …

Natürlich haben wir uns auch wie viele andere Leute die 9-Euro-Tickets gekauft und ab und zu mal genutzt, zumindest für den Juni und den Juli. Das musste man ja einfach haben!    🙂
Allerdings konnten wir diese Scheine am Ende dann doch nicht so ausschöpfen, wie die unzähligen Fahrgäste, von denen in den Medien immer die Rede war. Für weitere Reisen mit Stephanie hat sich das Auto mit dem Anhänger doch irgendwie als pragmatischere Lösung erwiesen.

Die „Kollektion“ unserer Restaurantbesuche passt auch perfekt zu unseren Ausflügen und Treffen mit Freunden aus Nah und Fern. Im Restaurant „Ruffs Burger“ in Hamburg-Bergedorf waren wir im Jahr 2022 sogar zweimal: zu unserem Hochzeitstag am 14. Februar und zu meinem Geburtstag am 26. November. Übrigens war Stephanie bei beiden „Feierlichkeiten“ mit dabei und am Valentinstag war es überhaupt ihr allererster Restaurantbesuch seit ihrem Vorfall im August 2020!

Unsere Vorliebe für die amerikanische Küche zeigt sich u.a. in den Belegen der „Burger Lounge“ in Hamburg-Bergedorf und „Miss Pepper“ in Barsbüttel sowie vom „50’s Ville Diner“ in Chemnitz. Wir haben anscheinend aber auch immer wieder das eine oder andere Mahl bei unserem Retter zu Lockdownzeiten geholt, denn im vergangenen Jahr sind ebenfalls ein paar McDonalds-Zettelchen zusammengekommen, wenn auch nicht mehr ganz so viele, wie noch im Jahr zuvor, als man phasenweise ja kaum eine Alternative für Auswärtsessen hatte    😉

Wir sind allerdings auch der guten norddeutschen Küche nicht abgeneigt, welches man ganz deutlich an den Rechnungen vom „Spieskomer“ in Büsum, der „Fisch-Kombüse“ und vom „Das Köstlich“ in Lübeck-Travemünde und dem „Fischreihafen Restaurant“ in Cuxhaven sieht. Entgegen der modernen Food-Tendenzen sind wir (leider) immer noch keine Vegetarier geworden (manchmal gehen wir vielleicht noch etwas als Flexitarier durch), denn wir haben mehrfach leckere Steaks im „Block House“ in Hamburg oder im „Elrado-House“ in Lüneburg genossen.

Für den süßen Zahn durften es die „Royal Donuts“ , ein paar Kringel von „Dunkin‘ Donuts“ oder die sagenhaft leckeren Gebäckstücke vom „Back-Lava“ sein    🙂

Es geht aber auch bei uns nicht immer nur ums Essen    😉

Natürlich dreht sich unser Leben momentan ziemlich stark um Stephanie und so landeten in meiner Kiste eben auch ein Kassenzettel und ein Parkschein vom Bille-Bad, wo sie zum ersten Mal nach dem Vorfall in den Genuss des Schwimmens kommen konnte – oder einfach nur des Treibens auf dem Wasser. Dazu kommen durch sie auch ein paar Patientenarmbändchen diverser Notaufnahmen in der Nachbarschaft. Was bleibt einem ja auch sonst übrig, wenn man mal aus dem Gleichgewicht gerät oder auch mal der SPDK / Dauerkatheter seinen Dienst verweigert? Dafür wissen wir nun sehr genau, was wann getan werden muss und worauf welches Krankenhaus in unserer Umgebung spezialisiert ist    😉

Ihren Platz in der Kiste haben auch ein paar ganz besonders herzerwärmende Erinnerungsstücke erhalten:

  • die Geburtsanzeige von meiner ersten Enkeltochter Olivia
  • ein paar Kleinigkeiten aus Slowenien, unserem „echten“ Urlaub nach 2-jähriger Reisepause
  • einige Abschnitte vom Rosalie & Trüffel, also Bildanteile von unserem Planer 2022, dessen „Branding“ wir seit mehr als 8 Jahren als Kalender verwendeten … von dieser beiden Schweinchen haben wir uns ab 2023 vorerst trennen müssen, da man darin nur das Leben von zwei (2 Spalten) und nicht wie aktuell notwendig von drei Personen (mindestens 3 Spalten) organisieren kann
  • ein Aufmunterungszettel für Stephanies Pinnwand im Pflegezentrum für die Zeit unseres Urlaubs
  • eine Skizze mit Abmaßen, um zu ermitteln, wie viele der Kartons aus Stephanies Potsdamer Leben, die bei einem guten Freund in Berlin zwischengelagert werden, wir bei unserem Wochenendausflug nach Berlin anschließend neben dem Rolli im Anhänger mit nach Wentorf nehmen können
  • ein Baum-Bild der 3-jährigen Leonie und die ersten Schreibversuche des 5-jährigen Paul, die uns einmal mit ihren Eltern für einen Grillabend besucht haben

… und das war bei Weiten noch nicht alles! Doch von unseren recht zahlreichen Unternehmungen, Treffen und Ereignissen passte eben nicht immer alles in meine kleine Erinnerungskiste    🙂

[hier mal ein Archivfoto aus dem Jahr 2014]

Kurzum: es war auf jeden Fall ein sehr abwechslungsreiches Jahr, so viel besser als sein (corona-verseuchter) Vorgänger! Und nun hoffe ich, dass sich das Jahr 2023 ebenfalls von seiner Schokoladenseite zeigen mag    🙂